Der und kein anderer Roman
unternehmen?«
»Ich werde die Braut abgeben, Frau Baines, und nur das Beste hoffen.«
Way und Suzy konnten gar nicht mehr aufhören, einander zu küssen. Er hielt sie gegen die Wand der Scheune gepresst, der Saum ihrer züchtigen weißen Bluse war aus dem Rockbund
gezogen und seine Hand lag auf ihrer nackten Haut. Beide atmeten schwer. Bobby Toms alberne Warnung hatte ihnen das Gefühl gegeben, etwas wirklich Verbotenes zu tun.
»Ich liebe dich, Suzy. Ich habe mein ganzes Leben auf dich gewartet.«
»Oh, Way …«
»Sag es, Liebling. Sag es mir. Ich muss die Worte hören.«
»Ich liebe dich auch. Das weißt du doch. Ich liebe dich schon seit langem. Und ich brauche dich so sehr.«
Way küsste sie erneut, dann stellte er die Frage, die unbedingt gestellt werden musste. »Und was ist mit Hoyt? Ich weiß, wie viel dir eure Ehe bedeutet hat.«
Sie legte ihre Hand an seine Wange. »Ich werde ihn ewig lieben, das weißt du. Doch Bobby Tom hat mir heute etwas begreiflich gemacht, das ich eigentlich schon lange selbst hätte erkennen müssen. Hoyt würde dies für mich wollen. Er würde dich für mich wollen. Irgendwie werde ich wohl immer das Gefühl haben, dass er uns heute Nacht durch seinen Sohn seinen Segen erteilt hat.«
Way streichelte ihre Wange. »Das war nicht einfach für Bobby Tom. Ich weiß, wie sehr er seinen Vater geliebt hat.« Zum ersten Mal, seit sie einander geküsst hatten, musterte er sie besorgt. »Es ist ja kein Geheimnis, dass dein Sohn mich nicht leiden kann, Suzy. Aber ich verspreche dir, dass ich mein Möglichstes tun werde, um das zu ändern.«
Sie lächelte. »Er mag dich sogar sehr, er weiß es nur noch nicht. Glaub mir, ihr beide werdet sehr gut miteinander klarkommen. Nie und nimmer hätte er mich dir an die Hand gegeben, wenn er nicht schon selbst zu diesem Schluss gekommen wäre.«
Way schien erleichtert, dann knabberte er an ihrer Unterlippe. Gleichzeitig fand sein Daumen ihre Knospe. »Schätzchen, wir müssen uns hier vom Acker machen.«
Sie trat zurück und sah ihn gespielt empört an. »Bobby Tom sagte doch, dass du mich mit Respekt behandeln sollst.«
»Genau das tue ich doch. Erst ziehe ich dich nackt aus, dann werde ich dich mit Respekt behandeln.«
Sie tat so, als ob sie darüber nachdenken müsse. »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir das tun sollen. Er hat mir schon etwas Angst eingejagt.«
Way stöhnte. »Es dauert mindestens zwei Wochen, bis wir die Hochzeitszeremonie organisiert haben. Unmöglich kann ich so lange warten, um dich endlich zu berühren. Dein Sohn muss lernen, die Bedürfnisse seiner Eltern zu respektieren.«
»Da stimme ich dir reinen Herzens zu.«
Wieder küsste Way sie. Als sie schließlich voneinander abließen, warf er seinen Kopf zurück und lachte glücklich. Der größte Schurke von Telarosas Oberschule hatte endlich das Herz des hübschesten Mädchens der Untersekunda erobert.
Als Bobby Tom auf die Plattform stieg, um die Gewinner des Golfturniers auszuzeichnen, war ihm schon fast schwindlig, so gut fühlte er sich. Die Liebe hatte ihn beflügelt, ebenso die Erkenntnis, dass sein Leben aus mehr als nur aus Football bestand. Gerade hatte er sich entschieden, wie er Gracie darüber in Kenntnis setzen würde, dass sich nun alles geändert hatte. Er hatte immer schon eine Schwäche für große Gesten. Und nun beabsichtigte er, seiner zukünftigen Frau einen Eheantrag zu machen, den sie niemals vergessen würde.
Gracie dagegen zählte die Minuten, bis dieser qualvolle Abend endlich vorbei sein würde. Sie versuchte, sich mit der Erkenntnis zu trösten, dass sie sich niemals wieder mit weniger als dem zufrieden geben würde, was ihr tatsächlich zustand. Doch nichts konnte ihr gebrochenes Herz nur annähernd heilen.
Terry Jo hatte sich geweigert, bei der Lotterieziehung mitzumachen. Gracie fand sich also nun ebenfalls auf der Plattform, doch stand sie so weit es nur ging von Bobby Tom entfernt. Während Luther den Sportlern für ihre Teilnahme dankte, schaute sie in die Menge. Willow und der Rest der Leute von Blood Moon standen in einer Gruppe zusammen, Elvis war in Natalies Armen eingeschlafen, und Buddy und Terry Jo standen mit Jim Biederot, Bobby Toms altem Mitspieler, und den Calebows zusammen.
Eine ganze Reihe von Bobby Toms Sportsfreunden hatten heute Abend mit ihr getanzt, und die meisten hatte ihre Unkenntnis über ihre Person mehr amüsiert als verärgert. Leider hatten sie auch herausgefunden, dass sie es gewesen
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