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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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große Sorgen um das Telefon. Ich habe es schon mal gesehen, wenn sich jemand so schlecht fühlt und an Übelkeit leidet. Kennt ihr Erwin, das unheimliche Schlossgespenst?«
    »Klar kenne ich den«, klapperte Skully von Berzerks Schulter. »Allerdings ist das mit dem unheimlich so eine Sache. Meine Steuererklärung ist sehr viel grauenerregender.«
    Berzerk drehte den Kopf, um Skully in Augenschein nehmen zu können. »Könntest du Hupi jetzt mal ausreden lassen?«
    »Klar doch. Du bist hier schließlich der Boss. Der große Macker sozusagen«, sagte Skully. Sein Tonfall machte jedoch deutlich, dass er bei nächster Gelegenheit wieder unterbrechen würde.
    Berzerk ließ Skullys Worte unkommentiert. »Bitte fahr fort, Hupi.«
    »Wohin denn? Ihr habt mir Unterlegkeile unter die Reifen geschoben. Außerdem sind wir hier auf dem Meer.«
    Skully öffnete den Mund, wahrscheinlich, um eine weitere Breitseite abzufeuern, doch Berzerk brachte ihn mit einem Blick dazu, still zu sein.
    »Ich meinte damit, dass du weitererzählen sollst.«
    »Oh. Gut. Also, ich war mit Erwin befreundet. Er war gut in dem was er machte. Vor wenigen Tagen haben wir uns verabschiedet. Eigentlich wollten wir noch in den Park gehen, doch Erwin war schlecht geworden und er wollte zurück in seine Nische. Wir vertagten uns auf den nächsten Morgen. Doch als ich ihn abholen wollte, war er weg. Verschwunden. Einfach so.« Aus Hupis Motorraum drang ein Geräusch, das sich nach umherpurzelnden Schraubenschlüsseln anhörte.
    Berzerk erinnerte sich, dass Hupi ihm bei ihrem ersten Treffen davon berichtet hatte. »Vielleicht in Erfüllung gegangen?«
    Ein ablehnendes Hupen ertönte. »Nein, das glaube ich nicht. Ich weiß es natürlich nicht genau, aber ich denke, es muss sich großartig anfühlen, in Erfüllung zu gehen. Ich glaube, Erwin wurde nicht mehr gewünscht und ist daraufhin verschwunden. Wohin auch immer.«
    Stille breitete sich aus, als jedem klar wurde, was Hupi damit sagen wollte. Telli befand sich kurz davor, niemals in Erfüllung zu gehen und aus dem Reich der unerfüllten Wünsche getilgt zu werden. Selbst Skully war ausnahmsweise ruhig und hielt seine gepflegten Zähne zusammen.
    Ein riesiger Schatten fiel aufs Deck, dicht gefolgt von dem ohrenbetäubenden Schrei eines Flugsauriers. Instinktiv zog Berzerk den Kopf ein. Keine Sekunden zu früh, denn der Saurier flog so tief über das Bord hinweg, dass er Berzerk sehr wahrscheinlich eine neue Kurzhaarfrisur verpasst hätte. Die mächtigen Flügel verdrängten die Luft und pusteten sie der Gruppe auf dem Deck ins Gesicht. Berzerk wusste nicht, ob Flugsaurier generell kurzsichtig waren, doch dieses Exemplar war es ganz bestimmt. Oder sturzbetrunken. Die Echse schlingerte über das Schiff und drohte, hinter der Reling ins Meer zu stürzen, fing sich jedoch und stieg schließlich in den Himmel auf, wo der Barbar sie aus den Augen verlor.
    Also, gegen den war Hupi ja ein Ausbund an Verkehrssicherheit! Obwohl, wenn er richtig darüber nachdachte, spielten sie wohl doch eher in der gleichen Liga.
    Seine Gedanken kehrten zu Telli zurück. Nach dem, was Hupi gerade erzählt hatte, waren die Aussichten für den Fernsprecher nicht sonderlich rosig. Im Gegenteil schien die Uhr erbarmungslos gegen seinen klingelnden Freund zu ticken.
    Ihm fiel nur eine Möglichkeit ein, dem Telefon zu helfen. Sie mussten die Angriffe des Technolands unterbinden und darauf hoffen, dass König Kaspar sein Versprechen halten würde und sie zu ihren Wunschkindern teleportierte.
    Und all dies musste schnell geschehen!
    Innerhalb weniger Sekunden veränderte sich die gesamte Umgebung. War eben noch ein wundervoller, warmer Nachmittag mit einer kräftigen, wenn auch hinterhältig lächelnden Sonne am Himmel gewesen, verwandelte sich alles in ein Negativ. Dort, wo vor Sekunden noch Rambus und Polly gesessen hatten, zuckten nun Blitze über das Deck. Und wo Hupi traurig über Erwin gesprochen hatte, vibrierte nebliges Purpur wie Giftschwaden. Gleichzeitig wurden Berzerks Ohren von elektronischen Störgeräuschen malträtiert, die sich in seine Gehörgänge fraßen und zu verätzen drohten. Wieder hatte er das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Er hörte Sprachfetzen, geschrien und geflüstert, gerufen und gesprochen, konnte sie jedoch nicht sinnvoll zusammensetzen. Diese Wolke war noch schlimmer als die, in der er sich im Park befunden hatte.
    Die Wolken werden weiterentwickelt!, dachte er. Sie werden immer grauenhafter!
    Nur

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