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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hat?«
    »Sie hat mehr Zeit damit verbracht, sich nach allen Seiten hin zu vergewissern, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren,
als sie dich angesehen hat. Außerdem hätte sie nicht unbedingt die teuersten Gerichte auf der Karte auswählen müssen, nur weil du gut betucht bist.« Gracie entlud all ihre Wut, die sich in den letzten beiden frustrierenden Tagen in ihr aufgestaut hatte. »Du mochtest sie noch nicht einmal, das hat die Sache noch verschlimmert. Du kannst die Frau nicht ausstehen, Bobby Tom Denton. Bestreite es jetzt nur nicht, denn ich durchschaue dich. Ich habe dich gleich von Anfang an durchschaut. Du kannst so gut Süßholz raspeln, als ob man dich dafür bezahlen würde. Der ganze Unsinn über den CIA und die Uzis. Und dann sage ich dir noch etwas: Ich für meinen Teil glaube kein Wort über diese angeblichen Vaterschaftsprozesse.«
    Er sah sie leicht überrascht an. »Tatsächlich?«
    »Nein, kein Wort. Du bist randvoll mit Mumpitz!«
    »Mumpitz?« Er lächelte. »Du befindest dich in Texas, Liebling. Hier sagen wir dazu ganz einfach …«
    »Ich weiß, was ihr dazu sagt!«
    »Du bist ja richtig kratzbürstig heute Abend. Ich mache dir einen Vorschlag. Nur um dich aufzuheitern, gestatte ich dir, mich morgen Früh um sechs aus dem Bett zu werfen, einverstanden? Dann fahren wir ohne Umwege nach Telarosa, wo wir gegen Mittag ankommen dürften.«
    Sie starrte ihn an. »Du nimmst mich auf den Arm.«
    »Ich bin kein solch schlechter Mensch, dass ich mich über etwas lustig machen würde, was dir so wichtig ist.«
    »Du versprichst es also hoch und heilig? Keine Abstecher, um eine Straußenfarm zu besichtigen oder deine Grundschullehrerin zu besuchen?«
    »Wie gesagt, ohne jeden Umweg.«
    Ihre schlechte Stimmung verflog. »Also gut. Ja, das klingt sehr gut.«
    Sie lehnte sich in ihren Sitz zurück. Wenn sie morgen tatsächlich in Telarosa ankommen sollten, war das nicht etwa
ihrer Durchsetzungskraft zu verdanken, sondern einzig der Tatsache, dass es sich Bobby Tom in den Kopf gesetzt hatte.
    Er wandte sich ihr zu. »Aus reiner Neugier gefragt, weshalb hältst du die Vaterschaftsverfahren für aus der Luft gegriffen? Schließlich sind sie alle amtlich dokumentiert.«
    Zwar hatte sie die Bemerkung lediglich aus dem Bauch heraus gemacht, doch als sie nochmals darüber nachdachte, war sie überzeugt davon, dass Bobby in Wahrheit schlichtweg übertrieb. »Ich kann mir schon vorstellen, dass du dich schändlich benehmen kannst, ganz besonders Frauen gegenüber. Aber dass du dein eigenes Kind im Stich lässt, das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Er musterte sie. Seine Mundwinkel zuckten, dann lächelte er, während er auf die Autobahn hinausblickte.
    »Nun?« Sie betrachtete ihn neugierig.
    »Willst du es wirklich wissen?«
    »Nur wenn du mir die Wahrheit sagst und nicht irgendeine dieser Geschichten auftischst, die du dem Rest der Welt aufbindest.«
    Er schob die Krempe seines Stetsons ein wenig in den Nacken. »Vor ziemlich langer Zeit hat eine meiner Freundinnen mir eine Vaterschaftsklage angehängt. Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass es nicht mein Kind war, habe ich mich allen Bluttests unterzogen. Wie es kommen musste, war ihr ehemaliger Freund der Schuldige. Da er jedoch ein fieser Typ war, habe ich ihr ein wenig unter die Arme gegriffen.«
    »Und hast ihr Geld gegeben.« Gracie hatte Bobby Tom lange genug beobachtet, um sein Verhalten vorhersagen zu können.
    »Warum soll ein unschuldiges Kind darunter leiden, dass sein Vater ein Mistkerl ist?« Er zuckte mit den Schultern. »Nach diesem ersten Fall hat es sich bald herumgesprochen, dass ich mich leicht rumkriegen lasse.«

    »Also sind dir noch mehrere Vaterschaftsprozesse angehängt worden?«
    Er nickte.
    »Lass mich mal raten. Anstatt sie abzuschmettern, hast du dich mit der Gegenseite geeinigt.«
    »Nur ein paar Rücklagen, um die Grundbedürfnisse abzudecken«, verteidigte er sich. »Himmel noch mal, ich habe viel mehr Geld, als ich ausgeben kann. Außerdem haben sie alle unterschrieben, dass ich nicht der Vater bin. Es schadet mir also nicht.«
    »Nein, ein Schaden entsteht nicht. Aber es ist nicht fair. Du solltest nicht für anderer Leute Fehler bezahlen müssen.«
    »Das sollten die kleinen Kinder aber auch nicht.«
    Sie fragte sich, ob er an die Tragödie seiner eigenen Kindheit dachte, doch sein Gesichtsausdruck war undurchdringlich, sodass sie nichts daraus schließen konnte.
    Er drückte einige Tasten auf seinem Mobiltelefon und

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