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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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gleichgültig. Er nahm seine Autoschlüssel und den Stetson, ging zur Tür und hielt sie ihr auf. Ohne ein Wort zu sagen, trat sie vor die Tür. Er setzte seinen Hut auf und folgte ihr.
    Keine zehn Meter entfernt wartete Polizeichef Jimbo Thackery in seinem Polizeiwagen.
    Connie brachte das nicht aus der Fassung. »Hallo, Jimmy, Liebling.« Mit ihrer aufgeknöpften Bluse und dem wirren Haar trat sie auf ihn zu und schlang die Arme um seinen Hals.
    Jimbo machte sich frei und warf Bobby Tom einen giftigen Blick zu. »Was in aller Welt geht hier vor? Was hast du mit ihm gemacht?«
    Connie legte ihm die Hand auf den Arm. »Nun reg dich doch nicht auf, Jim. Bobby Tom und ich haben nur ein Bier zusammen getrunken. Nichts ist passiert, nicht wahr, Bobby Tom?« Sie warf Bobby Tom ein durchtriebenes Lächeln zu, das darauf schließen ließ, dass eine ganze Menge passiert war.
    Bobby Tom betrachtete die beiden angeekelt. »Ich kenne wohl keine zwei Leute, die einander so sehr verdient haben.«
    Er ging zu seinem Transporter, doch als er sich hinter das Steuer setzte, hatte Jimbo ihn eingeholt. Die Kieselaugen des Polizeichefs funkelten ihn gemein an. »Ich warte auf
dich, Denton. Wenn du ein Kaugummipapier fallen lässt oder auf den Bürgersteig spuckst, werde ich zur Stelle sein.«
    »Ich spucke nicht, Jimbo«, erwiderte Bobby Tom. »Jedenfalls nicht, wenn du dich nicht unglücklich machen willst.«
    Als er losfuhr, beobachtete er im Rückspiegel, wie Jimbo und Connie sich heftig in die Haare gerieten. Er hätte nicht sagen können, wer von beiden ihm mehr Leid tat.
     
    Irgendetwas weckte Gracie. Selbst nach einem Monat hatte sie sich noch nicht so richtig daran gewöhnt, nachts in Bobby Toms Bett zu schlafen. Für den Bruchteil einer Sekunde wusste sie nicht, wo sie war. Ein Lichtstrahl aus dem Flur weckte ihre Aufmerksamkeit, gleichzeitig merkte sie, dass sie alleine im Bett lag. Sie setzte die Füße auf den Boden und zog sich einen Bademantel über. Es war kurz vor drei Uhr morgens. Es war Sonntag, und Bobby Tom und sie würden am Morgen mit Natalie zusammen nach San Antonio fliegen, wo sie mit ihrem Mann Anton verabredet waren. Sie trat in den Flur. Das Licht kam aus seinem Arbeitszimmer. In der Tür blieb sie stehen. Er lag ausgestreckt in einem Sessel, konnte sie jedoch nicht sehen, als sie ins Zimmer trat. Sein Haar war wirr, und er trug einen goldbraunen Seidenbademantel, der mit alten spanischen Münzen bedruckt war. Das silberne Licht kam vom Fernseher, wo er sich mit abgeschaltetem Ton ein Footballspiel ansah.
    Er drückte auf die Fernbedienung. Als das Band zurückspulte, wurde ihr klar, dass es sich um ein Video handelte. Sie sah auf den Bildschirm, wo er im Trikot der Stars zu sehen war.
    Während das flackernde Licht abwechselnd Licht und Schatten auf sein Gesicht warf und seine Wangenknochen scharf hervortreten ließ, nahm das Footballspiel seinen Lauf: Bobby Tom rannte zur einen Seite. Der Ball kam auf
ihn zu, doch war er offenbar zu hoch geworfen worden, als dass er ihn hätte fangen können. Er schnellte dennoch in die Höhe und schien dort hängen zu bleiben, jeder einzelne Muskel seines Körpers gestreckt.
    Ihr Atem stockte, als sie den Gegenspieler auf ihn zurennen sah. Bobby Tom war zu voller Länge ausgestreckt und verletzbar.
    Der Schlag war brutal. Innerhalb von Sekunden lag er auf dem Boden und wand sich vor Schmerzen.
    Wieder drückte er die Rückspultaste, und wieder konnte man dieselbe Szene sehen. Ihr wurde übel, als ihr klar wurde, was er Nacht für Nacht getan hatte, wenn sie in seinem Arbeitszimmer Licht gesehen hatte. Er hatte im Dunklen gesessen und das Spiel wieder durchlebt, das seine Karriere beendet hatte.
    Sie musste sich bewegt oder unabsichtlich ein Geräusch von sich gegeben haben, denn er schnellte zu ihr herum. Als er sie im Türrahmen stehen sah, drückte er sofort die Stopptaste. Der Fernsehmonitor zeigte nur noch Schnee.
    »Was willst du?«
    »Ich bin aufgewacht, und du warst nicht da.«
    »Ich habe es nicht nötig, dass du auf mich aufpasst.« Er erhob sich und warf die Fernbedienung auf das Kissen zurück.
    »Es bricht mir das Herz, dass du hier Nacht für Nacht sitzt und dir dieses Band ansiehst.«
    »Ich weiß nicht, wie du darauf kommst. Das ist das erste Mal, dass ich mir nach meiner Verletzung dieses Band angesehen habe.«
    »Das ist nicht wahr«, widersprach sie ihm leise. »Von meinem Schlafzimmer aus kann ich das Licht in diesem Zimmer sehen. Ich weiß, dass du dir

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