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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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deutlich zu verstehen, dass er keine Hoffnung schöpfen sollte und dass dies nicht als artige, fügsame Billigung gemeint gewesen war.
    »Die Höflichkeit gebietet es jedoch nicht, dass es mir gefällt«, setzte Keira hinzu.
    Seufzend sah Liam ihr nach, wie sie aus der Großen Halle rauschte. Er wunderte sich allerdings, dass die anderen Frauen ebenfalls die Halle verließen. Sogar Meggie ließ Kester allein zurück.
    »Ich glaube, soeben haben sich die Fronten geklärt«, murmelte Tait und grinste, als Liam ihn böse ansah.
    Liam richtete seinen finsteren Blick auf die Person, die an all dem Ärger schuld war. »Ich glaube, Euer Spiel hat lange genug gedauert, Lady Maude«, fauchte er. »Ich habe es gründlich satt. Ich weiß nicht, was Ihr Euch davon versprecht, aber es kommt mich immer teurer zu stehen. Ich bin jetzt ein verheirateter Mann …«
    »Aye, das habe ich gehört, und jetzt habe ich es auch gesehen«, fiel ihm Lady Maude ins Wort. Sie sah sich in der Großen Halle um. »Ihr habt es weit gebracht. Obwohl Ihr einen unwiderstehlichen Charme habt, dachte ich nie, dass Ihr es so weit bringen würdet.« Lächelnd streichelte sie seine Hand, die er ihr sofort zornig entzog. »Jetzt wird es leichter für uns, mein Lieber. Ihr seid jetzt ein Grundherr und befehligt ein eigenes Heer. Im Namen unserer Liebe können wir allem und jedem trotzen. Ist das nicht wundervoll?«
    Liam hielt sie eigentlich nicht für geisteskrank, aber ihm war noch immer schleierhaft, was sie spielte und was sie tatsächlich glaubte. »Nay, das ist nicht wundervoll. Ich weiß nicht, in welch sonderbarem Traum Ihr gefangen seid, M’lady, aber mich zieht Ihr nicht mit hinein. Ich habe es Euch klipp und klar gesagt: Ich bin kein Ehebrecher. Ich werde das Eheversprechen halten, das ich meiner Frau gegeben habe. Das sind meine Regeln, und die meisten Leute wissen das. Warum sollte ich sie für Euch brechen?«
    »Warum nicht? Als Ihr es mit meiner Schwester, Lady Grace, getrieben habt, habt Ihr Eure tugendhaften kleinen Regeln jedenfalls nicht befolgt.
    »Lady Grace MacDonnell?«
    »Aye. Wie ich sehe, erinnert Ihr Euch noch gut an sie.«
    »Natürlich. Ich habe mit Edmund, ihrem Ehemann, oft gesprochen und gelegentlich sogar mit ihm und seiner Frau zu Abend gegessen. Doch seine Frau habe ich nie beschlafen.« Die Einladung hatte bestanden, doch Liam hatte sich eisern an seine Regeln gehalten. Außerdem betrachtete er Edmund als Freund. Ihn würde er nie betrügen.
    »Sie hat mir gesagt …«
    »Das ist mir egal. Ich gehe nie mit verheirateten Frauen ins Bett. Ihr seid einer Lüge aufgesessen und habt Eurem armen Ehemann weitere Lügen aufgetischt. Wann müssen wir mit Laird Kinnaird rechnen?«
    Lady Maude starrte ihn lange an, dann zuckte sie mit den Schultern. »Das weiß ich nicht. Er war nicht zu Hause, als ich mich aus meinem Gefängnis befreite und ich mich wieder auf die Suche nach Euch begab.« Sie schniefte. »Nur damit Ihr mir erneut mein armes Herz brechen könnt. Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Ich weiß nicht, wohin in meiner Not. Das Leben ist eine schwere Last für mich geworden, voller Schmerzen und Enttäuschungen. Oft frage ich mich, ob ich mich wirklich durch den nächsten Tag kämpfen soll.«
    »Nun, wenn Ihr Euch zu einem Entschluss durchgerungen habt und die Antwort ›nein‹ lautet«, meinte Liam, erhob sich und deutete nach Osten, »dort ist der Fluss.«
    Er hörte sie nach Luft schnappen, aber ihre Empörung ging in Taits Lachen unter, einem Lachen, das rasch die anderen Männer in der Halle ansteckte. Liam war versucht, den Keep zu verlassen und wegzureiten, weit weg, und erst wiederzukommen, wenn er sicher sein konnte, dass Lady Maude Kinnaird nicht mehr auf Ardgleann weilte. Liam stand auf, seufzte, ging Richtung Treppe und begann, sie hochzugehen, auch wenn ein Teil von ihm meinte, dass er seine wütende Frau nicht besänftigen musste, dass sie kein Recht hatte, wütend auf ihn zu sein. Er hatte sich nichts zuschulden kommen lassen, er hatte diese Frau nie beschlafen, an deren Verstand er mittlerweile ernsthaft zweifelte, und er hatte sie auch nie ermutigt.
    Dann fiel ihm ein, wie schön Keira heute Abend ausgesehen hatte. Offenkundig hatte sie sich besondere Mühe mit ihrem Aussehen gegeben.
    Vielleicht hatte sie endlich beschlossen, ihm von ihrer Schwangerschaft zu erzählen? Dieser Gedanke war ihm schon gekommen, als er sie vor dem Abendessen aufgeweckt und sie ihm die Hand auf die Wange gelegt und ihn

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