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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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reden.«
    »Manche Frauen legen gleich wieder los, aber du bist eine wirklich tolle Frau, Trish. Das könnte ich dir nicht antun, wo du immer noch unter deiner letzten Scheidung leidest.«
    »Wir haben uns natürlich alle gefragt, weswegen du niemals geheiratet hast.«
    »Jetzt weißt du es, Liebling.«
    Dies war offensichtlich eine private Unterhaltung und Gracie ahnte sehr wohl, dass sie sich einen etwas entlegeneren Lauschplatz suchen sollte. Resolut bekämpfte sie ihre
Neugierde und trat einen Schritt zurück, hielt jedoch inne, als Trish wieder zu reden begann.
    »Kein Mensch sollte mit einer solchen Mutter aufwachsen müssen …«
    »Das kannst du laut sagen, Trish. Meine Mutter war eine Hure.«
    Gracie hielt die Luft an.
    Trishs belegte Stimme war voller Mitgefühl. »Du musst nicht darüber reden, wenn du es nicht möchtest.«
    Bobby Tom seufzte. »Manchmal ist es hilfreich, die Dinge auszusprechen. Vielleicht kannst du das nicht nachvollziehen, aber das Schlimmste war nicht, dass sie nachts Männer mit nach Hause brachte oder nicht zu wissen, wer mein Vater war. Das Schlimmste war, dass sie zu den Footballspielen in der Schule ausnahmslos sturzbetrunken und mit verschmiertem Make-up auftauchte. Sie trug billige Ohrringe und so hautenge Hosen, dass alle Welt sehen konnte, dass darunter sonst nichts mehr war. Kein Mensch hatte Schuhe mit Absätzen zu den Freitagsspielen an, nur meine Mutter. Sie war die schlampigste, billigste Frau in Telarosa, Texas.«
    »Und was ist mit ihr passiert?«
    »Sie lebt nach wie vor dort. Sie raucht Kette, trinkt Whisky und dreht durch, wann immer sie in der Stimmung dazu ist. Ganz gleich, wie viel Geld ich ihr gebe, es ändert nichts. Einmal Hure, immer Hure, so ist das wohl. Aber sie ist meine Mutter und ich liebe sie.«
    Gracie rührte seine Loyalität. Doch gleichzeitig verspürte sie eine tiefe Wut gegenüber der Frau, die ihre mütterliche Verantwortung derart vernachlässigt hatte. Vielleicht war der lasterhafte Lebensstil seiner Mutter der Grund für seinen Widerwillen, nach Telarosa zurückzukehren.
    In der Nische war es ruhig geworden. Sie riskierte einen Blick und wünschte sich, sie hätte es nicht getan. Trish hielt Bobby Tom fest umschlungen. Als die wunderschöne dunkelhaarige
Frau ihn küsste, wurde Gracie ganz flau. Obwohl sie sich der Irrwitzigkeit ihrer Wünsche bewusst war, wollte sie diejenige sein, die sich gegen seinen kräftigen, festen Körper presste. Sie wollte die Art von Frau sein, die es sich einfach erlauben konnte, Bobby Tom Denton zu küssen.
    Sie lehnte sich gegen die Wand, schloss die Augen und kämpfte gegen ihre schmerzhafte Sehnsucht an. Würde jemals ein Mann sie so küssen?
    Nicht irgendein Mann, flüsterte der Teufel. Ein texanischer Playboy mit einem schlechten Ruf.
    Sie atmete tief durch und ermahnte sich, nicht so albern zu sein. Es hatte keinen Sinn, sich nach den Sternen zu verzehren, wenn Mutter Erde das Beste war, was sie sich erhoffen konnte.
    »Trish? Wo ist die verdammte Kuh?«
    Gracies Träumereien wurden abrupt unterbrochen, als sie die wütende, betrunkene Stimme hörte. Dann sah sie einen breiten, dunkelhaarigen Mann auf Bobby Tom und Trish zutorkeln.
    Trishs Augen weiteten sich entsetzt. Bobby Tom stand ruhig auf, trat vor und schützte sie mit seinem Körper. »Schau mal an. Wenn das nicht Warren ist! Und ich dachte, du wärst schon vor langem an der Tollwut gestorben.«
    Warren schien seine Muskeln aufzupumpen und stolperte weiter vorwärts. »Haben wir da nicht unseren kleinen Schönling? Hast du Schwächling letztens jemandem einen geblasen?«
    Gracie blieb die Luft weg, doch Bobby Tom grinste lediglich. »Habe ich nicht, Warren, doch wenn mich jemand darum bitten sollte, würde ich denjenigen sofort zu dir schicken.«
    Warren fand Bobby Toms Sinn für Humor offenbar nicht sonderlich komisch. Mit einem drohenden Grunzen stürzte er vor.

    Trish zupfte Bobby Tom nachdrücklich am Ärmel. »Reize ihn nicht, B.T.«
    »Ach was, Liebling. Warren wird schon nicht wütend werden. Er ist viel zu dumm, um zu merken, dass man ihn beleidigt hat.«
    »Ich werde dich einen Kopf kürzer machen, Schönling.«
    »Du bist betrunken, Warren!«, keifte Trish. »Mach dich vom Acker.«
    »Halt du das Maul, du verdammte Hure!«
    Bobby Tom seufzte. »Musst du denn unbedingt deine Ex-Frau mit solchen Beschimpfungen bedenken?« Mit einer so schnellen Bewegung, dass sie Gracie fast nicht bemerkt hätte, riss er seine Faust nach hinten und donnerte

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