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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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waghalsig rennst, werden wir gleich von einem Reisebus überholt, der von vier Nonnen geschoben wird.« Skully hatte kein Gefühl für Situationen, in denen er einfach mal den Mund halten sollte. Er verspritzte sein Gift immer und überall.
    »Wenigstens habe ich Beine«, presste er schließlich abgehackt durch die Zähne. Jetzt schmerzte auch noch sein Rücken, sandte säurebeschichtete Pfeilspitzen in Richtung seines Nackens.
    »Ja, das stimmt«, sagte Skully. »Obwohl ich mich gerade frage, wofür eigentlich.«
    Berzerk antwortete nicht. Wie lange sollte die Flucht jetzt eigentlich noch dauern? Er hatte komplett die Orientierung verloren. Erst waren sie alle den Zweirädern hinterher aus dem Raum auf das Förderband gefolgt. Bis dahin war er noch ganz gut mitgekommen. Doch damit hatte die aberwitzige Flucht erst begonnen, die mittlerweile die Überquerung dutzender Förderbänder, die Umrundung unzähliger Elektronikmüllberge, die Besteigung einiger dieser Berge und etliche Ausweichmanöver nach sich gezogen hatte. Viele Straßen waren verstopft von DVDs und Computerspielhüllen, Controllern und externen Festplatten, so dass ein regelrechter Hindernisparcours vonnöten war, um schadlos an ihnen vorbeizukommen.
    Jetzt fuhren und liefen sie gerade ein abwärts führendes Förderband entlang, als die Zweiräder sich ohne Vorwarnung zur Seite kippen ließen und einige Körperlängen weiter unten auf einem Blu-Ray-Player sowie einer Spielkonsole landeten. Hupi tat es ihnen nach, was seiner Stoßstange eine zusätzliche Beule bescherte, als er kopfüber auf das Gehäuse eines Flachbildschirms knallte. Telli wurde aus dem Sitz geschleudert und rutschte um Hilfe klingelnd den Berg herunter, ehe sich seine Ringelschnur an dem hervorstehenden Objektiv einer digitalen Spiegelreflexkamera verfing und seine Rutschpartie gestoppt wurde.
    Rambus sprang vom Band und landete mit einer Anmut, wie Berzerk es sich niemals bei einem ständig betrunkenen Piraten mit Holzbein und Hakenhand hatte vorstellen können.
    Nun war Berzerk dran. Natürlich mussten schon andere Kaliber kommen als ein Sprung in Elektronikmüll, um einem gestandenen Barbaren den Angstschweiß auf die Stirn treten zu lassen, doch trotzdem schloss er kurz die Augen, sah Sören vor sich und versuchte sich zu konzentrieren.
    »Warum mache ich das alles eigentlich?«, murmelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen und sprang.
    Wer zum Teufel wünscht sich in der heutigen Zeit noch Röhrenmonitore? Niemand? Das zumindest wäre die Antwort des Barbaren vor dem Sprung gewesen, doch als er mit dem Kopf voran in eben einem solchen Röhrenbildschirm landete, wurde er eines Besseren belehrt.
    Er hörte Skullys ärgerliche Schreie gedämpft in das Innere des Monitors dringen, doch war ein Schädel, der sich am Rahmen gestoßen hatte, nicht Berzerks größtes Problem. Im Monitor war es so finster wie die Seele von Taurus, und Berzerk torkelte blind umher wie ein besonders tapsiger Bär. Wie betrunken strauchelte er auf dem unebenen Untergrund des Elektronikberges umher und stolperte schließlich über Hupis verbeulte und abstehende Stoßstange. Er schlug der Länge nach hin, prellte sich das Plastik an Armen und Beinen. Wenigstens löste sich der Monitor von seinem Kopf und begab sich auf eine Rutschpartie den Berg hinunter. Am Fuß des Müllbergs zerplatzte er in einem Regen aus Plastikteilen und Glassplittern.
    Er hatte es verdient! Obwohl, eigentlich konnte der Monitor ja auch nichts dafür, dass sich Berzerks Kopf dessen Glasplatte zum Landen ausgesucht hatte. Egal. Die Mattscheibe würde jetzt in ganz vielen kleinen Teilen in Erfüllung gehen. Ein richtiges Puzzle.
    Berzerk rappelte sich auf.
    »Du bist so grazil wie eine schwangere Elefantenkuh.«
    Der Barbar überlegte ernsthaft, den Schädel aus seinem Lederriemen zu befreien und ihm einen Freiflug zum zerplatzten Röhrenmonitor zu spendieren. Doch die guten Seiten, die Skully auszeichneten, Berzerk jedoch gerade nicht einfielen, jedoch da sein mussten, hinderten ihn daran. Er zwang sich, tief durchzuatmen und den Schädel ein weiteres Mal keiner Antwort zu würdigen.
    Rambus hatte unterdessen das Telefon befreit und befestigte es, so sanft, wie es mit einer Hakenhand eben möglich war, wieder auf Hupis Sitz. Am Gesichtsausdruck des Piraten erkannte Berzerk, dass er mit dem Gesundheitszustand des Telefons ganz und gar nicht zufrieden war.
    Die Zweiräder, die bereits ein Stück über den blinkenden und piepsenden

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