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Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Titel: Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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zwölf Stunden Zeit zum Auftauchen.«
    Sie stiegen ins Auto und suchten sich einen Weg aus dem Vorort.

31
    »Wer?«, fragte Oberwachtmeister Klempje und ließ die Zeitung auf den Boden fallen. »Oha ... ich meine, guten Morgen, Herr Kommissar!«
    Er sprang auf und machte eine feierliche Verbeugung.
    »Nein, er ist nicht da, aber ich habe Krause noch vor zwei Sekunden gesehen. Soll ich ihn rufen?«
    Er schaute auf den Flur hinaus und schaffte es, Polizeianwärter Krauses Aufmerksamkeit zu wecken.
    »Der Kommissar«, zischte er, als Krause näher gekommen war. »Am Telefon ... der Kommissar!«
    Krause stürzte zum Telefon.
    »Krause hier. Guten Morgen, Herr Kommissar ... ja, worum geht es?«

    Er lauschte und machte sich kurz Notizen. Dann wünschte er einen angenehmen Tag und legte auf.
    »Was wollte er?«, fragte Klempje und bohrte sich den Zeigefinger ins Ohr.
    »Nichts, worüber du dir Gedanken zu machen brauchst«, sagte Krause und ließ ihn stehen.
    Blöder Angeber, dachte Klempje. Das hat man nun für seine Hilfsbereitschaft.
     
    Sie brauchten zwei Stunden, um den Durchsuchungsbefehl ausstellen zu lassen, aber um zehn Uhr standen sie dann vor der Malgerstraat siebzehn. Reinhart, Moreno, Jung und ein Wagen mit vier Leuten von der Spurensicherung und Ausrüstung für eine Viertelmillion Gulden. Wenn schon, denn schon, wie Reinhart gesagt hatte. Er hatte seit halb sieben jede Stunde zweimal bei Clausen angerufen; Rooth, deBries und Bollmert waren ins Neue Rumfordkrankenhaus geschickt worden, um weitere Informationen einzuholen, und es regnete schon seit zehn Minuten nicht mehr. Alles war bereit für den großen Durchbruch.
    »Sieht bei Tageslicht immerhin ein bisschen besser aus«, sagte Reinhart. »Also los.«
    Das Schloss der Haustür wurde von einem Techniker innerhalb von dreißig Sekunden geöffnet, und Reinhart ging als Erster hinein. Schaute sich um. Diele, Küche und großes Wohnzimmer im Erdgeschoss. Alles sah ganz normal aus, nicht sonderlich gepflegt, einige ungespülte Tassen, Gläser und Besteck im Spülbecken. Wohnzimmer mit Sitzgruppe, Bücherregalen aus Teakholz, Stereoanlage und einem riesigen Schrank aus etwas, das er für Roteiche hielt. Fernseher ohne Video, dafür mit einer dicken Staubschicht. Auf dem Rauchglastisch stand eine Obstschüssel mit drei Äpfeln und einigen düsteren Weintrauben. Das Neuwe Blatt vom Donnerstag der vergangenen Woche lag aufgeschlagen neben einem Sessel auf dem Boden.

    Donnerstag, überlegte er. Schon vier Tage her. In der Zeit kann man mehrmals zum Mond fliegen.
    Er ging die Treppe zum oberen Stock hoch. Jung und Moreno folgten ihm auf den Fersen, während die Techniker ihre Ausrüstung hereintrugen und in der Diele warteten.
    Oben gab es drei Zimmer, eins diente als Arbeitszimmer mit Schreibtisch, Computer und zwei spärlich gefüllten Bücherregalen, ein anderes als allgemeine Rumpelkammer. Das dritte war das Schlafzimmer; er ging hinein und sah sich um. Großes Doppelbett aus Kiefernholz. Das Bettzeug war ziemlich männlich. . . eine groß karierte bunte Tagesdecke war über ungleichmäßige Formationen aus Kissen und Decken geworfen. Eine van-Gogh-Reproduktion hing an der Wand und zeugte wohl kaum von persönlichem Kunstinteresse. Reinhart glaubte, dieses Motiv auch schon auf Kaffeetassen gesehen zu haben. Allerlei Kleidungsstücke lagen in und vor einem Wäschekorb aus braunem Kunststoff. Über den zwei weiß lackierten Stühlen hingen Hemden und Pullover. Zwei Bücher, ein Telefon und ein Radiowecker auf dem Nachttisch ... ein verdorrter Kaktus zwischen halb geschlossenen Vorhängen auf der Fensterbank ... eine Reihe dunkler Flecken auf dem beigen Teppichboden.
    Er winkte Jung und zeigte auf den Boden.
    »Da«, sagte er. »Sag ihnen, sie sollen hier oben anfangen.«
    Während die Leute von der Spurensicherung ihre Apparate nach oben brachten, gingen Reinhart und Moreno durch die Küche in die Garage. Dort stand ein roter Audi, zwei Jahre alt, wie sie annahmen, und ansonsten ebenso normal wie der Rest des Hauses. Er griff nach der Tür. Sie war unverschlossen. Er bückte sich und schaute ins Auto, zuerst auf den Vordersitz, dann auf den Rücksitz. Richtete sich auf und nickte Moreno zu.
    »Wenn die da oben fertig sind, sollen sie sich das mal anschauen.«
    Er hatte die hintere Tür offen gelassen, und Moreno blickte hinein.

    »Könnte alles Mögliche sein«, sagte sie. »Muss nicht unbedingt Blut sein ... hier nicht und auch nicht im

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