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Der unersättliche Spinnenmann

Der unersättliche Spinnenmann

Titel: Der unersättliche Spinnenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pedro Juan Gutierrez
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locker. Schließlich zog sie den Rotz hoch, schluckte und sagte:
    »Du behandelst mich wie eine Nutte.«
    »Ich? Niemals! Das könnte ich gar nicht! Ich behandle dich doch ganz zärtlich.«
    »Du behandelst mich miserabel.«
    »Was hab ich denn getan?«
    »Ohhh …«
    »Wenn ich die Peitsche hole, dann fährt dir wirklich der Schreck in die Glieder. Willst du sie sehen?«
    Ich dachte daran, die Peitsche zu holen und ihr ein paar überzuziehen. Dann kommen sie manchmal zur Besinnung. Manche werden feucht, wenn sie nur die Peitsche in meiner Hand sehen. Doch dann überlegte ich noch mal, holte ein paar Papiertaschentücher und gab sie ihr.
    »Bitte, Anita, hör auf zu weinen und sag mir, was ich getan habe.«
    Eine halbe Stunde redete ich so auf sie ein. Wir gingen an die frische Luft, auf die Dachterrasse. Sie schluchzte weiter. Schließlich sagte sie:
    »Du verlangst Sachen von mir, die … man nicht von einer Dame verlangt.«
    Mir blieb der Mund offen stehen.
    »Magst du es nicht von hinten?«
    »Oh, wie vulgär du bist. Siehst du? Nur mit einem Straßenmädchen spricht man so. Und du hast noch etwas anderes von mir verlangt.«
    »Mit dem Mund?«
    »Das ist nicht natürlich. Oh, du bist gemein und vulgär. Warum sagst du das? Das sagt man nicht!«
    Ich war wie gelähmt. Ich glaube, alle meine Neuronen waren blockiert. Ich holte zwei Glas Wasser. Wir tranken, und ich sah in die Nacht und aufs Meer hinaus. Noch nie hatte ich wegen Sex Schuldgefühle gehabt. Ganz im Gegenteil. Als meine Neuronen wieder zu funktionieren begannen, wurde ich plötzlich stinksauer und sprach sehr heftig mit ihr:
    »Ana Maria, du bist eine wunderbare Frau, mit unglaublichen Titten und einem unglaublichen Arsch. Du bist reizend, entzückend, elegant, appetitlich. Wenn du meine Frau wärst, würde ich dich ein paar Mal am Tag vögeln. Ich würde dir Blumen schenken, unheimlich schmutzige erotische Gedichte schreiben, Pornofotos von dir machen und dir vier, fünf Mal eins mit der Peitsche auf den Hintern geben. Ich bin eben so! Was ist denn so schlimm daran?«
    »Oh, nein …«
    »Wie viele Kerle hast du gehabt?«
    »Oh, sei doch nicht so vulgär.«
    »Wie viele Männer hast du gehabt? Antworte mir!«
    »Einen einzigen.«
    »Ich kann’s nicht fassen.«
    »Ich war Jungfrau, als ich heiratete.«
    »Welch eine Verschwendung! Du musst Unterricht bekommen. Ich werde dein Lehrer sein.«
    Wieder begann sie zu schluchzen:
    »Oh, red doch nicht so mit mir. Ich hab Ehebruch begangen. Und auch noch mit einem Mann, der redet und sich benimmt wie ein … wie ein …«
    »Wie ein was? Na, sag schon!«
    »Wie ein LKW-Fahrer. Ich hätte nie gedacht … Oh …«
    »Was hättest du nie gedacht?«
    »Lucio hat uns erzählt, du wärst ein Künstler, ein Schriftsteller, ein kultivierter Mensch. Er sagte, dass … oh, du bist so vulgär. Ich kann es nicht glauben.«
    Ich ließ alle Luft ab, die ich angestaut hatte, nahm meine Energie zusammen und sagte:
    »Entspann dich und komm noch mal mit mir ins Bett. Vergiss alles, was bisher war. Wir fangen noch mal von vorn an.«
    »Oh, nein, nein!«
    »Oh, doch, doch!«
    Dann biss ich sie sanft in den Rücken und masturbierte sie ein bisschen. Ihre Knie knickten ein, und die Beine wurden ihr weich. Sie schloss die Augen und ließ es geschehen:
    »Ahh, was machst du denn? Ahh …«
    Wir gingen wieder ins Bett, aber ich schaffte es nicht, sie aus dem mittelalterlichen Denken ihrer Klasse zu holen. Ich wollte keine neue Krise voller Tränen und Schuldgefühle heraufbeschwören. Sie lernte nicht, zu lutschen oder es sich von hinten machen zu lassen, aber trotzdem hatten wir eine Menge Spaß. Um sechs Uhr morgens machte ich Kaffee. Wir hatten keine Minute geschlafen und riesige Schatten unter den Augen. Wir tranken Kaffee und sahen uns den Sonnenaufgang an. Ich flüsterte ihr Dutzende Male ins Ohr, dass sie eine wunderbare, faszinierende Frau war. Und ich log nicht.
    »Ana Maria, wenn du vierzehn Tage hier bei mir bleibst, dann zeig ich dir all das, was du dir nicht mal vorstellen kannst. Was dein Mann mit dir macht, ist unmöglich. Er ist total unkultiviert …«
    »Oh, bitte sei still. Sag nicht noch mehr Gemeinheiten.«
    Sie zog sich an, und ich begleitete sie nach unten auf die Straße, um ein Taxi zu suchen. Von Minute zu Minute wurde sie netter und bezaubernder. Offensichtlich brauchte sie Zärtlichkeit. Zärtlichkeit und Liebe und ein paar Ficks am Tag. Ohne einen Tag auszulassen. Bei dieser Behandlung würde sie in

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