Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
Vielleicht dachte sie ja auch über all das nach, was er gesagt hatte, und auch darüber, dass er seine Vergangenheit nicht verleugnet und keine Entschuldigungen gesucht hatte. Er hoffte, dass seine Eingeständnisse sie überzeugten, die Wahrheit über das, wessen er sich nicht schuldig gemacht hatte, gesagt zu haben. Am nächsten Morgen wollte er wieder um sie werben und ihr sagen, dass er an ihrer Seite um Ardgleann kämpfen würde.
    »Schlaf gut, meine köstliche Keira«, murmelte er.
    Das macht er absichtlich, dachte Keira und unterdrückte das Bedürfnis, ihn zu rügen. »Schlaf gut, mein süßer Prinz «, erwiderte sie und grinste, als er verdrossen grunzte. Zu diesem Spiel gehören zwei, beschloss sie, und war so zufrieden mit sich, dass sie mühelos in den Schlaf fand.

7
    Liam!«
    Das Entsetzen, das in diesem einen geflüsterten Wort schwang, riss Liam aus dem Schlaf. Er griff nach dem Schwert neben seiner Lagerstatt und kauerte sich neben Keira, bis ihm klar wurde, dass sie alleine waren. Hatte sie vielleicht einen Albtraum? Nein, selbst im grauen Licht der Morgendämmerung konnte er erkennen, dass sie wach war, die Augen angstvoll aufgerissen.
    »Keine Sorge, uns droht keine Gefahr«, versuchte er, sie zu beruhigen, bis ihm ihre Gabe einfiel. »Es sei denn … hat Euch ein Gesicht vor einer Gefahr gewarnt?«
    »Nay, es ist etwas in meinen Haaren!«
    »Seid Ihr Euch sicher? Ich könnte schwören, dass es in Dennys Bettzeug kein Ungeziefer gibt.«
    »Nein, nichts dergleichen. Etwas viel Größeres als ein Floh oder eine Wanze bewegt sich in meinen Haaren. Und es hat Fell!«
    »Vielleicht ist es nur eine kleine Maus.«
    »Nehmt es weg!«
    Liam fragte sich, wie man all die Kraft und das Gefühl eines hysterischen Schreis in ein leises, zischendes Flüstern legen konnte.
    Er steckte sein Schwert weg und beugte sich über sie. Als er tatsächlich etwas sah, was größer war als eine Maus und sich in ihren Haaren nahe am Nacken bewegte, zückte er seinen Dolch. Doch noch während er sich überlegte, wie er zuschlagen sollte, hörte die Bewegung auf, und ein seltsames Geräusch ertönte.
    »Ich glaube, es könnten zwei Tiere sein«, meinte er.
    Keira verzog das Gesicht und lauschte dem Geräusch, das nah an ihrem Ohr erklang. Dann entspannte sie sich ein wenig. »Es klingt wie ein Schnurren.«
    »Schnurren? Wie eine Katze?«
    »Aye, obwohl mir das Geschöpf nicht so groß vorkommt.«
    Liam steckte den Dolch zurück und trat an ihre andere Seite. Behutsam, weil er sich noch immer nicht sicher war, welches Geschöpf in ihrem dichten Haar nistete, begann er, ihre Haare zur Seite zu schieben.
    Zwei Augenpaare starrten ihn an, doch die Geschöpfe machten keine bedrohlichen Bewegungen, also beugte er sich etwas weiter vor und grinste dann.
    »Ihr habt Kätzchen in Eurem Haar«, stellte er fest und holte sie sanft heraus.
    Keira setzte sich hin und starrte auf die zwei winzigen Tiere, die sich zitternd in Liams Händen aneinanderdrängten. »Wie sind die denn in meine Haare gekommen?«
    »Unweit von hier gibt es einen kleinen Bach. Vielleicht haben sie sich aus einem Sack befreit, in dem man sie ertränken wollte. Oder sie sind einfach ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen worden. Offenbar haben sie sich bei Euch wohl und geborgen gefühlt.«
    Sie nahm ihm die Kätzchen ab und lachte leise, als sie sich an ihre Brust kuschelten. Als sie sie sanft hinter den Ohren kraulte, begannen sie sofort wieder zu schnurren. Obwohl sie verstehen konnte, dass manche Menschen frisch geworfene Katzen und Hunde umbringen mussten, wenn es zu viele wurden, fand sie es doch schrecklich.
    Sie musste lächeln, als sie an Old Ian zu Hause dachte, der zu weichherzig war für eine solch grimmige Aufgabe, und stattdessen die Weibchen im Auge behielt, sie sofort einsperrte, wenn sie paarungsbereit waren.
    Liam sah seufzend zu, wie sie die Kätzchen streichelte. Dieser weiche Blick, bei dem er sie am liebsten geküsst hätte, sagte ihm, dass sie die beiden winzigen Geschöpfe mitnehmen würden. Als sie ihn unter ihren dichten Wimpern ansah und ein wenig an ihrer Unterlippe nagte, stieg Verlangen in ihm auf, doch statt ihr die Kätzchen abzunehmen und sein Gesicht an ihrer Brust zu vergraben, seufzte er abermals und schüttelte den Kopf.
    »Ich vermute, wir könnten uns etwas einfallen lassen, um sie mitzunehmen«, sagte er schließlich, und das Lächeln, das sie ihm schenkte, war so schön, dass ihm ganz warm wurde.
    »Oh, danke, Liam«, rief

Weitere Kostenlose Bücher