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Der unendliche Raum

Der unendliche Raum

Titel: Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Mannschaftsmesse einzufinden haben. Rouh …!“
    Der junge Offizier zuckte zusammen, als seine Ohren den scharfen Klang auffingen.
    „Sir?“
    „Rouh, Sie sorgen mir dafür, daß Ihre verteufelten Kampfmaschinen unter gar keinen Umständen mit tödlich wirkenden Waffen ausgerüstet werden. Ultraschall-Schocks langen notfalls auch. Ist das klar?“
    „Vollkommen klar, Sir“, entgegnete der Offizier unbewegt. „Sämtliche Robots sind bereits mit Schall-Impulsatoren versehen worden.“
    Hamer verabschiedete die beiden Männer, da im gleichen Augenblick ein leichenblasser Mann durch die Panzerschleusen kam.
    Hamer hielt unwillkürlich den Atem an, als er den Chef-Ingenieur erkannte.
    „Was gibt es?“ fragte Hamer mit gepreßter Stimme, als der Chef-Ingenieur angekommen war.
    Er dauerte einige Sekunden, bis Norop fähig war, klare Worte zu sprechen. Dann flüsterte er rauh:
    „Sir, wir haben festgestellt, weshalb die HHe-Meiler der Kraftstationen plötzlich ausgesetzt haben. Es lag an den Kreiselpumpen, die die Aufgabe haben, Deuterium in die Reaktionskammern der Meiler einzuspritzen. Einige Lager der Einspritzpumpen haben als Legierungsbestandteil eine geringe Wismutmenge. Die Lager sind praktisch unbrauchbar geworden, da sämtliche Wismutbestandteile aus der Legierung verschwunden sind.“
    Hamer atmete etwas auf.
    „Nun, das läßt sich beheben. Sorgen Sie dafür, daß die beschädigten Lager sofort ausgewechselt werden. Sie haben doch genü…“
    „Dürfte schlecht möglich sein, Sir“, unterbrach ihn Norop. „Sämtliche Ersatzlager, die aus der gleichen Legierung bestehen, sind vollkommen unbrauchbar geworden. Das ist aber an sich kein Problem, da wir die betreffenden Lager aus anderen Legierungen herstellen können. Dafür sind wir ausgerüstet. Meine Leute sind schon bei der Arbeit.“
    Norop lachte verkrampft, als er die plötzlich überwachen Augen des Kommandanten sah.
    „Sagten Sie nicht, nur die Wismutspuren wären aus den Legierungen verschwunden?“
    „Genau das, Sir! Das bedeutet mit anderen Worten, daß unsere Strahlmassen für die Photonen- und Ultra-Photonen-Triebwerke restlos verschwunden sind, denn diese bestanden aus einer Blei-Wismut-Legierung.“
    Hamer wußte plötzlich, warum Norop so blaß war. Ungläubig sah er ihn an. Dann fragte er zögernd:
    „Wir hatten noch über zwanzigtausend Tonnen Blei-Wismut an Bord. Haben Sie es festgestellt?“
    Norop nickte stumm und verzweifelt.
    „Keine noch so winzige Spur mehr, Sir. In den Lagerräumen finden sich nur noch einige Bleireste.“
    Hamers Gehirn schien zu zucken. Plötzlich erinnerte er sich an die Diskussion mit Dr. Facer, der die Behauptung aufgestellt hatte, das seltsame hypergalaktische Gravitationsfeld des fremden Raumes stieße diamagnetische Stoffe besonders heftig ab.
    Wismut war aber dia-magnetisch, weshalb sich die Folgerung ergab, daß dieses Metall eine noch höhere Beschleunigung erfahren haue als die Masse des Schiffes.
    „Möchten Sie einen Kaffee, Chef?“ klang hinter dem verstörten Kommandanten die mechanische Stimme des Robots auf. „Mir scheint, als wären Sie augenblicklich etwas schwach auf den Beinen. Wundern Sie sich nicht über den Verlust der Strahlmassen. In meiner schönen Körperverkleidung waren auch Wismutspuren enthalten, weshalb ich sie restlos verloren habe und …“
    „Geh zum Teufel“, unterbrach ihn Hamer bebend, und Conny schwieg sofort.
    „Norop, weiß noch jemand außer Ihnen von dem totalen Verlust der Strahlmassen?“
    „Der Erste Offizier. Er mußte mir die Lager mit seinem Elektronenschlüssel öffnen. Ich habe ihn gebeten, vorläufig nicht darüber zu sprechen.“
    Leise stöhnend ließ sich Hamer in den nächsten Sessel sinken. Automatisch und gänzlich unbewußt ergriff er die Kunststoffschale, die ihm Conny in die Hand drückte.
    „Setzen Sie sich, Norop“, murmelte er nach Augenblicken. „Wissen Sie auch, was Sie mir damit gemeldet haben?“
    Der Chef-Ingenieur nickte bedrückt, und Hamer fuhr leise fort:
    „Wir sind augenblicklich hundertprozentig bewegungsunfähig. Wir haben noch nicht einmal genügend Energie zur Verfügung, um einen Schutzschirm aufbauen zu können.“
    „Die Speicherzellen geben noch knapp fünfhunderttausend Kilowatt her“, warf Norop sachlich ein.
    „Eben! Das ist wie ein Wassertropfen im Mittelpunkt einer Riesensonne. Sie müssen also vordringlich dafür sorgen, daß wenigstens ein Meiler in Gang kommt. Sehen Sie zu, daß Sie innerhalb von

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