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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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darüber zu beschweren, dachte sie leise lächelnd.
    Liam fand Ewan und Sigimor in Ewans Arbeitszimmer. Geduldig hörte er sich ein paar Witze über frisch verheiratete Ehemänner an, die vor ihren Frauen Reißaus nahmen, bevor er ihnen berichtete, was er soeben erfahren hatte. Sigimor hörte aufmerksam zu und runzelte die Stirn. Dann ging er hinaus, nachdem er gemeint hatte, er käme gleich wieder. Liam zuckte mit den Schultern, schenkte sich einen Becher Wein ein und ließ sich auf einen Stuhl gegenüber von Ewans Schreibtisch nieder. Er wollte gerade anfangen, die Sache mit Ewan zu erörtern, als Sigimor mit Keiras Brüdern zurückkam, denen man ansah, dass er sie aus den Betten geholt hatte.
    »Sag es ihnen«, befahl Sigimor.
    Nach einigem Zögern folgte Liam der Aufforderung. Interessiert verfolgte er Artans und Lucas’ Mienenspiel, während er ihnen die Geschichte erzählte. Wenn Duncan MacKail noch lebte, hätte er wohl bitter bezahlen müssen für das, was er Keira angetan hatte.
    »Warum hat sie uns nichts davon erzählt?«, grollte Artan. »Wir hätten die Ehe für nichtig erklären lassen können.«
    »Sie fühlte sich erniedrigt und tut es immer noch«, erwiderte Liam. »Es wird wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis sie einsieht, dass sie keinerlei Schuld daran trägt. Vielleicht hätte sie sich an ihre Familie gewandt, wenn die Ehe länger gedauert hätte.«
    »Vielleicht«, pflichtete ihm Lucas bei. »Aber hätte diese Geschichte nicht bis morgen warten können? Der Mann ist tot.«
    »Er hat seine Frau zu seiner Erbin bestimmt«, sagte Sigimor. »Aber rein rechtlich gesehen ist sie nicht seine Erbin, weil die Ehe nicht vollzogen wurde.«
    »Aye, das stimmt wahrscheinlich.« Lucas kratzte sich am Kinn. »Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass es ins Gewicht fällt. Wenn ich mich recht entsinne, heißt es in dem Vertrag, den beide unterzeichnet haben, dass Keira Ardgleann erhalten soll, wenn Duncan stirbt, ohne einen rechtmäßigen Erben hinterlassen zu haben. Nähere Bestimmungen gab es nicht.«
    »Und es gibt wirklich keinen anderen Erben?«
    »Nay, Duncan war der Letzte seiner Linie. Na ja, einen Bastard gibt es noch.«
    Liam richtete sich auf.
    »Duncans Bastard?« Einen Moment lang befürchtete Liam, dass Keira ihn angelogen hatte.
    »Oh nein, der seines Vaters. Dieser illegitime Sohn heißt Malcolm. Mein Vater wollte sich vergewissern, dass Duncan die Wahrheit sagte, als er behauptete, dass es keinen Erben gebe, der Keira das Recht auf ihr Erbe streitig machen könne. Deshalb hat er Männer losgeschickt, um die Sache zu prüfen. Als er von Malcolm erfuhr, dachte er, er sei belogen worden, und suchte den Mann persönlich auf. Malcolm will kein Laird sein, das hat er nie gewollt und wird es auch nie wollen. Außerdem will er auch nicht, dass sich herumspricht, dass er der illegitime Sohn des alten Lairds ist. Mein Vater hat sich das schriftlich von ihm geben lassen, nur um ganz sicherzugehen. Kurzum – kein Erbe.«
    »Duncan war der rechtmäßige Erbe, und er hatte das Recht, seine Nachfolge zu bestimmen«, stellte Ewan fest. »Anders als die Engländer messen wir der direkten Linie nicht so viel Bedeutung bei. Offenbar meinte Duncan, dass Keira die beste Wahl sei, weil sie eine starke Familie mit vielen Verbündeten hinter sich hat.«
    Artan nickte. »Mein Vater hat mir gesagt, dass Malcolm der gleichen Meinung war. Er hat meinem Vater versichert, dass er Keira als rechtmäßige Erbin anerkennen würde, selbst wenn Duncan in der Hochzeitsnacht auf den Stufen zu seinem Bett tot umfällt.« Artan runzelte die Stirn. »Ziemlich seltsam, so etwas zu sagen, wenn ich es mir recht überlege.«
    »Es sei denn, der Mann wusste von Duncans Schwierigkeiten«, wandte Liam ein. »Wenn das so ist, dann werde ich die Wahrheit aus ihm herauskitzeln. Ich glaube, Keira nimmt mir meine Erklärungen und Versicherungen, dass ihr nichts vorzuwerfen ist, auch deshalb nicht ab, weil ich ihr nicht sagen kann, warum der Mann so war, wie er war.« Er blickte seine Cousins an. »Also, was ist? Ziehen wir trotzdem in den Krieg?«
    »Aye«, sagte Sigimor, und Ewan nickte zustimmend. »Wahrscheinlich würden wir es selbst dann tun, wenn man Keiras Recht auf Ardgleann anfechten würde. Rauf Moubray muss getötet werden, aber bislang war es immer schwer, ihn zu finden.«
    »Doch jetzt wissen wir, wo er sich aufhält.«
    Sigimor nickte. »Dass du zum Laird wirst, wenn wir die Gegend von dieser Plage befreien, macht die

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