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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ohne mich abfahren.«

    »Mit Sicherheit kannst du das aber nicht sagen.« Die Türen öffneten sich, und er trat auf den mit Teppich belegten Gang.
    Sie hechelte ihm hinterher. »Ich werde dich auch nicht belästigen.«
    Er las die Nummern an den Türen. »Gracie, entschuldige bitte, dass ich es so direkt sagen muss, aber du fällst mir allmählich wirklich auf die Nerven.«
    »Das weiß ich, und ich entschuldige mich.«
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, erlosch jedoch, als er am Ende des Flurs vor einer Tür stehen blieb und die magnetische Schlüsselkarte ins Schloss steckte. Ein grünes Licht leuchtete auf, und er öffnete die Tür. Bevor er eintrat, beugte er sich herunter und küsste sie flüchtig auf die Lippen. »Es war nett, dich kennen zu lernen.«
    Vollkommen verwirrt beobachtete sie, wie die Tür vor ihrer Nase ins Schloss fiel. Ihre Lippen brannten. Sie presste ihre Fingerspitzen dagegen und wünschte sich, diesen Kuss für immer im Gedächtnis behalten zu können.
    Ein paar Sekunden verstrichen. Ihr Entzücken über den Kuss verflüchtigte sich, ihre Schultern fielen herab. Er würde sich aus dem Staub machen. Noch heute Nacht oder aber morgen Früh – sie hatte keine Ahnung, aber er hatte bestimmt die Absicht, ohne sie weiterzufahren. Das musste sie auf jeden Fall verhindern.
    Vollkommen erschöpft stellte sie ihren Koffer auf dem Teppich ab, setzte sich hin und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür. Sie würde ganz einfach die Nacht hier verbringen müssen. Sie zog die Beine an, schlang die Arme um die Knie und legte ihren Kopf darauf ab. Wenn er sie doch nur wirklich geküsst hätte … Ihr fielen die Augen zu.
    Als die Tür in ihrem Rücken geöffnet wurde, fiel sie mit einem überraschten Quiekser nach hinten über. Sie rappelte sich auf und betrachtete den über ihr dräuenden Bobby Tom
erschreckt. Da er nicht im Mindesten an ihrer permanenten Gegenwart gezweifelt zu haben schien, hatte er wohl durch den Spion geguckt und darauf gewartet, dass sie sich entfernte.
    Betont geduldig fragte er: »Was in aller Welt glaubst du eigentlich, was du hier machst?«
    »Ich versuche zu schlafen.«
    »Du wirst die Nacht nicht vor meiner Tür verbringen.«
    »Falls mich jemand sehen sollte, wird man mich für eines deiner Groupies halten.«
    »Man wird dich für total durchgeknallt halten, das wird man!«
    Für jemanden, der sonst allen gegenüber so freundlich war, war er ganz schön wütend mit ihr. Sie wusste wohl, dass sie gelegentlich diese Wirkung auf Menschen ausübte.
    »Wenn du mir dein Ehrenwort gibst, dass du nicht ohne mich morgen Früh abfährst, nehme ich mir ein eigenes Zimmer.«
    »Gracie, ich weiß noch nicht einmal, was ich in einer Stunde tun werde, ganz zu schweigen von morgen Früh.«
    »Dann werde ich wohl doch hier bleiben müssen.«
    Er rieb sich das Kinn. Diese Geste benutzte er stets dann, wenn er bereits eine Entscheidung getroffen hatte, aber dennoch den Eindruck vermitteln wollte, er würde es sich noch überlegen.
    »Ich mache dir einen Vorschlag. Es ist viel zu früh, um schon ins Bett zu gehen. Du könntest mich bis dahin noch ein wenig unterhalten.«
    Sie nickte zustimmend und fragte sich gleichzeitig, was Unterhaltung für ihn bedeuten mochte.
    Er stellte ihren Koffer in den Flur der Suite und schloss die Tür. Sie betrat vorsichtig den Wohnzimmerbereich, der in Pfirsichfarben und Grün gehalten war. »Es ist wunderschön hier.«

    Er sah sich um, als ob er die Suite bisher noch nicht angeschaut hätte. »Ja, ganz nett. Das war mir gar nicht aufgefallen.«
    Wie konnte er etwas so Schönes nicht bemerkt haben? Eine Gruppe tief liegender Sofas und einladender Sessel stand in der Raummitte. Eine rechteckige Anrichte war vor den breiten Fenstern platziert und ein Seidenblumenarrangement versprühte auf einer mit Messing beschlagenen Truhe bunte Farbtupfer. Sie betrachtete alles hingerissen.
    »Wie konntest du so etwas nicht bemerken?«
    »Ich habe einen so großen Teil meines Lebens in Hotels verbracht, dass ich anscheinend etwas abgestumpft bin.«
    Sie hörte ihm nur mit halbem Ohr zu, eilte zu den Fenstern und spähte auf das dunkle Wasser und die glitzernden Lichter. »Das ist der Mississippi.«
    »Ja.« Er nahm seinen Stetson ab und ging ins Schlafzimmer.
    Aufgeregt versuchte sie die Tatsache zu verdauen, dass sie sich in einem Hotelzimmer mit einer solch atemberaubenden Aussicht befand. Sie ging durch den Wohnzimmerbereich, prüfte die Bequemlichkeit des Sofas und

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