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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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sie und stand voller Eifer auf, ohne die Kätzchen loszulassen. »Ich werde in einer meiner Satteltaschen ein Nestchen für sie machen.«
    Sie warf einen Blick auf die beiden. »Vielleicht sollte ich es mit etwas auspolstern, was mir nicht so wichtig ist. Die Kätzchen sind ja noch so klein, die können mir bestimmt nicht sagen, wann sie ein Fleckchen Erde für ihr Geschäft brauchen.« Sie machte sich auf den Weg ins Gebüsch, doch dann drehte sie sich noch einmal um, reichte Liam die Kätzchen und drückte ihm impulsiv einen Kuss auf die Wange, bevor sie forteilte.
    Liam blickte auf die zwei kleinen Tiere hinunter, die mühelos nebeneinander in einer Hand Platz hatten. Das kleine weiße starrte ihn mit großen blauen Augen an, das silbergraue sah sich neugierig um. Es hatte ebenfalls seltsame Augen, die Iris war von einem Ring umgeben, dessen Farbe seiner eigenen Augenfarbe ähnelte. Wenn er abergläubisch gewesen wäre, hätten ihm diese Tiere wohl ein wenig Angst eingeflößt. Doch im Moment hätte er sie fast küssen können. Vielleicht stand ihm das Schicksal bei seinem Kampf um Keiras Anerkennung und Vertrauen zur Seite.
    Als Keira zurückkehrte, reichte er ihr die Kätzchen und ging zum Bach, um sich zu waschen. Sein Bein schmerzte, aber er glaubte, dass es keinen weiteren Schaden genommen hatte, obwohl er letzte Nacht mit einem Krampf aufgewacht war, bei dem er beinahe laut aufgeschrien hätte. Es taten ihm auch noch einige andere Körperteile weh, was ihn daran erinnerte, dass er einen Monat lang nicht mehr im Sattel gesessen hatte und auch davor schon geraume Zeit nicht mehr lang und hart geritten war.
    »Welch feinen Recken ich für sie abgeben werde«, murrte er, als er sich wieder auf den Weg zu ihrem Lagerplatz machte. Er gab sich gerade zu bedenken, wie gut seine Heilung voranschritt und dass er bald wieder stark genug sein würde, um Keira zu helfen, als er an den Kätzchen vorbeikam. Sie waren über eine der Schüsseln gebeugt und schlangen gierig etwas in sich hinein. Als er nachsah, was Keira für sie gefunden hatte, wurden seine Augen groß: Die Katzen fraßen das kalte Hammelfleisch, das er für sich eingepackt hatte.
    »Ihr habt ihnen das Hammelfleisch gegeben?«, fragte er Keira, als sie neben ihn trat.
    »Sie hatten Hunger, und ich glaube, Haferbrei hätte ihnen nicht geschmeckt«, erwiderte sie.
    »Mir ist Hammel auch lieber als Haferbrei.«
    »Das kann ich mir denken, aber Ihr seid ein großer, starker Mann, der auch ein Weilchen ohne Hammel auskommen kann.«
    Liam verzog das Gesicht, aber sie ließ ihn stehen. Sie holte die leere Schüssel, säuberte sie und packte sie ein. Die Kätzchen schleckten sich wohlig schnurrend die Pfoten und säuberten ihre Schnäuzchen.
    »Es wundert mich nicht, dass euch das geschmeckt hat. Es war der zarteste Hammel, den ich je gegessen habe«, murrte er.
    »Ja, er war wirklich sehr zart«, bestätigte Keira und sammelte die Kätzchen ein. »Deshalb habe ich sie auch damit gefüttert. Sie können bestimmt noch kein zähes Fleisch fressen.«
    Sie hatte die Pferde bereits gesattelt und verstaute die Kätzchen nun in einer gut gepolsterten Satteltasche. »Habt Ihr ihnen schon einen Namen gegeben?«, fragte Liam.
    »Aye – Blitz und Donner.«
    »Große Namen für zwei so kleine Fellknäuel.« Liam trat vor sie, das Pferd stand hinter ihr, sie konnte ihm also nicht entkommen. »Ich habe Euch erlaubt, die zwei mitzunehmen, und nicht aufgeheult, als sie mein Hammelfleisch gefressen haben. Ich finde, ich habe eine kleine Belohnung für meinen Großmut verdient.«
    »Ich habe mich doch schon bedankt.«
    »Was sind Worte? Sie sagen sich leicht und sind oft nicht ehrlich gemeint.«
    Keira wusste, dass er sie küssen wollte. Sie hätte ihm auf den Fuß treten und ihn wegschubsen sollen, aber sie blieb stehen, als er seine Hände links und rechts von ihr auf das Pferd legte. Obwohl sie noch immer mit bitterer Eifersucht zu kämpfen hatte, fragte eine Stimme in ihr, warum sie sich einen kleinen Anteil an dem, was dieser Mann so freizügig verteilte, verwehren sollte. Sie schmeckte noch immer seinen Kuss und hätte gern mehr davon gehabt. Wem oder was konnte es schon schaden? Doch nur ihr selbst, wenn sie ihn schließlich verlassen musste. Aber selbst wenn er sie nie geküsst hätte, würde sie das schmerzen.
    Sie sah ihm in die Augen und bemerkte, dass sie wieder eher blau als grün schimmerten.
    Offenbar zeigte seine Augenfarbe sein Verlangen an, das auch ihre Erregung

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