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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Mutter? Wer ist denn der gut aussehende Mann in ihrer Begleitung?«

    »Vorsicht, Chérie«, scherzte Anton. »Du machst mich noch eifersüchtig.« Natalie lachte, als ob Anton gerade einen unglaublich komischen Witz gerissen hätte.
    »Das ist Way Sawyer«, erläuterte Bobby Tom verkrampft. In dieser Sekunde entdeckte Suzy ihren Sohn und erstarrte. Sie machte den Eindruck, als ob sie fliehen wollte, doch da das nicht möglich war, trat sie zögernd auf den Tisch zu. Way folgte ihr.
    Ihr Mund lächelte breit. »Hallo.«
    Alle außer Bobby Tom erwiderten ihren Gruß.
    »Wie ich sehe, sind Sie und das Baby gut in die Stadt zurückgekommen«, wandte sich Way an Gracie.
    »Ja, das sind wir. Es war sehr freundlich von Ihnen, dass Sie angehalten haben.«
    Bobby Tom warf ihr einen giftigen und zugleich fragenden Blick zu. Sie beachtete ihn nicht weiter und erläuterte Natalie und Anton, auf welche Weise sie Way kennen gelernt hatte. Nebenbei stellte sie auch alle einander vor, da Bobby Tom offenbar keinerlei Anstalten diesbezüglich unternehmen wollte.
    Die Spannung zwischen Mutter und Sohn war so stark, dass die Luft knapper zu werden schien. Way wandte sich mit einer etwas zu beiläufigen Stimme an die um den Tisch Versammelten.
    »Nicht weit entfernt von hier habe ich eine Wohnung. Als ich hier etwas essen wollte, sah ich Frau Denton alleine dasitzen. Ich habe sie dazu überredet, meine Gesellschaft zu akzeptieren, doch jetzt muss ich los.« Er wandte sich Suzy zu und schüttelte ihre Hand. »Es war nett, Sie zu sehen, Frau Denton. Nett, Sie alle kennen zu lernen.« Er nickte kurz und verließ das Restaurant.
    Selten hatte Gracie eine weniger überzeugende Lüge gehört. Sie betrachtete Suzy, deren Blicke Way folgten, als er durch die Tische hindurch dem Ausgang zustrebte.

    Da Bobby Tom weiterhin schwieg, lud sie Suzy ein, sich zu ihnen zu setzen. »Wir sind gerade beim Dessert. Warum bitten wir den Kellner nicht um noch einen Stuhl?«
    »Nein danke. Ich … ich muss jetzt los.«
    Schließlich klappte Bobby Tom den Mund auf. »Es ist reichlich spät, um jetzt noch bis nach Hause zurückzufahren.«
    »Ich bleibe die Nacht über hier. Eine Freundin und ich wollen uns im Kunstzentrum eine Symphonie anhören.«
    »Welche Freundin?«
    Gracie registrierte, wie Suzy unter der Heftigkeit seiner Ablehnung fast zusammenbrach. Es machte sie wütend, dass er seine Mutter derart in die Enge trieb. Wenn seine Mutter sich mit Herrn Sawyer treffen wollte, war das ihre und nicht seine Angelegenheit. Genau das hätte Suzy ihm auch sagen sollen. Doch im Augenblick schien Suzy mehr wie ein Kind, während Bobby Tom die Rolle des strengen, verurteilenden Elternteils übernommen hatte.
    »Niemanden, den du kennst.« Nervös fuhr sich Suzy mit der Hand durch die Haare. »Also dann, auf Wiedersehen. Und guten Appetit noch.« Eilig verließ sie das Restaurant. Vor der Tür wandte sie sich nach links, die entgegengesetzte Richtung, die Way Sawyer genommen hatte.
     
    Suzys Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie hatte das Gefühl, als ob man sie beim Ehebruch ertappt habe. Nie und nimmer würde Bobby Tom ihr verzeihen. Eilig ging sie den Gehweg hinunter, vorbei an Paaren mit Kinderwagen und japanischen Touristengruppen. Die flachen Absätze ihrer schwarzbraunen Pumps schlugen eine hektische Kadenz auf den unebenen Boden. Fast ein Monat war seit jener verbotenen Nacht vergangen, die Way und sie gemeinsam verbracht hatten. Doch seitdem war nichts mehr wie zuvor.
    Sie erinnerte sich daran, wie er am nächsten Morgen trotz
ihres anschuldigenden Schweigens überaus zärtlich zu ihr gewesen war. Als sie zum Golf gefahren waren, hatte er ihr versprochen, er würde sie nie wieder berühren, sie jedoch weiterhin gerne sehen. Sie tat so, als ob sie gar keine andere Wahl habe – als ob er Rosatech schließen würde, wenn sie seinen Wünschen nicht nachkam -, doch insgeheim glaubte sie das nicht. Trotz seiner rauen Fassade entsprach diese Art von Rücksichtslosigkeit nicht seinem Charakter.
    Also hatte sie sich auch weiterhin mit ihm getroffen. So lange sie keinerlei körperlichen Kontakt hatten, war es kein Betrug und somit vollkommen harmlos – das jedenfalls redete sie sich ein. Und weil sie der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen konnte, gab sie vor, gegen ihren Willen mit ihm zusammen zu sein. Während sie Golf spielten, sich über ihre Gärten unterhielten oder in ganz Texas herumflogen, um sich mit seinen Geschäftspartnern zu treffen, spielte sie die Rolle

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