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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ihm das kleine Kühlrad des Thunderbirds, dazu zwei Schrauben und ein Schweizer Armeemesser, damit er das Rad wieder befestigen konnte. Das alles hatte sie sorgfältig in einer Plastiktüte aufbewahrt, die sie aus dem Hotelzimmer für eben solche Notfälle entwendet hatte.
    Bobby Tom starrte sie sprachlos an.
    »Schraub es richtig fest«, meinte sie hilfreich. »Sonst könnte es noch Probleme bereiten.« Ohne seine Antwort abzuwarten, nahm sie den Orangensaft, eilte auf die Beifahrerseite und ließ sich auf ihren Sitz fallen. Dann begann sie, die Straßenkarte zu studieren.
    Schneller als ihr lieb war, wackelte das Auto, als er das Dach zurückklappte. Sie hörte seine Stiefel auf dem Asphalt. Dann stützte er seine Hand in den Fensterrahmen auf ihrer Seite. Sie sah, wie seine Knochen weiß hervortraten. Als er schließlich etwas sagte, war seine Stimme sehr leise und sehr wütend.
    »Keiner rührt mir mein T-Bird an.«
    Sie knabberte an ihrer Unterlippe. »Tut mir Leid, Bobby Tom. Ich weiß, dass du dieses Auto liebst, und ich bin dir auch nicht böse, dass du jetzt so wütend bist. Es ist ein wunderschöner Wagen. Das meine ich ehrlich. Aus diesem Grund muss ich dir auch sagen, dass ich die Fähigkeit besitze, ihm ernsthaft Schaden zuzufügen, falls du noch mehr Sperenzchen machen solltest.«
    Seine Augenbrauen schnellten nach oben, und er starrte sie ungläubig an. »Drohst du etwa meinem Auto?«
    »Ich fürchte ja«, meinte sie entschuldigend. »Herr Walter
Karne, möge er in Frieden ruhen, lebte vor seinem Tod acht Jahre lang in Shady Acres. Bis zu seiner Pensionierung besaß er eine Autowerkstatt in Columbus. Von ihm habe ich einiges über Motoren gelernt, unter anderem, wie man sie außer Gefecht setzt. Weißt du, wir hatten mit einem etwas übereifrigen Sozialarbeiter ein wenig Ärger, der mehrmals im Monat in Shady Acres vorbeikam. Er hat die Leute dort nur aufgeregt.«
    »Also haben Mister Karne und du die Sache dadurch beglichen, dass ihr seinen Wagen außer Gefecht gesetzt habt.«
    »Leider litt Herr Karne unter starker Arthritis, weshalb ich den Großteil der Arbeit alleine erledigen musste.«
    »Und jetzt benutzt du dein Spezialwissen, um mir die Pistole auf die Brust zu setzen.«
    »Natürlich bedrückt mich das. Andererseits habe ich den Windmill Studios gegenüber auch eine gewisse Verpflichtung.«
    Bobby Tom funkelte sie wütend an. »Gracie, der einzige Grund, weswegen ich dich nicht hier an Ort und Stelle erwürge, ist der, dass, wenn ich meine Geschichte den Geschworenen erzählen würde, sie mich laufen lassen würden. Danach würden diese Haie von den Fernsehanstalten das Ganze zu einem Fernsehfilm umbasteln.«
    »Ich habe eine Aufgabe, die ich erledigen muss«, sagte sie leise. »Das musst du mir schon zubilligen.«
    »So Leid es mir tut, Liebling. Mit uns beiden ist jetzt Schluss.«
    Noch bevor sie etwas tun konnte, hatte er die Tür aufgerissen, sie herausgehoben und sie auf den Parkplatz gestellt. »Lass uns doch darüber reden!«, zischte sie.
    Ohne sie weiter zu beachten, ging er zum Kofferraum und zog ihren Koffer hervor. Sie eilte zu ihm hin. »Wir sind beide verantwortungsvolle Menschen, sicher können wir zu einem Kompromiss kommen. Sicher könnten wir …«

    »Ich bin vollkommen überzeugt davon, dass das nicht möglich ist. Dort drüben können sie dir ein Taxi rufen.« Er ließ den Koffer auf dem Bürgersteig stehen, stieg wieder in seinen Thunderbird und ließ den Motor laut aufheulend an.
    Ohne nachzudenken, schloss sie die Augen und warf sich ihm vor die Reifen.
    Angespannt vergingen mehrere Sekunden. Die Hitze des Asphalts drang durch ihr senffarbenes Wickelkleid, das für jede Größe geeignet war. Von den Auspuffgasen wurde ihr schwindlig. Dann spürte sie seinen Schatten über sich.
    »Um dein Leben zu retten, werden wir beide jetzt ein Abkommen treffen.«
    Sie öffnete die Augen. »Was für ein Abkommen?«
    »Ich werde aufhören, dich loswerden zu wollen …«
    »Das ist nur fair.«
    »… wenn du für den Rest der Reise genau das tust, was ich dir sage.«
    Sie dachte darüber nach und richtete sich auf. »Das wird wohl kaum gehen«, meinte sie vorsichtig. »Falls dich bisher noch niemand darauf hingewiesen hat, du bist nicht immer besonders vernünftig.«
    Unter der Krempe seines Stetsons blinzelte er sie an. »Entweder du akzeptierst es, oder du lässt es bleiben, Gracie. Wenn du in diesem Wagen mitfahren möchtest, wirst du deine herumkommandierende Art ablegen und mir

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