Der und kein anderer Roman
sie Warren ins Gesicht.
Trishs Ex-Mann heulte vor Schmerz auf und fiel zu Boden. Sofort versammelte sich eine Menge um die beiden Männer und versperrte Gracie kurzzeitig die Sicht. Sie drängelte sich mit Schubsen und Schieben zwischen mehreren Frauen hindurch. Als sie vorne angekommen war, hatte sich Warren gerade wieder aufgerappelt und hielt sich das Kinn.
Bobby Tom hatte die Hände auf die Hüften gestützt. »Es wäre wirklich prima, wenn du nüchtern wärst, Warren, dann könnten wir diese Angelegenheit etwas interessanter gestalten.«
»Ich bin nüchtern, Denton.« Eine Art Neandertaler, der Warrens Zwilling hätte sein können, rumpelte nach vorne. »Na? Was ist denn das letzte Jahr bei dem Spiel gegen die Raiders passiert, Kleiner? Da hast du beschissen gespielt. Hattest du gerade deine Tage?«
Bobby Tom blickte so erfreut, als ob ihm gerade jemand ein Weihnachtsgeschenk überreicht hätte. »Allmählich wird die Sache interessant.«
Zu Gracies Erleichterung trat Bobby Toms Freund Shag
in den Ring und krempelte sich die Ärmel hoch. »Zwei gegen einen, B.T., das gefällt mir nicht.«
Bobby Tom winkte ihn vom Platz. »Kein Grund, dass du dir die Kleidung dreckig machst, Shag. Die Jungs hier suchen ein wenig sportliche Betätigung, genau wie ich.«
Der Neandertaler drehte sich um. Bobby Toms Reflexe waren offensichtlich durch sein verletztes Knie in keinster Weise beeinträchtigt. Er duckte sich und rammte seinem Gegenüber die Faust in die Rippen. Der Mann strauchelte nach vorne. Genau in diesem Moment stürzte Warren vor und rammte seine Schulter in Bobby Toms Seite.
Bobby Tom taumelte ein wenig, richtete sich auf und zischte dem Typen einen Schlag in den Magen. Trishs Ex-Mann landete mit Karacho auf dem Boden und machte keinerlei Anstalten, wieder aufzustehen.
Der Neandertaler hatte nicht ganz so viel getrunken, deshalb hielt er sich etwas länger. Es gelang ihm sogar, ein paar Schläge hintereinander auszuführen, doch besaß er nicht Bobby Toms unglaubliche Schnelligkeit. Schlussendlich hatte er genug. Er blutete aus der Nase und murmelte irgendetwas, dann schwankte er auf den Ausgang zu.
Bobby Toms Stirn runzelte sich enttäuscht. Mit einer fast sehnsuchtsvollen Miene blickte er sich in der Runde um, doch kein Herausforderer wollte sich stellen. Er nahm eine Serviette, presste sie auf die kleine Wunde neben seinen Lippen und beugte sich herunter, um Warren etwas ins Ohr zu flüstern. Der Mann wurde noch blasser. Gracie zog daraus den Schluss, dass Trish mit ihrem Ex-Mann wohl kaum noch Ärger haben würde. Nachdem er Warren auf diese Art den Rest gegeben hatte, legte Bobby Tom den Arm um Trish und führte sie zur Musikbox.
Gracie atmete erleichtert auf. Immerhin würde sie nicht Willow anrufen und ihr mitteilen müssen, dass sie ihren Star bei einem Kampf in einer Kneipe verloren hatte.
Zwei Stunden später standen Bobby Tom und sie an der Rezeptionstheke eines etwa zwanzig Minuten entfernt liegenden Luxushotels.
»Hoffentlich ist dir klar, dass ich normalerweise nicht so früh ins Bett gehe«, brummte er.
»Es ist zwei Uhr morgens.« Gracie war den überwiegenden Teil ihres Lebens um zehn Uhr ins Bett gegangen, damit sie um fünf wieder aufstehen konnte. Und jetzt waren ihre letzten Reserven verbraucht.
»Richtig. Es ist also noch ziemlich früh.« Er hatte die Formalitäten für die Suite erledigt, wehrte den Kofferträger ab, legte sich den Gurt seiner Tasche über die Schulter und hob den Laptop-Computer vom Tisch. »Wir sehen uns morgen Früh, Gracie.« Er verschwand in Richtung der Aufzüge.
Der Empfangschef blickte sie erwartungsvoll an. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
Sie wurde krebsrot und stammelte: »Ich bin … äh … mit ihm zusammen.« Sie nahm ihren Koffer und eilte ihm hinterher, wobei sie sich wie ein Hund vorkam, der seinem Herrn hinterher rannte. Gerade als die Tür des Fahrstuhls endgültig zuzugleiten drohte, schlüpfte sie dazwischen.
Er musterte sie argwöhnisch. »Hast du denn schon eingecheckt?«
»Da du … äh … eine Suite gemietet hast, dachte ich, ich könnte auf der Couch schlafen.«
»Da hast du dich geirrt.«
»Ich verspreche, es wird dir noch nicht einmal auffallen, dass ich überhaupt da bin.«
»Nimm dir dein eigenes Zimmer, Gracie.« Obwohl er leise sprach, brachte sie die unterschwellige Drohung in seinen Augen in Bedrängnis.
»Du weißt doch genau, dass ich das nicht tun kann. Sowie ich dich eine Minute aus den Augen lasse, wirst du
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