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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Kampftaktik. Doch im Moment verspürte er keinerlei derartige Bedenken. Auf dem Weg zur Burg hatte Sigimor Liam alles erzählt, was er von Meggie erfahren hatte. Rauf und seine Männer hatten das einst friedliche Ardgleann in eine Hölle verwandelt. Nun sollte der Keep so rasch wie möglich von diesem Ungeziefer befreit werden.
    Als Liam und Malcolm einen Raum verließen, in dem jetzt zwei tote Männer lagen, trafen sie auf Sigimor. Liam blieb kurz stehen, um eine Frau zu dem Versteck zu schicken, wo Joan und die anderen waren, dann wandte er sich an seinen Cousin. Sigimors Dolch war blutig, aber der Mann sah so ruhig aus, dass kein Außenstehender geglaubt hätte, dass er tötend durch den Keep schlich. Doch natürlich war auch Sigimor der Ansicht, dass es sich um eine gerechte und noch dazu längst überfällige Strafe handelte.
    »Ich kann es kaum glauben, dass noch keiner Alarm geschlagen hat«, sagte Sigimor.
    Sigimor hatte den Satz kaum beendet, als ein halb nackter Mann mit einer blutenden Schulterwunde aus einer Kammer stolperte und Rauf und seine Männer mit einem lauten Schrei warnte. Liam blickte schulterzuckend zu Sigimor. Der murrte etwas von Narren, die nicht einmal einen unbewaffneten, schlafenden Mann zum Schweigen bringen können, dann trat er zu dem Verwundeten und fragte ihn, ob er sich ergeben wolle. Der Kerl fluchte nur derb und wollte einen Dolch aus der Scheide ziehen. Sigimor tötete ihn mit einem gezielten Stoß seines Dolchs, dann breitete er die Arme aus und stieß einen Schlachtruf aus, bei dem Malcolm leise fluchend zusammenzuckte.
    »Der Mann hat eine kräftige Lunge«, meinte er.
    Liam lachte, obgleich der Alarm und Sigimors Schlachtruf den ganzen Keep geweckt hatten. Die Stille war gebrochen, Männer hasteten durch die Gänge und riefen ihre Gefährten zusammen, und bald klirrten auch schon die Schwerter. Die Schlacht hatte begonnen.
    »Sorg dafür, dass Malcolm in der Nähe bleibt«, befahl Sigimor Liam. »Vielleicht hat das Schwein ja ein paar MacKails leben lassen, und wir brauchen Malcolm, um sie für uns zu erkennen. Ich will nicht die Falschen umbringen. Und jetzt jagen wir Rauf, die Ratte.«
    »Euer Cousin ist ein bisschen seltsam«, murmelte Malcolm, während er und Liam sich beeilten, mit Sigimor Schritt zu halten.
    »Aye, ein kleines bisschen. Aber ich muss dich warnen – richtig wundern wirst du dich erst, wenn du seine Frau kennenlernst.«
    »Dann ist sie wohl eine riesige, vollbusige Kriegerfrau.«
    »Nay, eine kleine, schwarzhaarige Engländerin.« Liam hatte gerade noch die Zeit, über Malcolms aufgerissene Augen zu lachen, als der Kampf wirklich anfing.
    Bald zeigte sich, dass Rauf Moubrays Männer eines gut gelernt hatten – Rauf Moubray zu beschützen. Während ein Teil von Liams Männern sich um die Kriegsknechte im Burghof und auf den Mauern kümmerte, streckte Liam an der Seite von Ewan, Sigimor, Malcolm, Sir Ian und ein paar anderen jeden nieder, der sie daran hindern wollte, zu Rauf vorzudringen. Den wenigen Leuten von Ardgleann, auf die sie trafen, gaben sie Deckung, bis sie aus der Gefahrenzone fliehen konnten. Sigimor schickte sie zu Sir Archie, und Liam schickte sie zu Kester und Joan.
    Schließlich stellte Liam einen von Raufs Männern nur wenige Fuß vor der Großen Halle. Malcolm gab ihm Deckung, und Liam kämpfte erbittert und trieb den Mann Schritt für Schritt zurück. Als sie sich durch den Eingang bewegten, stolperte Liam und fluchte lauthals über sein rechtes Bein, das noch immer geschwächt war. Dieser falsche Schritt hätte ihn teuer zu stehen kommen können, doch sein Gegner taumelte ebenfalls, weil er über den zusammengerollten Körper eines zu Tode verängstigten Kindes stolperte. Der Kerl stieß einen wilden Fluch aus und hob sein Schwert, um das Kind zu töten. Doch als Liam zu ihm stürzte, wohl wissend, dass er zu spät kommen würde, grub sich ein Messer in den Hals des Mannes. Das Kind schrie laut auf, als das Blut des Kerls in Strömen floss und er tot zusammenbrach, vor den Füßen des Kindes, das er töten wollte. Liam sah Malcolm an, unfähig, seine Verwunderung zu verbergen.
    »Sagtest du nicht, dass du kein Krieger bist?«, meinte er, als Malcolm seelenruhig sein Messer wieder einsteckte.
    Malcolm zuckte mit den Schultern. »Mit einem Schwert kann ich eher schlecht umgehen, mit dem Messer aber umso besser.«
    »Das sehe ich.« Plötzlich entdeckte Liam den Mann, den sie alle töten wollten, am anderen Ende der Großen Halle,

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