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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Hause gehen.«
    »Also gut.«
    »Ich habe meine Tasche im Haus gelassen.«
    »Ich werde sie für dich holen.«
    Sie stand alleine im Garten und bemühte sich, das eben Geschehene irgendwie zu verstehen. Doch die Situation lag so weit außerhalb all dessen, was sie jemals erfahren hatte, dass sie damit nicht klarkam. Sie dachte an ihren Sohn, und ihr Körper wurde kalt vor Angst. Falls Bobby Tom jemals von dieser Sache erfahren würde, würde er Way Sawyer umbringen.
    »Bist du bereit?«
    Sie schreckte zurück, als er ihre Schulter berührte.
    Er zog sofort seine Hand zurück und reichte ihr ihre Tasche. »Mein Wagen steht vor dem Eingang.«

    Er machte eine Geste in Richtung eines Klinkerpfades, der sich um die eine Seite des Hauses wand, und sie eilte darauf zu, bevor er sie noch einmal berühren konnte.
    Vor dem Haus stand dort an Stelle des Lincolns mit dem Chauffeur sein BMW. Jetzt wurde ihr klar, dass er sie persönlich nach Hause fahren wollte. Er öffnete die Tür, und sie stieg wortlos ein.
    Zu ihrer Erleichterung unterließ er jegliche Unterhaltung. Sie schloss die Augen und versuchte sich vorzustellen, Hoyt säße neben ihr. Doch heute Abend schien er unendlich weit weg. Warum hast du mich verlassen? Wie soll ich nur ganz alleine damit fertig werden?
    Eine Viertelstunde später hielt er seinen Wagen vor ihrer Auffahrt an, blickte zu ihr hinüber und sagte leise: »Ich bin die nächsten drei Wochen verreist. Wenn ich zurückkehre…«
    »Bitte«, flüsterte sie. »Zwinge mich nicht dazu.«
    Seine Stimme war kühl und teilnahmslos. »Wenn ich zurückkomme, rufe ich dich an, um deine Entscheidung zu erfahren.«
    Suzy stürzte aus dem Auto und eilte den Weg zu ihrem Haus, als ob ihr der Teufel im Nacken säße.
    Hinter dem Steuer beobachtete der meistgehasste Mann von Telarosa, Texas, wie sie im Haus verschwand. Nachdem sie die Tür zugeschlagen hatte, verzog sich sein Gesicht voller Wut, Schmerz und einem Anflug von Sehnsucht.

12
    Zum ersten Mal an diesem Abend schob niemand eine Serviette unter Bobby Toms Nase, damit er ein Autogramm leistete, niemand forderte ihn zum Tanz auf, keiner wollte etwas über das Golfturnier wissen. Er hatte endlich ein paar
Minuten für sich alleine und lehnte sich in die Nische zurück. Das Waggon Wheel war Telarosas beliebtestes Tanzlokal, und die samstäglichen Besucher amüsierten sich blendend – besonders, da Bobby Tom alle Getränke bezahlte.
    Er stellte seine Bierflasche auf den zerschrammten Tisch und drückte einer jener schlanken Zigarren aus, die er sich gelegentlich gestattete. Gleichzeitig beobachtete er, wie Gracie sich lächerlich machte, indem sie zu den neuen Liedern von Brooks und Dunn tanzte. Zwei Wochen waren vergangen, seitdem sie sich äußerlich so grundlegend verwandelt hatte. Man hätte annehmen mögen, die Leute hätten sich mittlerweile an sie gewöhnt. Doch im Gegenteil, alle Welt machte jede Menge Aufhebens um sie.
    Trotz aller Verbesserungen ihres Erscheinungsbildes war sie keine wirkliche Schönheit. Zweifellos war sie niedlich, ja sogar hübsch. Im Land üppiger Haartrachten kürte der knappe Haarschnitt Shirley eindeutig zum Meister. Ihm gefiel es, wenn ihr der Wind ins Haar fuhr und das Licht sich in den warmen Kupfertönen spiegelte. Doch liebte er seine Frauen blond und Aufsehen erregend, mit ellenlangen Beinen und den Brüsten eines Pornostars. Gestandene Sextrophäen, das war es, wonach ihm der Sinn stand. Und dafür würde er sich auch nicht entschuldigen. Er hatte sich diese Sexbomben auf den Kriegsfeldern der Nationalliga verdient. Er hatte sie sich dadurch verdient, dass er sich einem teuflischen Drill hatte unterwerfen und zweimal täglich hatte trainieren müssen. Er hatte sie sich verdient, weil er manchmal so heftig einen Ball abbekommen hatte, dass er hinterher nicht mehr seinen Namen hätte buchstabieren können. Sie waren die Belohnungen für den Kriegsschauplatz Footballfeld. Sie aufzugeben wäre gleichbedeutend damit, die eigene Identität aufzugeben.
    Er nahm einen kräftigen Schluck von seinem Shiner , doch das Bier vermochte das leere Loch in seinem Inneren nicht
zu füllen. Eigentlich hätte er jetzt in die nächste Saison starten sollen, doch stattdessen turnte er wie ein verdammter Schwuler vor der Kameralinse herum und gab vor, mit einer befehlsbellenden Frau verlobt zu sein, der man unter gar keinen Umständen die Bezeichnung »Sexsymbol« angehängt hätte.
    Zugegeben, Gracie hatte eine wirklich aufreizende, zierliche

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