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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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umringt von acht seiner Bewaffneten. »Bring das Kind in Sicherheit, Malcolm.«
    »Wäre es nicht besser, Euch Rückendeckung zu geben?«
    Doch mittlerweile standen Ewan, Sigimor, Sir Ian und Keiras Brüder auf der Schwelle. »Dafür ist gesorgt. Bring das Kind weg und komm zurück, wenn du weiterkämpfen willst.«
    Malcolm nickte, packte das Kind und eilte aus der Großen Halle. Liam machte sich auf den Weg zu Rauf und seinen Männern, dicht gefolgt von seinen Kampfgenossen. Er wusste, was das zu bedeuten hatte: Durch ihre Loyalität zeigten ihm seine Männer, dass er der Laird von Ardgleann sein würde, sobald die Burg befreit war. Der Ausdruck in Raufs breitem Gesicht sagte Liam, dass sein Gegner das ebenfalls begriffen hatte.
    »Ergebt Ihr Euch?«, fragte Liam und blieb knapp außerhalb der Reichweite der gegnerischen Schwerter stehen.
    »Wer seid Ihr? Und welches Recht habt Ihr, hierherzukommen und mir mein Eigentum zu nehmen?«, verlangte Rauf zu wissen.
    »Ich bin Sir Liam Cameron. Ich habe Lady Keira Murray MacKail geheiratet.«
    »Dieses Miststück lebt noch?«
    »Wenn Ihr daran denkt, Euch zu ergeben, wäre es ratsam, meine Ehefrau nicht zu beleidigen.«
    »Ich werde noch weit mehr tun! Wenn mir diese kleine Hure je in die Hände fällt, werde ich sie töten, und zwar sehr langsam. Seht nur, was sie mit meinem Gesicht gemacht hat.«
    Liam verbarg seine Überraschung, als er die schartige Narbe auf Raufs linker Wange entdeckte. Keira hatte erzählt, dass sie mit dem Kerl gekämpft hatte, doch sie hatte nicht erwähnt, dass sie ihm das halbe Gesicht aufgerissen hatte. Liam beschloss, ihr zu raten, ihre Berichte in Zukunft etwas genauer zu halten.
    »Ich frage Euch ein letztes Mal: Ergebt Ihr Euch?«, fragte er kalt.
    »Nay! Tötet sie!«, befahl Rauf seinen Männern.
    Als sie einen Schritt nach vorne taten, packte Rauf zwei von ihnen am Rücken ihrer Wämser und hielt sie wie Schilde vor sich. Liam wunderte sich, dass Rauf nicht erkannte, dass er sich damit eines kleinen Vorteils beraubte – seine acht Männer gegen ihre sechs. Dann richtete Liam seine Aufmerksamkeit auf den Mann, den er aus dem Weg räumen musste, um zu dem zu gelangen, auf den er es abgesehen hatte.
    Sein Gegner war nicht besonders geschickt, und Liam hatte ihn schnell beseitigt. Er sah sich um, ob einer seiner Verbündeten Beistand brauchte, und staunte kurz über ihr Geschick. Keiras Brüder waren bei ihrem tödlichen Werk besonders tüchtig, sogar elegant. Dann wandte sich Liam wieder Rauf zu, dessen Männer einer nach dem anderen tödlich getroffen zu Boden gingen. Die beiden, die direkt vor Rauf standen, merkten, dass sie die nächsten Opfer waren, und Schweiß trat auf ihre bleichen Gesichter.
    »Hört auf, Euch hinter diesem Narren zu verstecken, und stellt Euch!«, befahl Liam.
    »Nay, das werde ich nicht«, erwiderte Rauf leise lachend.
    »Achtung, hinter dir!«, schrie Ewan und fuhr herum, um gegen den Mann zu kämpfen, der sich gerade auf Liam stürzen wollte.
    Fluchend fand sich Liam in einem erbitterten Kampf wieder. Auf jeden von ihnen kamen zwei Gegner. Es dauerte zwar nicht lange, bis Keiras Cousins und einige MacFingals herbeieilten, doch die Hilfe kam zu spät. Als der letzte von Moubrays Männern getötet war, stellte sich heraus, dass Rauf geflohen war.
    Entschlossen, den Mann zu stellen, eilte Liam aus der Großen Halle. Er blieb nur lange genug stehen, um Keiras Brüder und Sir Ian zu Sir Archie zu schicken. »Womöglich weiß der Dreckskerl doch, wo sich zumindest der eine Fluchtweg befindet. Wie Sir Archie schon sagte – bei einem Mann wie ihm kann man sich nie sicher sein«, meinte er noch, dann eilte er, gefolgt von Sigimor und Ewan, dorthin, wo sich Kester und die Frauen versteckt hielten. Malcolm tauchte neben ihm auf, als sie die steilen Stufen hinab in den Bauch des Keeps steigen wollten.
    Plötzlich hörten sie Schreie. Liam raste die letzten Stufen hinunter, ohne auf den zunehmenden Schmerz in seinem rechten Bein zu achten. Als er in den Vorratsraum taumelte, verließ ihn der Mut: Sie waren zu spät gekommen. Die beiden Männer, die Rauf mitgenommen hatte, lagen zwar leblos am Boden, doch Rauf war verschwunden. Obwohl er wusste, dass es sinnlos war, versuchte er, die Tür zu öffnen, doch Rauf hatte sie von der anderen Seite aus verriegelt.
    »Wir können sie aufbrechen«, meinte Sigimor.
    »Das dauert zu lange.« Ein rascher Blick auf Raufs Männer sagte ihm, dass sie tot waren. Liam wurde klar, dass die

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