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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Gefühl von Sorglosigkeit und Freude geben.«
    »Schwimmen. Ich schwimme nackt mit ihr.« Sigimor nickte. »Ich bin mir zwar töricht vorgekommen, als ich diesen kleinen Teich angelegt habe, aber dort ist das Wasser wärmer.«
    Liam dachte an den Teich, der im Verlauf eines Jahres entstanden war. Er hatte geglaubt, Sigimor wolle Fische züchten oder Wildenten für seine Tafel anlocken. Nie im Leben wäre er darauf gekommen, dass Sigimor und Jolene sich gelegentlich dort hinausschlichen, um nackt zu baden. Aber das erklärte natürlich auch die hohe Mauer um den Teich. Sie sollte nicht Raubtiere abhalten, sondern den Laird und seine Frau vor neugierigen Blicken schützen, wenn sie im Wasser herumtollten.
    »Ob Keira wohl schwimmen kann?«, murmelte er und grinste, als Sigimor lachte.
    Als Keira jemanden lachen hörte, entspannte sie sich ein wenig. Ewan und ihre Brüder hatten bei ihrer Rückkehr so grimmig ausgesehen, dass ihr ganz bang geworden war, und ihre Fragen über Ardgleann hatten sie verdächtig vage beantwortet. Schließlich war sie auf ihren Wachposten zurückgekehrt und hatte nach Liam Ausschau gehalten, denn er würde ihr bestimmt die Wahrheit sagen. Als sie jemand lachen hörte, konnte sie nicht glauben, dass die Lage wirklich so schlimm war, wie sie befürchtet hatte.
    Als Liam Keira entdeckte, verließ ihn seine gute Laune schlagartig. Sigimor hatte recht – er konnte ihr die Wahrheit nicht auf Dauer vorenthalten, aber er war entschlossen, es so lange wie möglich zu versuchen. Er lächelte sie an, legte den Arm um ihre Schultern und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    »Ich gehe nicht davon aus, dass euch ein Strahl der untergehenden Sonne den Weg zum Durchschlupf gezeigt hat«, sagte sie und begrüßte Sigimor mit einem Nicken, bevor er sich zu den anderen Männern gesellte.
    »Leider nein, Liebes«, erwiderte Liam. »Es sieht alles genauso aus – mit hohen, dicken Mauern –, wie du es gezeichnet hast.«
    »Ihr seid dorthin, um euch zu vergewissern, dass meine Zeichnung genau war?«
    »Das war einer der Gründe, wenn auch nicht der Hauptgrund. Du hast eine sehr gute und genaue Zeichnung angefertigt, aber uns den Keep mit eigenen Augen anzusehen hat uns geholfen, ein Gefühl für den Ort zu bekommen. Es stimmt, dass um die Burg herum offenes Gelände ist, doch es ist wohl seit Monaten nicht mehr bewirtschaftet worden. Wenn wir uns geduckt anschleichen, könnte uns das hohe Gras eine gewisse Deckung geben. Vielleicht würde das reichen, wenn dazu noch der Neumond kommt.«
    »Aber besser wäre es, unbemerkt in den Keep zu gelangen und den Kampf direkt im Herzen des Baus eures Feindes zu beginnen.«
    »Aye, das wäre am besten.«
    »Dann, denke ich, sollten wir Malcolm aufsuchen«, sagte sie, auch wenn sie sich auf Widerspruch einstellte.
    »Nay, die Gefahr, gesehen zu werden, ist zu groß«, erwiderte Liam kopfschüttelnd.
    »Malcolm weiß vielleicht etwas, das uns zu diesem Durchschlupf führt, der offenbar noch da sein muss.«
    »Aber vielleicht ist Malcolm tot.« Er seufzte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, als sie erbleichte. »Es tut mir leid, Liebes.«
    »Du könntest ja recht haben, aber ich denke, einen Versuch ist es wert. Er wohnt am Rand des Dorfs ganz in der Nähe unseres Lagers. Wenn Rauf nicht überall Wachen stehen hat, sollten wir unbemerkt zu Malcolm gelangen.«
    »Der Plan behagt mir nicht.«
    »Mir auch nicht«, sagte Sigimor, der zu den beiden getreten war und Liam einen Weinschlauch reichte. »Aber die Gelegenheit ist zu günstig, um sie ungenützt verstreichen zu lassen. Malcolm könnte durchaus wissen, welche Geheimpforte noch offen ist. Und selbst wenn er es nicht weiß, hat er bestimmt von anderen Dingen Kenntnis, die uns nützlich sein können.«
    Liam brachte noch ein paar Einwände vor, doch schließlich sah er ein, dass die Vorteile überwogen. »Können wir diesem Mann denn vertrauen?«
    »Aye«, erwiderte Keira. »Er ist ein guter, rechtschaffener Mann.«
    »Gut und rechtschaffen genug, um auch noch unter Raufs Knechtschaft an seinen Treuepflichten festzuhalten?«
    »Davon bin ich überzeugt. Ich habe euch gesagt, dass Malcolm einzig und allein in Ruhe und Frieden mit seiner Frau Joan leben und schöne Dinge herstellen will. Einen Mann wie Rauf verabscheut er von Herzen, dessen bin ich mir ganz sicher.«
    »Wir haben im Dorf keine Wächter bemerkt«, sagte Sigimor.
    Keira fand das zwar merkwürdig, doch sie bemühte sich weiter, Liam zu überzeugen, mit Malcolm zu

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