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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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erschüttert über den Vorfall folgte er seiner Mutter bis nach Hause. Jetzt erst merkte er, wie sehr er Suzy lediglich als seine Mutter und nicht als ein menschliches Wesen mit einem Eigenleben wahrnahm. Dafür schämte er sich. Warum hatte er nicht auf Gracie gehört? Morgen würde er mit seiner Mutter reden, das hätte er bereits vor Wochen tun sollen.
    Am Straßenrand wartete er, bis sie sicher im Haus war, dann fuhr er zu dem kleinen weißen Bungalow zurück. Gracie hatte die Tür offen gelassen, und er fand sie oben in seinem Kinderzimmer. Sie saß auf der Bettkante, zu ihren Füßen der Karton mit seinen alten Trophäen, und starrte ins Leere. Gracie inmitten so vieler Erinnerungen an seine Kindheit zu sehen war ihm fast unheimlich.
    Der Schreibtisch in der Ecke ähnelte kaum demjenigen, an den er sich erinnern konnte, doch an der grünen Schwanenhalslampe klebten die Überreste eines Titan -Stickers, den er vor so vielen Jahren am Fuß befestigt hatte. An Wäscheklammern aufgehängt war seine gesamte Sammlung von Baseballmützen ausgestellt, und ein altes Evel Knievel -Poster hing an der Wand. Warum hatte seine Mutter das aufbewahrt? Sein Vater hatte damals unter dem Fenster ein Brett für seine Trophäen angebracht. Der Sacksessel war ein Duplikat des Originals, doch die goldene Bettdecke ähnelte überhaupt nicht der karierten Decke, die damals drauflag.
    Gracie hob den Kopf. »Ist sie gut nach Hause gekommen?«

    Er nickte.
    »Was ist denn passiert?«
    Er trat ans Fenster, zog die Gardine zurück und blickte in den Garten hinaus. »Ich kann kaum glauben, wie groß die Bäume geworden sind. Und doch erscheint mir alles so viel kleiner als damals.«
    Eigentlich hätte Gracie sich von seinem Unwillen, mit ihr zu reden, nicht entmutigen lassen sollen. Ganz im Gegenteil, sie hätte daran gewöhnt sein müssen. Doch wusste sie, dass die Auseinandersetzung mit seiner Mutter ihm zugesetzt hatte und hätte das sehr gerne mit ihm geklärt. Sie stand vom Bett auf und kniete auf dem Teppich, um die alten Trophäen aus dem Zeitungspapier auszuwickeln.
    Sie bemerkte seine Stiefel, die erst neben ihr standen und sich dann genau dort vor das Bett platzierten, wo sie eben gesessen hatte. »Ich weiß auch nicht, was passiert ist. Wir haben uns unterhalten, und plötzlich hämmerte sie gegen die Tür und weinte, dass mein Vater nicht da war, um sie zu öffnen.«
    Gracie setzte sich auf die Fersen und blickte zu ihm auf. »Sie tut mir so Leid.«
    »Was könnte der Grund für ihr Verhalten sein?«
    Als sie nicht antwortete, musterte er sie vorwurfsvoll. »Du glaubst sicher, dass es etwas mit Sawyer und dem Vorfall neulich im Restaurant zu tun hat, nicht wahr? Du glaubst, dass ich Schuld daran trage.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Das brauchst du auch gar nicht sagen, ich kann deine Gedanken lesen.«
    »Du liebst doch deine Mutter. Ich weiß genau, dass du ihr niemals absichtlich wehtun würdest.«
    »Es hat rein gar nichts mit Sawyer zu tun, da bin ich mir ganz sicher. Sie hat mir versichert, dass sie sich nicht mehr mit ihm treffen wird.«

    Gracie nickte, schwieg jedoch weiter. So sehr sie die beiden auch in ihr Herz geschlossen hatte, dieses Problem mussten sie untereinander lösen.
    Sie beobachtete, wie er sich in seinem alten Kinderzimmer umsah. Es überraschte sie nicht, dass er das Thema von Way Sawyer und seiner Mutter wechselte.
    »Diese ganze Sache mit dem Geburtshaus ist mir irgendwie unheimlich. Ich kann absolut nicht verstehen, wie man annehmen kann, dass Leute Zeit damit verschwenden wollen, sich diesen Ort anzusehen und meine alten Footballtrophäen zu inspizieren. Bestimmt weißt du, dass ich über deine Beteiligung an diesem Projekt nicht sonderlich glücklich bin.«
    »Irgendjemand musste deine Interessen wahrnehmen. Du solltest erst einmal die Schlüsselanhänger sehen, die sie im Geschenkladen verkaufen. Darauf bist du in einem Trikot von den Cowboys abgebildet.«
    »Ich habe in meinem ganzen Leben nicht ein einziges Mal ein Trikot der Cowboys getragen.«
    »Das sind die Wunder der modernen Fotografie. Mehr, als sie in eine Ecke zu verbannen, konnte ich nicht tun. Mit einer Idee jedoch, die mir vor einer Weile schon gekommen war, hatte ich mehr Erfolg.«
    »Was ist denn das für eine Idee?«
    »Die Stadt braucht dringend ein Seniorenzentrum. Heute habe ich mit Terry Jo und Toolee darüber gesprochen, ob wir das Haus nicht auf diese Art und Weise nutzen könnten. Mit Suzy habe ich auch schon

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