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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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von den Männern erzählt habe, die sich unweit der Grenze versammeln, und dass ich Euch bei ihnen gesehen habe, war sie sehr überrascht. Und dann hat sie geweint – Freudentränen.«
    »Du hast es Joan erzählt?«
    »Aye. Hätte ich das nicht tun sollen? Sie wird es bestimmt nicht weitererzählen.«
    »Nay, natürlich nicht, aber weiß Joan auch, was du heute Nacht getan hast?«
    »Aye. Ich musste es ihr sagen, weil ich nicht wollte, dass sie nach mir sucht und sich Sorgen macht, wenn sie mich nicht findet. Ich habe ihr auch gesagt, dass sie möglichst viele Leute an einen sicheren Ort bringen soll. Sie meinte, das würde sie tun.«
    »Du bist ja ein richtiges Wunder.« Keira lächelte, als das Mädchen so rot anlief, dass es sogar im schwachen Schein des Feuers zu sehen war. Dann runzelte sie die Stirn. »Warum sind die Frauen eigentlich nicht weggelaufen, nachdem du einen Gang durch die Mauer gefunden hattest?«
    »Weil Rauf dann ihre Familien getötet hätte. Er hat den Vater eines Mädchens getötet, die es eines Tages geschafft hatte, durch das große Tor zu fliehen. Sie ist nicht sehr weit gekommen.«
    »Sigimor hat recht – dieser Mann muss getötet werden.«
    »Aye, es ist zu schade, dass man ihn nicht ein paarmal töten kann.«
    »Wirklich sehr schade. Wie würde es dir gefallen, auf der Burg zu arbeiten?«
    »Als was?«
    »Als, was du willst, und je nachdem, was du kannst.«
    »Sobald dieses Pack weg ist, würde ich das sehr gerne tun. Und Ihr habt gesagt, dass Kester bei Euch bleibt, richtig?«
    Keira nickte, und das Mädchen schenkte ihr ein sehr erwachsenes, sehr weibliches Lächeln. Der arme Kester hatte keine Chance.
    Liam zuckte zusammen, als Kester die Tür öffnete und er vom Licht geblendet wurde. Er stolperte in den Raum und war froh, dass es den nachfolgenden Männern genauso ging. Er war also nicht der Einzige, den der lange, langsame Weg durch den dunklen Gang mitgenommen hatte. Als er wieder klarer sehen konnte, bemerkte er, dass mehrere Frauen bei Kester waren und sie sich offenbar in einem großen Lagerraum befanden. Als er Kester fragen wollte, warum die Frauen hier waren, eilte Malcolm an ihm vorbei und flüsterte den Namen seiner Frau. Beim Anblick der Frau, die sich in Malcolms Arme warf, wunderte sich Liam ein wenig. So, wie der Mann von seiner Ehefrau gesprochen hatte, hatte Liam geglaubt, sie müsse umwerfend schön sein, doch Joan war klein, dünn und unscheinbar.
    »Es ist gut, dass die Frauen in Sicherheit sind«, sagte Liam. »Aber du bist ein Risiko eingegangen, als du ihnen von uns erzählt hast.«
    »Das habe ich nicht«, erwiderte Kester. »Es war Meggie. Sie hat es Joan erzählt, und Joan hat die Frauen in der letzten Stunde hierhergebracht. Offenbar ist Meggie immer wieder einmal durch die Burgmauer geschlichen und hat unser Lager entdeckt. Sie wusste, wer wir sind und dass wir versuchen würden, eine Schwachstelle zu finden.«
    »Aye, Meggie ist ein kluges kleines Mädchen.«
    »Wohl wahr. Rauf und seine Männer sind jedenfalls nicht gewarnt, falls Ihr Euch deswegen Sorgen macht.«
    »Einen Moment lang hat mich das tatsächlich beunruhigt.« Mittlerweile war der Raum voll mit Liams Männern. Er bahnte sich einen Weg zu Malcolm und klopfte ihm auf den Rücken. »Wir müssen weiter. Wenn man uns hier entdeckt, war unser bisheriges Glück umsonst.«
    »Aye, mein Liebster«, sagte Joan und löste sich aus Malcolms Umarmung. »Geht und befreit Ardgleann von dieser Plage.«
    »Kester, du bleibst hier und sorgst dafür, dass keins dieser Schweine entkommt«, befahl Liam. »Und pass gut auf die Frauen auf. Wahrscheinlich werden bald noch mehr von ihnen kommen.« Er blickte fragend zu Joan. Sie nickte.
    »Ihr glaubt nicht, dass ich kämpfen kann, stimmt’s?«, murrte Kester.
    »Du hast dich noch nie in einem Kampf beweisen müssen, Junge. Du brauchst Übung. Es ist keine Schande, das zuzugeben. Und ich habe dir einen sehr wichtigen Auftrag erteilt – den Fluchtweg und die Frauen zu bewachen. Zweifellos wirst du diese Aufgabe sehr gut erledigen.«
    Kester straffte die Schultern und nickte, während Liam die Männer aus dem Raum führte. Selbst das leiseste Flüstern reichte als Signal. Sie hatten besprochen, in Gruppen von zwei oder drei Mann durch die Gänge zu schleichen und Rauf und seine Männer zu stellen. Solange wie möglich wollten sie unbemerkt die Reihen ihrer Gegner lichten.
    Einen Mann im Dunkeln zu erdolchen betrachtete Liam normalerweise als Mord, nicht als

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