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Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Titel: Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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rekapitulieren.
    Das hatte er zumindest vor, und er war nach einer halben Stunde, als das Telefon klingelte, noch immer damit beschäftigt.
    Es war Moreno.
    »Ich glaube, ich habe ihn«, sagte sie. »Bist du noch auf deinem Zimmer, wenn ich später vorbeikomme?«
    »Später?«, fragte Reinhart. »Die Inspektorin hat drei Minuten, keine Sekunde mehr.«
    Er zerknüllte seine eisenharten Notizen und warf sie in den Papierkorb.
     
    Van Veeteren hatte nicht das Gefühl, dass die Temperatur in der Wohnung seit seinem letzten Besuch gestiegen war, aber Marlene behauptete, es sei ein wesentlicher Unterschied. Sie kochte Tee, und geschwisterlich teilten sie sich den Apfelstrudel, den er in der Bäckerei unten am Marktplatz gekauft hatte. Das Gespräch war ein wenig zäh, und bald sah er ein, dass sich von selber keine passende Gelegenheit für sein eigentliches Thema ergeben würde.
    »Wie geht es dir?«, fragte er schließlich. »Finanziell und so, meine ich.«
    Das war ungeschickt, und sie zog sich sofort zurück. Ging wortlos in die Küche, kam nach einer halben Minute aber wieder.
    »Warum willst du das wissen?«
    Er breitete die Arme aus und versuchte einen sanften, entwaffnenden Gesichtsausdruck zu produzieren. Das fiel ihm nicht gerade leicht, und er kam sich vor wie ein Ladendieb, der mit sechs Päckchen Zigaretten in der Tasche erwischt worden ist. Oder mit Kondomen.
    »Weil ich dir helfen will, natürlich«, sagte er. »Lass uns lieber nicht heucheln, das fällt mir so verdammt schwer.«

    Das war offenbar entwaffnender als sein Mienenspiel, denn nach kurzem Zögern lächelte sie ihn an.
    »Ich schaff das schon«, sagte sie. »Bis auf weiteres jedenfalls . . . und ich will niemandem auf der Tasche liegen. Aber ich finde es schön, dass es dich gibt. Nicht wegen des Geldes, sondern wegen Erich und dem hier.«
    Sie strich sich über den Bauch, und zum ersten Mal glaubte Van Veeteren dort eine Rundung sehen zu können. Eine Wölbung, die mehr war als nur ein weich geschwungener Frauenbauch, und er spürte, wie ein dunkles Zittern ihn durchlief.
    »Gut«, sagte er. »Ich freue mich auch, dass es dich gibt. Denkst du, wir wissen jetzt, was wir voneinander zu halten haben?«
    »Ich glaube, schon«, sagte Marlene Frey.
    Vor dem Gehen fiel ihm noch etwas ein.
    »Diesen Zettel ... diesen Zettel mit dem Namen. Hast du die Polizei angerufen?«
    Sie schlug sich vor die Stirn.
    »Das habe ich vergessen«, sagte sie. »Ich habe einfach nicht mehr daran gedacht ... aber ich habe ihn noch, wenn du ihn sehen willst.«
    Sie ging wieder in die Küche. Brachte ein Stückchen kariertes Papier, das vermutlich aus einem Notizblock gerissen worden war.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Van Veeteren und stopfte es in die Tasche. »Mach dir keine Sorgen, ich rufe morgen früh Reinhart an.«
    Zu Hause schlug er das Telefonbuch auf. In Maardam gab es eine halbe Seite Kellers. Sechsundzwanzig, genauer gesagt. Er spielte eine Weile mit dem Gedanken, sich jetzt schon bei Reinhart zu melden, aber es war inzwischen Viertel nach neun, und deshalb ließ er es bleiben.
    Die haben sicher auch so schon genug zu tun, dachte er. Ich darf sie nicht die ganze Zeit herumjagen.

     
    Moreno tauchte erst nach einer Dreiviertelstunde auf. Inzwischen hatte Reinhart drei Tassen Kaffee getrunken, ebenso viele Pfeifen geraucht und eine leichte Übelkeit entwickelt.
    »Du musst entschuldigen«, sagte sie. »Ich brauchte einfach vorher noch ein Brot und eine Dusche.«
    »Du siehst aus wie eine junge Venus«, sagte Reinhart. »Na, was zum Teufel bringst du also?«
    Moreno hängte ihre Jacke auf, öffnete das Fenster und setzte sich ihm gegenüber.
    »Einen Arzt«, sagte sie. »Er kann es sein ... obwohl ich vorhin vielleicht zu optimistisch war, fürchte ich. Kann auch ein Blindgänger sein.«
    »Red nicht um den heißen Brei herum«, sagte Reinhart. »Wer ist es, und woher weißt du, dass er es ist?«
    »Er heißt Clausen. Pieter Clausen. Ich habe nicht mit ihm gesprochen. . . er scheint verschwunden zu sein.«
    »Verschwunden?«, fragte Reinhart.
    »Verschwunden ist vielleicht zu viel gesagt«, sagte Moreno. »Aber er ist nicht zu erreichen und war heute nicht im Dienst.«
    »Rumford?«
    »Neues Rumford, ja. Er war die ganze letzte Woche krankgeschrieben, sollte heute aber wieder anfangen ... heute Morgen, aber wie gesagt, er hat sich nicht blicken lassen.«
    »Woher weißt du das? Mit wem hast du gesprochen?«
    »Mit Dr. Leissne. Dem Oberarzt in der

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