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Der Ungnädige

Der Ungnädige

Titel: Der Ungnädige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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Beziehung meilenweit gerannt wäre, kam mir das auf einmal irgendwie völlig unnötig vor. Vielleicht lag es ja an dem Schlag gegen den Kopf, aber alles war jetzt so viel klarer als noch am Morgen. Da war Rob, und hier war ich, und zusammen zu sein machte uns beide glücklich. Alles andere war eigentlich nicht wichtig, jedenfalls nicht jetzt.
    Letztendlich war es der Brandgeruch, der uns voneinander ablenkte. Rob fluchte, griff nach der qualmenden Bratpfanne und versenkte sie in der Spüle. » Dieses Omelett ist offiziell hinüber, und ich bin mir nicht so sicher, ob die Pfanne noch zu retten ist. «
    » Ist doch egal. Wen interessiert das denn? « Ich war aufgewühlt und aufgedreht, und vor lauter Erleichterung war mir dezent schwindlig. Mein größter Wunsch war, dass er mich noch einmal küsste.
    » Hast du denn gar keinen Hunger? «
    » Kein bisschen. « Ich zwinkerte ihn an, immer noch etwas benebelt, und konnte mir nichts anderes vorstellen, als ihm die Wahrheit zu sagen. » Das war doch nur ein Vorwand, um dich zum Bleiben zu bewegen. «
    » Nicht schlecht. « Er kam zurück und stellte sich wieder zwischen meine Knie. » Wo waren wir doch gleich? «
    Ich legte ihm die Arme um den Nacken. » Bei wesentlich angenehmeren Dingen als Kochen. «
    » Ketzerei. «
    » Nein, das war es, glaube ich, nicht. «
    Er trat etwas zurück, damit ich vom Tresen rutschen konnte, und drückte mich dann dagegen, um mich wieder zu küssen. Seine Hand ging währenddessen unter meinem T-Shirt auf Erkundungstour.
    » Irgendwas gefunden, das dir zusagt? « , brachte ich hervor, als wir kurz nach Luft schnappten, und war sehr stolz auf mich, dass ich gerade einen zusammenhängenden Satz zustande gebracht hatte.
    » Oh, einiges. « Er grinste, und mir ging fast ein klein wenig verzweifelt durch den Kopf, dass es praktisch unmöglich war, Rob zu überrumpeln, völlig egal, worum es ging. » Ist das jetzt der Moment, wo ich zerknirscht abziehen soll, oder meinst du, wir schaffen es diesmal bis zu deinem Schlafzimmer? «
    » Ich würde sagen, die Chancen stehen ziemlich gut, dass wir sogar in mein Schlafzimmer kommen, ohne dass jemand wütend abrauscht. «
    » Na, das wäre ja schon ein Fortschritt. « Rob folgte mir durch den Flur.
    An der Tür drehte ich mich zu ihm um, weil ich mich für die Unordnung in meinem Schlafzimmer entschuldigen wollte, und wurde buchstäblich von den Füßen gerissen. » Hey! «
    » Heute Abend gebe ich hier den Ton an. « Augenblicklich unterlief er seine eigene Ansage. » Du hast doch nichts dagegen, oder? «
    » Nicht viel. « Ein winziges bisschen zu spät ergänzte ich: » Pass auf, die Tür– autsch. «
    » O Scheiße. Tut mir leid. « Er ließ mich zu Boden gleiten und streichelte meinen Hinterkopf, mit dem ich gegen den Türrahmen gestoßen war. » Alles okay? «
    Ich kicherte haltlos. » Hör endlich auf, mich das ständig zu fragen. «
    » Mach ich, wenn du aufhörst, dich ständig zu verletzen. «
    » Streng genommen warst diesmal du schuld. «
    » Okay. Wird nicht mitgezählt. Ich konstatiere, dass wir noch nicht durch die Tür gekommen sind. Genau genommen sind wir noch nicht weiter, als wir letztes Mal waren. «
    » Stimmt nicht. « Ich trat einen Schritt ins Schlafzimmer hinein und zog ihn hinter mir her. » Du bist ein Vollidiot, und trotzdem will ich immer noch mit dir schlafen. Was bin ich denn für eine? «
    » Eine sehr vernünftige Person, finde ich. « Zielstrebig und effektiv legte er seine Sachen ab. Wenn es darum ging, sich in Hochgeschwindigkeit bis auf die Haut auszupellen, war Rob unerreicht. » Na los, runter damit. «
    » Sind wir jetzt wieder beim Tonangeben? «
    Er keuchte. » Eher bei purer Gier. Weißt du, wie lange das letzte Mal her ist? «
    » Bei mir schon. Bei dir hab ich keine Ahnung. «
    Er zog sich das Hemd über den Kopf und hielt inne, plötzlich wieder ernst. » Nur um Missverständnissen vorzubeugen, es gibt keine andere, Maeve. Es gibt nur dich. «
    » Schön « , sagte ich leichthin, fühlte aber, wie mein Herz einen so glücklichen Satz machte, dass ich selbst überrascht war. » Belass es am besten dabei. «
    » Könntest du mir vielleicht ins Gedächtnis rufen, warum ich das tun sollte? «
    » Oh, das werde ich. « Er schaute auf, und ich schenkte ihm ein durchtriebenes Lächeln. Ich genoss den Gesichtsausdruck, mit dem er auf mich zukam.
    Vielleicht überkam ihn ja tatsächlich pure Gier, doch im Bett merkte man ihm das kein bisschen an. Er war so

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