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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Seite der Bar herüber. Ein Mann namens A.J. zog noch einen Tisch hinzu. Ehe sie sich versah, saß Gracie zwischen Bobby Tom und Ellie. Gracie spürte, wie unzufrieden Ellie darüber war, nicht direkt neben Bobby Tom zu sitzen. Doch als sie den Platz zu wechseln versuchte, spürte sie eine schwere Hand auf ihrem Schenkel.
    Als die Unterhaltung um sie herum ihren Lauf nahm, versuchte Gracie herauszufinden, weswegen Bobby Tom sie hierher geführt hatte. Obwohl es rein äußerlich nicht den Anschein hatte, mutmaßte Gracie dennoch, dass Bobby Tom sich nicht halb so sehr amüsierte, wie er vorgab. Warum war er so weit vom Weg abgefahren, wenn er diese Leute nicht einmal mochte? Offenbar hatte er noch stärkere Vorbehalte, in seine Heimatstadt zurückzukehren, als sie es ahnte. Aus diesem Grund machte er absichtlich Umwege.
    Jemand reichte ihr eine Bierflasche. Sie war so abgelenkt von der deprimierenden Vorstellung, wie sie als grauhaarige alte Dame mit hängenden Schultern auf der Veranda von Shady Acres saß, dass sie daran nippte, noch bevor sie sich daran erinnerte, dass sie nichts trank. Sie stellte die Flasche wieder ab und blickte auf eine Uhr, die für Jim Beam warb. In einer halben Stunde würde sie Bobby Tom daran erinnern, dass sie gehen mussten.
    Die Kellnerin kam. Bobby Tom bestand darauf, für sie mitzubestellen. Sie hätte das Leben noch nicht kennen gelernt,
solange sie nicht einen von Whoppers dreistöckigen Schinken-Käse-Jalapeño-Hamburgern mit einer doppelten Portion frittierter Zwiebeln probiert hatte. Dazu gab es einen riesigen Berg Farmersalat. Während er ihr das cholesterinlastige Essen aufzwängte, fiel ihr auf, wie wenig er selbst aß und trank.
    Eine Stunde verging. Er gab Autogramme, bezahlte die gesamte Rechnung und wenn sie es nicht falsch verstanden hatte, lieh er jemandem etwas Geld für einen Wasserski. Sie duckte sich unter die Krempe seines Stetsonhutes und flüsterte: »Wir müssen jetzt gehen.«
    Er wandte sich ihr zu und sagte leise und freundlich: »Noch ein Wort in dieser Richtung von dir, meine Liebe, und ich werde persönlich das Taxi rufen, das dich zum Flughafen bringt.« Mit diesen Worten trat er zum Pooltisch in der Ecke.
    Eine weitere Stunde verging. Wenn sie sich der Zeit wegen nicht solche Sorgen gemacht hätte, hätte sie die Neuigkeit, mit so vielen obskuren Leuten in einer heruntergekommenen Bar zu sitzen, sehr genossen. Da sie viel zu sehr einem Mauerblümchen ähnelte, um auf Bobby Tom eine sexuelle Anziehung auszuüben, betrachteten die anderen Frauen sie nicht als Konkurrenz. Sie unterhielt sich ausgiebig mit mehreren von ihnen, auch mit Ellie, einer Stewardess, die jede Menge über Männer zu erzählen hatte. Und über Sex.
    Sie bemerkte, dass Bobby Tom sie mehrmals verstohlen musterte und war überzeugt davon, dass er sie in einem unbeobachteten Moment zurücklassen wollte. Obwohl sie unbedingt die Toilette hätte aufsuchen müssen, wollte sie ihn doch nicht aus den Augen lassen. Also schlug sie stattdessen die Beine übereinander. Gegen Mitternacht jedoch konnte sie den Gang zur Toilette nicht länger aufschieben. Sie wartete, bis er und Trish in eine intensive Unterhaltung an der
Bar verwickelt waren, dann machte sie sich auf den Weg zu den Toiletten.
    Panik erfasste sie, als sie wenige Minuten später zurückkehrte und ihn nicht entdecken konnte. Sie suchte die Menge ab und hielt angestrengt nach seinem Stetson Ausschau, fand ihn jedoch nirgendwo. Sie bahnte sich einen Weg zur Bar, ihr Magen krampfte sich nervös zusammen. Gerade als sie die Tatsache zu verdauen versuchte, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte, sah sie ihn mit Trish zusammen in einer Nische neben dem Zigarettenautomaten stehen.
    Sie hatte ihre Lektion gelernt und würde ihn nie wieder aus ihrem Blickfeld lassen. Sie drängte sich an der Absperrung entlang, die die Nische vom Eingang trennte und presste sich in die schmale Wandmulde mit dem Telefon. Während sie die Telefonnummern und das Graffiti neben dem Telefon musterte, merkte sie, dass die Nische, in der die beiden saßen, über einen kleinen Echoeffekt verfügte. Obwohl sie eigentlich nicht hatte lauschen wollen, konnte sie doch nicht anders, als dem ihr so wohl bekannten texanischen Akzent zuzuhören.
    »Du bist die verständnisvollste Frau, der ich je begegnet bin, Trish.«
    »Ich bin glücklich darüber, dass du mir so vertraust, B.T. Ich weiß, wie schwer es für einen Mann wie dich ist, über die eigene Vergangenheit zu

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