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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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bezweifelte, dass Keiras Verwandte sich nie einer solchen Sünde schuldig gemacht hatten. Offenbar hatte sie ihn für einen edlen, galanten Ritter gehalten, für einen ritterlichen und tugendreichen Mann, und die letzten Stunden hatten dieses Bild gründlich zerstört.
    Aber das hatte auch sein Gutes, fand er. Falls sie das in ihm gesehen hatte, dann hätte er diese Rolle nicht sehr lange spielen können. Er war zwar verträglicher als viele seiner Verwandten, und meist gelang es ihm auch, erst einmal nachzudenken, bevor er handelte, aber er war nicht fehlerlos. Welcher Mann war das schon? Nachdem sie einen Monat mit ihm zusammengelebt hatte, wunderte er sich, dass ihr das nicht klar gewesen war, auch wenn er sich in dieser Zeit natürlich nur von seiner besten Seite gezeigt hatte.
    Die Sache mit Maude konnte er erklären, und mit der Zeit würde er Keira sicher dazu bringen, ihm zu glauben. Es ärgerte ihn zwar, dass ihr sein Wort nicht reichte, aber damit würde er schon fertig werden. Wenn Keira Mary nicht getroffen hätte, die es allzu deutlich gemacht hatte, dass er sie beschlafen hatte, hätte er Keira vielleicht jetzt schon gewonnen. Unglücklicherweise hatte in Keiras Augen diese letzte Begegnung Lady Maudes Darstellung noch erhärtet.
    Stirnrunzelnd saß er neben dem Zuber und versuchte, sich die Haare zu waschen. Vielleicht war es am besten, wenn er einstweilen nichts gegen Keiras Zorn unternahm. Doch sogleich regte sich Widerstand gegen diesen Gedanken. Er wusste, dass sie einen Mann von höherem Stand verdiente, einen Mann mit einem dicken Geldbeutel und einem stattlichen Wohnsitz, den er sein Eigen nannte. Dennoch war er entschlossen, sie zu erobern. Obwohl er sich nicht sicher war, was er außer Lust für sie empfand, sah er doch seine Gefährtin in ihr, seine andere Hälfte und die Mutter seiner Kinder. Wenn er ein paar Leute verärgern musste, um sie zu bekommen, dann war das nicht zu ändern.
    Nachdem er das Wasser aus seinen Haaren gewrungen hatte, rieb er sich rasch mit einem Tuch trocken, dann stellte er sich mühsam auf die Beine. Keira drehte sich sogleich um und wollte ihm helfen, doch dann wandte sie sich wieder dem Essen zu. Doch allein diese Bewegung entzündete ein Fünkchen Hoffnung in ihm. Sie war ihm gegenüber nicht völlig gleichgültig. Zorn und Enttäuschung – damit konnte er umgehen, so lästig es auch war, doch wenn sie ihn rundweg abgelehnt hätte, hätte er wahrscheinlich nicht mehr weitergewusst.
    Er setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und nahm sich von den Speisen und dem Ale. Als er Keira eingehend musterte, begann das Fünkchen Hoffnung in ihm größer zu werden. Es fiel ihr nämlich schwer, ihn nicht zu beachten. Kurz hob sie den Kopf, um ihn zu betrachten, auch wenn sie ihn gleich wieder senkte und auf ihr Essen starrte. Wenn er sie völlig kaltgelassen hätte, hätte sie es nicht so offensichtlich vermieden, ihn anzusehen. Es würde zwar nicht leicht werden, ihr Vertrauen zurückzugewinnen, doch er war zuversichtlich, dass es ihm mit Geduld und angestrengtem Werben gelingen würde.
    Es ärgerte ihn schon, dass sie ihm nicht einfach glaubte, aber er würde sein Bestes tun, um diesen Groll nicht hochkommen zu lassen. Schließlich hatte sie gute Gründe, ihm nicht zu vertrauen: Eine Frau hatte behauptet, seine Geliebte zu sein, und all seine unwirschen Erwiderungen und heftigen Bemühungen, der Frau aus dem Weg zu gehen, ließen ihn als hartherzigen Mann dastehen, der Frauen nur benutzte, um seine Lust an ihnen zu stillen. Und dann war sie Mary begegnet, einer Frau, die er tatsächlich beschlafen hatte. Im umgekehrten Fall wäre er vermutlich auch wütend gewesen. Sehr wütend sogar, dachte er ein wenig überrascht. Rasch vertrieb er die Bilder von Keira mit einem anderen Mann. Er musste sie eben überzeugen, dass er ihr treu sein würde, wenn sie ihn zum Manne nahm, wenngleich seine Vergangenheit nichts war, auf das er stolz sein konnte.
    Liam zuckte zusammen, als Keira plötzlich einen Laut von sich gab, der wie ein leises Brummen klang, und abrupt aufstand. Sie trat zum Zuber, sammelte ihre Kleider ein und begann, sie im Badewasser zu waschen. Er lächelte ein wenig. Plötzlich schmeckte ihm sein Essen sehr viel besser, und er langte herzhaft zu. Keira Murray MacKail war er mit Sicherheit nicht gleichgültig. Auf zum Kampf, dachte er und musste beinahe lachen.
    Keira ärgerte sich über sich selbst. Sie hatte einen Monat mit diesem Mann unter einem Dach gelebt. Es

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