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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Tatsache nicht unbedingt an die große Glocke hängen müssen. Was Gelddinge betrifft, ist Gracie etwas merkwürdig. Wie viel zahlst du ihr?«
    Willow sagte es ihm.
    Er schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. »Sie würde mehr verdienen, wenn sie Pizzas ausfahren würde.«
    »Es ist ein Anfangsgehalt.«
    »Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, welche Position sie annehmen musste, um diesen Anfang machen zu dürfen.« Er ging einen Schritt auf seinen Thunderbird zu, hielt jedoch wieder inne.
    »Noch eine Sache, Willow. Wenn du mit ihr sprichst, dann stelle bitte eines hundertprozentig klar. Sag Gracie, dass ich den Ton angebe. Der ganze Sinn und Zweck ihres Lebens wird es sein, mich glücklich zu halten. Ich bin der Chef, und was immer ich sage, wird getan. Hast du das verstanden?«
    Sie japste verwirrt. »Aber das widerspricht doch allem, was du eben gesagt hast.«
    Er warf ihr ein hinreißendes Lächeln zu. »Mach dir deswegen keine Sorgen. Gracie und ich werden es schon auf die Reihe bekommen.«
     
    Um neun Uhr abends hatte Willow Gracie immer noch nicht auftreiben können. Selbst Bobby Toms schweißtreibendes Training im Kraftraum, den er neben dem Apartment über der Garage hatte errichten lassen, hatte seine Frustration über ihre Inkompetenz nicht besänftigen können. Nach der Dusche setzte er sich auf einen Sessel im Schlafzimmer des weißen Hauses, das in einem kleinen
Nussbaumwäldchen am Stadtrand von Telarosa gelegen war. Er hatte es vor drei Jahren gekauft, damit seine Mutter ihre Ruhe hatte, wenn er zu Hause war. Als ob jemand diese Aussage unterstreichen wollte, klingelte das Telefon. Er rührte sich nicht und ließ den Anrufbeantworter anspringen. Beim letzten Nachsehen waren neunzehn Anrufe registriert gewesen.
    Während der vergangenen paar Stunden hatte er der Telarosa Times ein Interview gegeben, Luther war vorbeigekommen, um ein paar Dinge wegen des Himmelsfestes zu besprechen, zwei seiner ehemaligen Freundinnen waren gemeinsam mit einer ihm unbekannten Frau aufgetaucht und hatten ihn zum Abendessen eingeladen, und der Footballtrainer der örtlichen Schule hatte ihn gebeten, in der Woche einmal beim Training vorbeizuschauen. Nur zu gerne hätte er sich auf einer entlegenen Bergspitze ein Haus gekauft und sich dort eingeigelt, bis er wieder Lust hatte, unter Leuten zu sein. Genau das würde er auch tun, nur war er derzeit ungern alleine. Alleine zu sein erinnerte ihn daran, dass er dreiunddreißig Jahre alt war und außer Football nichts konnte. Wenn er alleine war, erinnerte er sich daran, dass er eigentlich nicht mehr wusste, wer er war.
    Er konnte sich nach wie vor nicht erklären, weshalb er Gracie in Memphis nicht rausgeschmissen hatte, außer dass sie ihn ständig und immer wieder überraschte. Sie war vollkommen verrückt, dachte er und erinnerte sich daran, wie sie seinen Motor demontiert und sich ihm vor die Reifen geworfen hatte. Und sie war sehr nett. Das Beste aber an Gracie war, dass sie ihn zwar richtig wütend machen konnte, ihm jedoch nicht, wie viele andere Leute, auf die Nerven fiel. Wenn er mit ihr zusammen war, musste er nicht all seine Kraft dazu verwenden, ständig den Größten zu mimen. Sie amüsierte ihn unglaublich, und an diesem Punkt in seinem Leben war das sehr viel wert.

    Wo in aller Welt steckte sie nur ? Mit ihrer Unschuld einerseits und ihrer verdammten Neugier andererseits, hatte sie sich sicherlich schon wieder in Schwierigkeiten verstrickt. Willow sagte, keiner wisse, wie sie in die Stadt gekommen war, doch hatte sie ihren Scheck im Hotel abgeholt und war danach verschwunden. Ihr Koffer lag noch in seinem Kofferraum. Nicht, dass irgendetwas in dem Koffer war, was man der Menschheit zuliebe nicht lieber verbrannt hätte – von ihrer Unterwäsche einmal abgesehen. Während ihres unfreiwilligen Stripteases und dem Purzelbaum, den sie über seine Autotür gemacht hatte, war ihm aufgefallen, dass Gracie erstaunlicherweise ausgesprochen hübsche Unterwäsche besaß.
    Er stand auf und kleidete sich an. Die Leute in Telarosa sollten ihn nicht für vermessen halten, also zog er anstatt seiner Levis -Jeans ein Paar Wranglers an, dazu ein hellblaues T-Shirt, eine ärmellose Jeansjacke und ein Paar Stiefel. Kurz vor dem Gehen holte er einen Cowboyhut aus Stroh aus dem Schrank. Bis jetzt war es ihm gelungen, die Stadt zu meiden. Doch nach Gracies Verschwinden war ihm klar, dass er die Sache nicht länger hinauszögern konnte.
    Sowohl verzweifelt als auch resigniert, trat

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