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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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übel zugerichtet. Eure Wunden haben sicher Zeit gebraucht, um zu heilen.« Malcolm schüttelte den Kopf. »Nay, Euch braucht nichts leidzutun.«
    »Nichts? Während ich mich im Kloster versteckte, hast du deine Frau verloren und wovon du lebtest.« Sie berührte noch einmal kurz seine kaputte Hand. »Ich weiß, wie sehr du deine Arbeit geliebt hast.«
    »Ich liebe sie noch immer.«
    »Kannst du mit der Hand denn noch schnitzen?«
    »Nay, das nicht, aber das ist nicht wichtig. Wisst Ihr, ich bevorzuge meine linke Hand, Herrin, auch wenn ich es gut verstecke, weil manche denken, es sei ein Zeichen des Teufels. Das habe ich immer getan.« Er lächelte kurz, dann seufzte er. »Ich würde dem Dreckskerl selbst meine Schnitzhand opfern, wenn ich damit meine Joan zurückbekäme. Es ist mir egal, was die Kerle ihr geraubt haben, wenn Ihr versteht, was ich meine, abgesehen davon, dass sie ihren Körper und ihre Seele verletzt haben. Aber ich will sie wiederhaben. Ohne sie kann ich die Schönheit im Holz oder im Metall nicht erkennen und herausarbeiten.«
    »Wir werden sie und die anderen zurückholen«, sagte Liam so entschlossen, dass Malcolm gar nicht anders konnte, als ihm zu glauben.
    »Habt Ihr Krieger dabei?«, fragte Malcolm.
    »Einige, und es kommen noch mehr.«
    »Rauf und seine Männer sind gut.«
    »Wir sind besser.« Liam lächelte grimmig. »Wir haben Männer, die einem Leichnam das Leichentuch klauen können, während ihn seine Verwandten ins Grab legen.«
    »Ich weiß nicht, ob man sich mit so etwas brüsten sollte«, murmelte Keira.
    »Wahrscheinlich nicht«, pflichtete Liam ihr bei. »Aber es ist nützlich.«
    »Und dann werdet Ihr unser Laird sein?«
    »Keira hat mir gesagt, dass Ihr der wahre Erbe seid, obwohl Ihr illegitim geboren seid.«
    »Ich will kein Laird sein, das habe ich nie gewollt. Und das habe ich auch M’ladys Vater gesagt, als er mich danach fragte. Ich will nur mit meiner Joan zusammen sein und in Holz und Metall nach Schönheit suchen. Wenn Ihr uns von Rauf Moubray befreit, werden wir Euch mit offenen Armen als unseren Laird begrüßen. Duncan wusste, dass ich diese Pflicht nicht übernehmen wollte. Das war einer der Gründe, warum er heiraten wollte. Und wir waren alle bereit, seine Ehefrau als unseren Laird zu akzeptieren, sollte Duncan etwas zustoßen.«
    »Doch ein Mann als Grundherr wäre natürlich wesentlich besser«, murrte Keira und musste fast lächeln, als die beiden Männer sie beäugten, als ob sie mit einem Zornesausbruch von ihr rechneten.
    »Nun ja, und sei es nur, damit keiner ein begehrliches Auge auf Ardgleann wirft«, meinte Malcolm besänftigend. »Aber wer seid Ihr nun eigentlich?«, fragte er Liam.
    »Ach, du meine Güte, ich habe euch noch gar nicht vorgestellt.« Keira schüttelte den Kopf. »Malcolm, das hier ist Sir Liam Cameron von Dubheidland, mein Ehemann, wie ich schon sagte. Liam, das ist Malcolm MacKail, Duncans Halbbruder, auch wenn klar ist, dass er das nach wie vor lieber geheim halten möchte.« Als die zwei Männer einander zunickten, fuhr Keira fort: »Mein Ehemann ist auch mit den MacFingals von Scarglas verwandt.« Sie lächelte kurz über Malcolms verwirrtes Gesicht. »Sie sind auch Camerons, doch der alte Laird hat sich mit seinen Verwandten zerstritten und sich einen neuen Namen gegeben. Der Streit ist noch nicht beigelegt.«
    »Diese Geschichte würde ich gern hören, wenn die Sache hier vorüber ist. Wer sind diese Banditen?«
    »Die MacFingals«, erwiderte Liam. »Es sind ausgezeichnete Kämpfer, vielleicht sogar besser als meine Blutsverwandten, auch wenn ich viel riskiere, wenn ich so etwas behaupte. Die meisten von ihnen waren ihr Leben lang von Männern umringt, die sie gern getötet hätten.«
    »Trotzdem leben sie noch.«
    »Genau.«
    »Wie viele Kämpfer habt Ihr im Gefolge?«
    »Rund vierzig – Camerons, MacFingals, MacEnroys und ein paar ihrer Verbündeten und ein paar Murrays.«
    »Und Kester und Sir Archie«, fügte Keira hinzu. »Die hast du vergessen.«
    Liam tauschte einen kurzen Blick mit Malcolm, der lächelte. Offensichtlich verstand er, dass Liam einen Grund hatte, die zwei nicht zu nennen. »Keine Angst, meine Liebe, mir wird schon noch einfallen, wie ich sie einsetzen kann, in einer Form, dass ihr Stolz nicht verletzt wird und sie die Chance haben, die Schlacht zu überleben.«
    Keira verzog das Gesicht. Kester und Archie waren mutig und ehrenhaft, doch Liam hatte schon recht, sie nicht zu den guten Kriegern zu rechnen.

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