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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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überhaupt keine Begeisterung für den Job des Trainers aufbringen, so sehr ich mich auch darum bemühe. Und ganz sicher möchte ich nicht in einer luftgekühlten Radiobox hocken und irgendwelche Witzchen für meine Leute zu Hause reißen.«
    »Du hast doch noch viel mehr Talente als nur diese.«
    »Ich bin Footballspieler, Gracie! Das bin ich seit jeher gewesen. Das ist es, was ich bin.«
    »Momentan bist du Schauspieler. Wie wäre es denn mit einer Filmkarriere?«
    »Das ist schon in Ordnung. Ich hätte nichts dagegen, irgendwann einmal wieder einen Film zu drehen. Aber so sehr ich mich selbst auch vom Gegenteil überzeugen möchte, weiß ich doch genau, dass mein Herz nicht für diese Sache schlägt. Es erscheint mir eher als Spiel, nicht als Arbeit. Außerdem denke ich pausenlos, dass es doch nichts Bedauernswerteres gibt als einen abgetakelten Footballprofi, der den Filmstar mimt, weil er sonst nichts mehr auf die Reihe bekommt.«
    »Ich habe dich erst kennen gelernt, als deine Karriere bereits hinter dir lag. Ich sehe dich also ohnehin nicht als Footballprofi, ob nun abgetakelt oder nicht. Und es fällt schwer, mir dich als Filmstar vorzustellen. Um ehrlich zu
sein, habe ich dich stets mehr für einen ausgebufften Geschäftsmann gehalten. Ganz offensichtlich besitzt du die Gabe, Geld zu machen. Abgesehen davon scheint es dir auch noch Spaß zu machen.«
    »Es macht mir Spaß, doch füllt es mich nicht wirklich aus. Manche Leute mögen glücklich dabei sein, nur Geld zu machen. Doch zu denen gehöre ich nicht. Im Leben muss es um mehr gehen, als lediglich dauernd größeres Spielzeug zu kaufen. Ich besitze ohnehin schon mehr, als mir gut tun. Ich brauche nicht noch ein Haus. Ich möchte nicht noch ein Flugzeug. Und hier und da ein paar Autos zu kaufen, kostet mich kaum mehr als ein Taschengeld.«
    Unter anderen Umständen hätte seine Entrüstung sie vielleicht zum Schmunzeln gebracht, doch schien er zu tief beunruhigt zu sein, als dass es sie amüsiert hätte. Sie dachte an die vielen Male, als sie in sein Arbeitszimmer gekommen war und er am Telefon gesessen hatte – die Stiefel auf dem Schreibtisch und den Stetson zurückgeschoben – und darüber diskutierte, ob gewisse Aktienpakete einträglich sein würden oder nicht.
    Sie stand auf und trat vor ihn. »Tatsache ist, Bobby Tom, dass du Geldverdienen liebst. Es gibt viele ehrenhafte Dinge, die du damit anstellen könntest – und zwar ohne noch größere Spielzeuge zu kaufen, wie du es selbst ausdrückst. Ich weiß, wie sehr dir Kinder am Herzen liegen. Anstatt dich von Frauen mit Vaterschaftsklagen eindecken zu lassen, könntest du doch viel mehr für vaterlose Kinder tun. Vergib Stipendien oder bau ein Tageszentrum oder eine Kantine. Oder wie wäre es, die medizinischen Gerätschaften in der Kinderabteilung des Kreiskrankenhauses zu modernisieren, das du so gerne besuchst? Die ganze Welt benötigt Dinge. Du bist in der einmaligen Lage, dort zu helfen. Football hat dir viel gegeben. Vielleicht ist es an der Zeit, etwas davon zurückzugeben.«

    Er starrte sie wortlos an.
    »Ich habe eine Idee. Ich weiß nicht, wie du darüber denkst, aber … was hältst du davon, eine gemeinnützige Stiftung zu gründen? Dann könntest du das Geld, statt dir selbst, der Stiftung zufließen lassen.« Als er keine Antwort gab, fuhr sie fort: »Ich meine das als richtige Aufgabe, nicht als das Freizeitvergnügen eines reichen Mannes. Du könntest dein Talent für eine Sache einsetzen, die das Leben vieler Leute positiv beeinflussen würde.«
    »Das ist vollkommen verrückt.«
    »Denk darüber mal nach.«
    »Das habe ich schon, und es ist vollkommen verrückt. Es ist das Verrückteste, was du dir bisher ausgedacht hast. Ich bin nicht irgend so ein Gutmensch. Wenn ich so etwas machen würde, würden die Leute laut losprusten und sich vor Lachen auf dem Boden wälzen.« Er war derart entsetzt, dass er fast stotterte. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Ich glaube nicht, dass es die Leute besonders verblüffen würde. Schließlich entspricht es ganz und gar deinem Charakter.« Sie wandte sich wieder dem Auspacken der Trophäen zu. Sie hatte den Samen gesät, der Rest lag nun an ihm.
    Er setzte sich auf die Bettkante und beobachtete sie ein paar Minuten lang. Als er endlich den Mund aufmachte, war es nur zu offensichtlich, dass das Leuchten in seinen Augen nicht von dem Gespräch über seine Zukunft herrührte. »Ich schwöre, Gracie, du hast mich dermaßen genervt,

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