Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
jemand, der in seinem Leben nichts anderes getan hat, als Footballspiele zu gewinnen.«
    Sie wollte protestieren. Bobby Tom unterstützte andere auf seine Weise mit Geld und Zeit. Doch hielt sie inne. Herr Sawyer sprach gar nicht von Bobby Tom, er sprach von ihr. Und er hatte Recht.
    Seit wann nur hatte sie die Angewohnheit, ihre eigenen Leistungen als viel weniger wichtig als die aller anderen zu bewerten? War es etwa weniger wertvoll, sich um das Wohl älterer Leute zu kümmern, als mit gutem Aussehen und natürlichem Charme bedacht worden zu sein? Sie war merkwürdig verwirrt. Es war gerade so, als ob eine Tür, von deren Existenz sie nichts gewusst hatte, sich plötzlich vor ihr auftat. Dahinter lag eine völlig neue Einschätzung ihres Selbst, ohne all den emotionalen Ballast, den sie ihr Leben lang mit sich herumgeschleppt hatte. Sie besaß Freunde, Menschen, denen sie am Herzen lag. Und sie bemühte sich nach besten Kräften, ein guter Mensch zu sein.
    Doch hatte sie es sich angewöhnt, bereits mit wenig zufrieden zu sein. Vom Tage an, an dem sie Bobby Tom begegnet war, hatte sie sich für jeden kleinsten Beweis seiner Zuneigung bereits glücklich geschätzt. So sollte es aber nicht sein. Sie war mehr wert, als nur die Reste der Zuneigung eines anderen Menschen zu bekommen.
    Der Tanz war zu Ende, und eine tiefe Traurigkeit überfiel
sie. Sie war so gut wie sie nur konnte und hatte sich Bobby Tom Dentons Liebe mehr als verdient. Doch das würde er niemals begreifen.
     
    Bobby Tom überreichte die beiden Sexsirenen zwei Spielern der Phoenix Suns , um mit seiner Mutter zu sprechen. »Ich glaube, diesen Tanz hast du für mich reserviert.«
    »Schon möglich, dass ich dich irgendwo notiert hatte.« Suzy lächelte, als er ihre Hand nahm und sie gemeinsam auf das Tanzparkett gingen.
    Sie waren beide gute Tänzer – sie hatte ihm das Tanzen beigebracht -, und eine Weile lang bewegten sie sich schweigend im Rhythmus, doch Bobby Tom fand lange nicht so viel Gefallen daran wie gewöhnlich. Seit Way Sawyer Gracie einen Kuss gegeben hatte, hatte sie nicht aufgehört, mit diesem oder jenem Mann zu tanzen. Allein bei der Erinnerung daran, biss er die Zähne aufeinander.
    Obwohl es ihm schwer fiel, zwang er sich dazu, sein eigenes Unglück zurückzustellen und das zu tun, was er eigentlich unmittelbar nach seiner Rückkehr von San Antonio hätte tun sollen. Ganz deutlich war es ihm an jenem Abend geworden, als er beobachtet hatte, wie sich seine Mutter und Sawyer im Countryclub angesehen hatten.
    »Mama, wir müssen darüber reden, was mit dir los ist. Und dieses Mal werde ich mich nicht mit Gartentipps oder Kreuzfahrtbroschüren ablenken lassen.«
    Er spürte, wie sich ihr Rücken unter seiner Hand anspannte. »Es gibt nichts zu besprechen.«
    »Sicher weißt du, dass ich Vater auch sehr vermisse.«
    »Ich weiß. Er hat dich so geliebt.«
    »Er war ein toller Vater.«
    Sie hob eine Augenbraue und sah zu ihm auf. »Ist dir eigentlich klar, dass er in deinem Alter bereits einen Sohn von vierzehn Jahren hatte?«

    »Hmm.«
    Ihre Stirn legte sich in Falten. »Was ist eigentlich mit dir und Gracie passiert? Warum hast du heute Abend diese schrecklichen Frauen angeschleppt?«
    »Nichts ist passiert. Du weißt doch selbst, dass die ganze Verlobungsgeschichte erstunken und erlogen war. Nun tu also bitte nicht so, als ob unsere Trennung eine große Tragödie wäre.«
    »Ich habe mich daran gewöhnt, euch beide als Paar zu sehen. Ich habe wohl wirklich daran geglaubt, dass ihr heiraten werdet.«
    Er stieß einen entrüsteten Laut aus, um die peinliche Situation zu entschärfen. »Mama, kannst du dir ernsthaft vorstellen, dass Gracie und ich verheiratet sind?«
    »Aber ja doch, sehr gut sogar. Ich gebe zu, anfangs war das nicht so. Doch nachdem ich Gracie näher kennen gelernt habe, denke ich, dass sie ausgezeichnet zu dir passt. Besonders seit mir klar wurde, wie glücklich sie dich macht.«
    »Das war kein Glück. Ich habe nur viel über sie lachen müssen, denn oft ist sie einfach zu lächerlich.«
    Sie musterte ihn, schüttelte bedächtig den Kopf und legte dann kurz die Wange gegen seine Brust. »Ich mache mir Sorgen um dich, Liebling. Ich mache mir wirklich Sorgen.«
    »Nun, ich mache mir ebenfalls Sorgen um dich. Dann sind wir also quitt.« Auf der anderen Seite der Tanzfläche sah er Gracie im Arm von Dan Calebow. Sein ehemaliger Trainer schien sich großartig zu amüsieren. Dans Frau Phoebe tanzte derweil mit Luther Baines,

Weitere Kostenlose Bücher