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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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vorgekommen.
    Die Frau hinter dem Steuer berührte den Knopf, der das Fenster wieder hochfahren ließ. »Wollen Sie nach Telarosa, Fräulein …?«
    »Snow. Ja, das möchte ich. Aber bitte, nennen Sie mich doch Gracie.«
    »Einverstanden.« Sie lächelte freundlich, doch Gracie spürte eine gewisse Zurückhaltung. Die breite goldene Manschette an ihrem rechten Arm schimmerte im Sonnenlicht, als sie das Radio leiser drehte.
    Sicherlich fragte sich die Frau, weswegen sie so einsam auf der Landstraße entlanggelaufen war. Umso mehr gefiel es Gracie, dass sie keine Erklärung von ihr verlangte. Andererseits war ihr eigenes Unglück keine Entschuldigung dafür, jetzt unhöflich zu sein.
    »Vielen Dank, dass Sie meinetwegen angehalten haben. Der Weg war doch etwas länger, als ich geglaubt hatte.«
    »Wo kann ich Sie absetzen?« Ihr Akzent war eindeutig ein Südstaatenakzent, doch war er nicht ganz so breit wie der der anderen. Wenn sie nicht persönlich Zeuge gewesen wäre, wie ihre Retterin sich an Bobby Tom herangeschmissen hatte, hätte Gracie diese Frau für unendlich distinguiert und elegant gehalten.

    »Ich möchte ins Cattleman’s Hotel , wenn das nicht allzu weit von Ihrer Route abweicht.«
    »Überhaupt nicht. Ich nehme an, Sie gehören zur Filmcrew?«
    »Ich gehörte dazu.« Sie schluckte, konnte sich aber dennoch nicht zurückhalten. »Mir ist gekündigt worden.«
    Einen Augenblick herrschte Stille. »Das tut mir Leid.«
    Gracie aber wollte kein Mitleid, deswegen entgegnete sie schnell: »Mir auch. Ich hatte gehofft, dass sich aus der Sache etwas entwickeln würde.«
    »Würden Sie gerne darüber sprechen?«
    Ihre Retterin schien sowohl Respekt als auch Mitleid zu empfinden, und Gracie spürte, wie sie sich zu öffnen begann. Da sie sich nach einer Vertrauensperson sehnte, war es wohl in Ordnung, darüber zu reden, solange sie nicht zu viel preisgab.
    »Ich war Produktionsassistentin für die Windmill Studios«, begann sie zaghaft.
    »Das klingt sehr interessant.«
    »Es ist kein sonderlich angesehener Job, doch wollte ich mein Leben verändern und habe mich glücklich geschätzt, diese Arbeit zu bekommen. Ich hatte gehofft, in dem Geschäft Fuß zu fassen und mich allmählich nach oben zu arbeiten.« Ihre Lippen wurden schmal. »Doch leider musste ich mich um einen selbstsüchtigen, verantwortungslosen, egoistischen und Frauen verschlingenden Kerl kümmern, wodurch ich alles verloren habe.«
    Die Frau ruckte mit dem Kopf zur Seite und betrachtete Gracie entsetzt. »Oh, mein Gott. Was hat Bobby Tom denn diesmal angestellt?«
    Gracie sah sie an. Sie war so überrascht, dass ihr für den Augenblick die Stimme versagte.
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich von ihm spreche?«
    Die Frau zog eine weich geschwungene Augenbraue nach
oben. »Ich bin eine sehr erfahrene Frau. Glauben Sie mir, das war nicht sonderlich schwer herauszufinden.«
    Gracie betrachtete sie neugierig.
    »Tut mir Leid, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Suzy Denton.«
    Gracie versuchte, aus dieser Information schlau zu werden. Konnte diese Frau seine Schwester sein? Doch während sie darüber nachdachte, erinnerte sie sich an den Ehering an ihrem Finger. Eine verheiratete Schwester konnte unmöglich denselben Namen tragen.
    Ihr Magen verknotete sich. Was für ein Lügner! Und dann das ganze Gewese mit dem Footballquiz.
    Gegen ihren Schwindel ankämpfend, sagte sie: »Bobby Tom hat mir nicht gesagt, dass er verheiratet ist.«
    Suzy betrachtete sie freundlich. »Ich bin nicht seine Frau, meine Liebe. Ich bin seine Mutter.«
    »Seine Mutter ?« Gracie konnte es kaum glauben. Suzy Denton sah viel zu jung aus, um seine Mutter zu sein. Und viel zu respektabel. »Aber Sie sind keine …« Sie konnte sich gerade noch beherrschen, bevor sie es aussprach.
    Suzys Ehering schlug gegen das Lenkrad, als sie diesem einen Klaps versetzte. »Ich bringe ihn um. Er hat Ihnen wieder diese Hurengeschichte aufgebunden, nicht wahr?«
    »Was für eine Hurengeschichte?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, dass Sie meine Gefühle verletzen. Ich kenne die Geschichte. Hat er Ihnen etwa erzählt, dass ich betrunken bei seinen Footballspielen in der Schule aufgekreuzt bin, wo ich vor all seinen Mitspielern den Trainer angemacht hätte?«
    »Er … äh … einen Trainer hat er nicht erwähnt.«
    Verärgert schüttelte Suzy den Kopf. Doch zu Gracies Überraschung begann sie zu lächeln. »Es ist meine eigene Schuld. Natürlich würde er damit aufhören, wenn

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