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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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gesprochen. Sie hält die Lage ebenfalls für ideal.«
    »Ein Seniorenzentrum?« Er dachte darüber nach. »Das gefällt mir.«
    »Gefällt es dir gut genug, um eine Rollstuhlrampe einzubauen und die Toiletten zu erneuern?«
    »Aber sicher doch.«

    Keiner von beiden kommentierte die Tatsache, dass Gracie offenbar keinerlei Probleme damit hatte, ihn um Geld für Dritte zu bitten. Doch sie bestand auch weiterhin darauf, ihm einen Teil ihres Wochenlohns zu überreichen, obwohl er das Geld unangetastet in seiner Schublade liegen ließ. Sie war stolz darauf, dass sie durch extreme Sparsamkeit das schwarze Cocktailkleid gerade rechtzeitig würde abzahlen können, um es bei der Willkommensparty im Country Club am Abend vor dem Golfturnier tragen zu können.
    Er stand auf und ging im Zimmer auf und ab. »Versteh doch, Gracie, vielleicht war ich ja etwas heftig damals, als wir uns gestritten haben. Aber du musst begreifen, dass das Thema Way Sawyer für mich ausgesprochen heikel ist.«
    Es überraschte sie, dass er das Problem wieder aufgegriffen hatte. »Das verstehe ich gut.«
    »Aber ich hätte meine schlechte Laune nicht an dir auslassen dürfen. Du hattest Recht, dass ich mit meiner Mutter reden muss. So viel jedenfalls ist mir jetzt klar. Sobald ich morgen vom Filmset komme, werde ich die Sache angehen.«
    »Gut.« Gracie war glücklich darüber, dass die Entfremdung zwischen ihnen offenbar eine Sache der Vergangenheit war.
    »In vielen Dingen hattest du wohl Recht.« Wieder trat er ans Fenster und starrte in den Garten. Seine Schultern fielen ein wenig vor. »Ich vermisse den Football wie verrückt, Gracie.«
    Schlagartig war sie hellwach. Sicher war dies für alle, die ihn kannten, keine überraschende Feststellung. Doch die Tatsache, dass Bobby Tom sich das endlich selbst eingestand, verblüffte sie. »Ich weiß.«
    »Es ist so scheißunfair!« Er wirbelte herum, das Gesicht verzerrt. Er war so erregt, dass er nicht einmal zu merken schien, dass er ein unhöfliches Wort benutzt hatte. Normalerweise verkniff er sich derartige Ausdrücke in Gegenwart
einer Frau. »Ein schlechter Schlag, und ich bin für immer aus dem Spiel! Ein, verdammt noch mal, einziger schlechter Schlag! Wenn Jamal mich zwei Sekunden früher oder zwei Sekunden später getroffen hätte, wäre es nicht passiert.«
    Sie dachte an das Videoband. Niemals würde sie den Anblick seines elegant gestreckten Körpers vergessen, als ihn der Schlag traf.
    Er musterte sie wütend, die eine Hand zur Faust geballt. »Ich hatte noch drei oder vier gute Jahre vor mir. Ich wollte diese Zeit nutzen, um Pläne für meinen Rückzug aus dem Sport zu schmieden. Ich wollte darüber nachdenken, ob ich als Trainer oder aber als Sportkommentator weitermachen wollte. Ich brauchte diese Zeit, um mich darauf vorzubereiten.«
    »Du bist doch sehr schnell von Begriff«, wandte sie nüchtern und leise ein. »Du kannst diese Dinge nach wie vor tun.«
    »Aber ich will es nicht!« Die Worte brachen aus ihm heraus. Sie spürte, dass sie ihn selbst viel mehr überraschten als sie. Seine Stimme war plötzlich nur noch ein Flüstern. »Verstehst du? Ich will Football spielen.«
    Sie nickte. Sie verstand es tatsächlich.
    Sein Mund verzog sich zu einem angewiderten Feixen. »Ich verstehe nicht, wie du dasitzen und mir zuhören kannst, ohne dass dir das Kotzen kommt. Das ist doch ziemlich lächerlich, nicht wahr, ein erwachsener Mann, dem die ganze Welt zu Füßen liegt, der jammert, nur weil das Leben ihm einen einzigen Schlag versetzt hat? Ich habe jede Menge Geld, ich habe Freunde, Häuser, Autos. Und doch tue ich mir selbst Leid, weil ich nicht Football spielen kann. Ich an deiner Stelle würde mich jetzt kaputtlachen. Ich an deiner Stelle würde sofort ins Waggon Wheel eilen und allen davon erzählen, wie bescheuert Bobby Tom Denton sich benimmt, damit die anderen auch darüber lachen können.«

    »Mir kommt das aber absolut nicht bescheuert vor.«
    »Das sollte es aber.« Er schnaubte. »Willst du etwas wirklich Jämmerliches hören? Ich habe nicht mehr die leiseste Ahnung, wer ich eigentlich bin. Solange ich mich erinnern kann, war ich immer ein Footballspieler. Und jetzt ist es wohl so, dass ich gar nicht mehr weiß, wie man irgendetwas anderes sein könnte.«
    Sanft erwiderte sie: »Ich glaube, dass du alles sein könntest, was du dir in den Kopf setzt.«
    »Du verstehst mich nicht! Wenn ich nicht Football spielen kann, dann will ich mit dem Spiel nichts zu tun haben. Ich kann

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