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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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verlassen, süßer Liam!«
    »Verflucht noch mal, Frau, ich habe Euch nie darum gebeten!«
    »Nur so können wir zusammen sein. Ich habe Geld, wir können nach Frankreich fliehen.«
    Keira wertete es als Zeichen, dass es höchste Zeit war, das Kloster zu verlassen. Sie hatte diesem Mann Zutritt zu ihrem Herzen gewährt. Zu versuchen, sich von ihm fernzuhalten, hatte sie nicht davor bewahrt. Als sie diese Frau so überschwänglich von ihrer Liebe zu Liam sprechen hörte und seine kalten, zornigen Erwiderungen vernahm, fragte sie sich, ob sie sich nicht zu einem Mann hingezogen gefühlt hatte, der nur in ihrer Fantasie existierte. Der Mann neben ihr war mit Sicherheit nicht der lächelnde, scherzende Bursche, den sie kannte, und auch nicht der galante Ritter, der seine Schmerzen vergessen hatte, um sie vor Bruder Paul zu retten. Sie schämte sich, dass sie die Nöte der Menschen von Ardgleann vergessen und sich eingeredet hatte, Sir Liam müsse von ihr noch gepflegt werden, nur damit sie in seiner Nähe bleiben konnte. Offenbar konnte er aus einer ganzen Reihe von Frauen wählen, die sich um ihn kümmern und ihm Obdach gewähren würden. Keira fing an, ihre Satteltaschen zu packen.
    »Jesus Christus, Maude, warum verschwindet Ihr nicht endlich?« Liam schlug mit dem Kopf an die Wand und fragte sich, ob der Wahn, der sie offenbar in Besitz genommen hatte, nun auch ihn befiel.
    »Ihr habt eine Frau bei Euch, stimmt’s? Wie könnt Ihr Euch von all dem, was wir geteilt haben, so bedenkenlos abwenden? Wie könnt Ihr mein armes Herz brechen? Aber ich verzeihe Euch, mein Liebster, denn ich war nicht hier, um Euch nach Eurer Verletzung zu trösten. Und dabei trage doch auch ich ein wenig Schuld daran, dass Ihr in Ungnade gefallen seid.«
    »Närrin, ich bin schon vor Jahren in Ungnade gefallen, und zwar so tief und so rasch, dass es mich wundert, dass die Erde nicht gebebt hat.« Liam hörte ein paar Männer lachen. Offenbar war Maude mit einigen Männern ihrer Leibwache gekommen. Erst jetzt ging ihm die volle Bedeutung ihrer Worte auf. »Woher wisst Ihr, dass ich verletzt worden bin, Maude?«, fragte er. Die Frau blieb ihm eine Antwort schuldig. »Maude, woher wisst Ihr, dass ich verletzt worden bin?«, wiederholte er seine Frage.
    »Die Mönche haben es mir gesagt«, erwiderte sie schließlich.
    Liam blickte zu Kester, der den Kopf schüttelte, dann verzog er das Gesicht und starrte wieder auf die Tür. »Ich frage Euch noch einmal, Maude: Woher wisst Ihr, dass ich verletzt worden bin?«
    »Robert hat mich mit der Geschichte verhöhnt, Liam! Er hat mich Tag und Nacht damit gequält, wie übel er Euch zugerichtet hat, und dass er sich darum gekümmert hat, dass Ihr nie mehr eine Frau mit Eurer Schönheit blenden könnt. Ich musste zu Euch kommen, um Euch zu helfen. Versteht Ihr das denn nicht?«
    Liam verstand nur eins: dass Maude log. Dessen war er sich ziemlich sicher. Er hörte nicht mehr auf ihre unablässigen Bitten um Einlass, damit sie die Untat ihres Gemahls wiedergutmachen konnte. Als er sich zu Keira umdrehte, fiel ihm die Kinnlade herunter: Sie stopfte gerade all ihre Habseligkeiten in ihre Satteltaschen, die unberührt in einer Ecke gelegen hatten, seit er in der Hütte wohnte.
    »Keira, was macht Ihr da?«, fragte er.
    »Ich gehe«, erwiderte sie. »Mittlerweile kommt Ihr sehr gut ohne mich zurecht, und wenn Ihr etwas braucht, dann findet Ihr bestimmt anderswo Hilfe. Ich habe ein Versprechen zu erfüllen, und es ist höchste Zeit, dass ich es tue.«
    »Dort draußen finde ich keine Hilfe«, sagte er und deutete auf die Tür. »Dort draußen steht der Grund, warum ich fast zu Tode geprügelt und dann liegen gelassen worden bin, um zu verrotten.«
    »Dann hättet Ihr vielleicht nicht mit der Frau eines anderen herumtändeln sollen.«
    »Ich habe nicht mit ihr herumgetändelt!«
    »Ach nein? Bildet sie sich nur ein, dass Ihr ihr Geliebter seid? Ihr süßer Prinz? Das spielt sich alles nur in ihrem Kopf ab?«
    Genauso war es, doch Liam wusste, dass Keira nicht in der Stimmung war, ihm zuzuhören. Selbst Kester, der in letzter Zeit auch ihm wie ein bewundernder, treuer Welpe folgte, schien zu zweifeln. Liam konnte ihnen keinen Vorwurf machen. Er stand mitten in diesem Wahnsinn und konnte es trotzdem kaum glauben. Nichts, was er sagen oder tun konnte, würde Maude von ihrer wahnwitzigen Verfolgung abbringen.
    »Liam! Ihr müsst mich jetzt hereinlassen, Robert ist im Anmarsch.«
    Fluchend trat Liam ans vordere Fenster

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