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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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konnten, desto wütender wurde sie. Sie bekam kaum einen Bissen hinunter vor Wut.
    »Ein gutes Mahl, Mädchen«, bemerkte Liam und warf ihr seine leere Schüssel vor die Füße. »Aber ich bin auch froh, dass wir bald auf Scarglas sind. Dort gibt es ein Mädchen namens Mag, das den besten Kanincheneintopf zubereitet, den Ihr je gekostet habt.«
    »Kennt Ihr irgendeine Frau, deren Namen nicht mit M anfängt?«, fragte sie und wunderte sich, dass sie trotz ihres verkrampften Kiefers und ihrer zusammengepressten Zähne überhaupt sprechen konnte.
    »Na ja, ein paar schon.« Er musterte Keira eingehend, während er fortfuhr: »Anne, Brenda, Clara, Deirdre, Ellen, Fiona, Gay, Helen, Ilsa, Jolene, Katie …«
    »Das ganze Alphabet? Ihr habt Euch durch das verfluchte Alphabet gestoßen?«
    Jetzt ist sie so weit, dachte er und stellte sich darauf ein, bei den Beleidigungen, die sie ihm bestimmt gleich an den Kopf werfen würde, ruhig und besonnen zu bleiben. »Nun, ich glaube nicht, dass ich eine Frau kenne, deren Name mit einem X oder einem Z anfängt.«
    »Ihr seid ein hemmungsloser Lüstling, Sir!«, fauchte sie. »Oh, das hätte mir schon vor der Ankunft dieser törichten Frau klar sein müssen. Jeder Mann, der so blendend aussieht wie Ihr, hat mehr Zeit ohne Hose verbracht als mit.«
    »Das würde ich nicht sagen«, warf Liam ein.
    Doch nachdem sie angefangen hatte zu reden, konnte sie nicht mehr aufhören. »Nay, das kann ich mir gut vorstellen. Wie alle Männer haltet Ihr es für einen großen Spaß und einen wunderbaren Zeitvertreib, stimmt’s? Und betrachtet es als Euer Recht, Eure Wollust sinnlos zu stillen. Ihr habt nicht mehr Selbstbeherrschung als ein Frettchen!«
    Keira sprang hoch und begann, vor ihm auf und ab zu laufen, wobei sie unaufhaltsam weiterschimpfte. Sie war selbst ein wenig entsetzt über so manches, was ihr von den Lippen kam, aber sie konnte einfach nicht mehr aufhören. Jeder Gedanke, den sie gehabt hatte, seit Lady Maude an die Tür der Kate gehämmert hatte, wollte gesagt werden. All diese Gedanken hatten lange genug in ihrem Kopf und ihrem Herzen geschwärt.
    »Männer sind solche Heuchler!«, fauchte sie nach einer langen Tirade über den Mangel an Moral und Verstand bei männlichen Wesen. »Sie fordern Keuschheit, Reinheit und unterwürfige Treue von ihren Frauen. Gleichzeitig aber versuchen sie, unter die Röcke jeder Zofe, Ehefrau oder Witwe zu schlüpfen, die ihnen über den Weg läuft. Männer würden selbst ein Loch im Boden bespringen!«
    Endlich riss der Nebel der Wut, der sich auf ihren Verstand und ihre Zunge gelegt hatte. Hinter ihr hörte sie einen erstickten Laut. Sie errötete. Als sie spürte, dass Liam die Hände auf ihre Schultern legte, wehrte sie sich nur kurz gegen sein Bemühen, sie umzudrehen. Sobald sie ihn ansah, legte sie die Stirn an seine Brust. Sie hatte schrecklich viele Dinge gesagt, die sie nicht hätte sagen sollen, und fühlte sich trotzdem keinen Deut besser. Ja, vielleicht sogar noch schlechter, denn sie fürchtete, dass sie viel zu viel von dem verraten hatte, was sie diesem Mann gegenüber empfand.
    Liam musste grinsen. Diese Frau verfügte über eine ausgesprochen blühende Fantasie und einen großen Vorrat an Schimpfwörtern. Obwohl die meisten ihrer scharfen, vernichtenden Bemerkungen gegen Männer im Allgemeinen gerichtet waren, wusste er, dass im Grunde er damit gemeint war. Und manche hatten tatsächlich wehgetan. Obwohl er sich den Vorwurf gefallen lassen musste, dass er alles andere als keusch gelebte hatte, fragte er sich doch, wie sie auf den Gedanken verfallen war, dass er oder ein anderer so lüstern war, wie sie behauptet hatte.
    »Ein Loch im Boden?«, murmelte er und lachte leise, als sie zusammenzuckte. »So etwas habe ich nie getan.«
    »Ach, pst«, sagte sie betreten. »Ich kann es kaum glauben, dass ich das gesagt habe.«
    »Ihr habt eine ganze Menge gesagt.«
    Da sie nicht mehr wusste, was sie gesagt hatte, und es eigentlich auch gar nicht wissen wollte, nickte Keira nur. »Aber ich habe mir eingebildet, Ihr wärt besser als die anderen.«
    Dieser Hieb saß, doch es war besser, wenn ihr strahlendes Bild von ihm ein paar Flecken bekam. Einer Idealvorstellung konnte er unmöglich gerecht werden. Er wollte, dass sie ihn kannte und trotz seiner Fehler liebte. Wenn er sie enttäuschen musste, dann besser jetzt als später.
    »Männer fangen früh an, sich nach willigen Frauen umzusehen – noch bevor ihnen ein richtiger Bart

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