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Der Ungnädige

Der Ungnädige

Titel: Der Ungnädige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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Aber stimmt schon, er ist in Hemdsärmeln und seine Hosen sitzen eher eng. Ich kann sehen, wie viele Münzen er in der Hosentasche hat. Wenn er ein Telefon eingesteckt hat, ist das natürlich zu klein, um es mit bloßem Auge zu erkennen. «
    » Berechtigter Einwand. « Er schüttelte den Kopf. » Das Ganze gefällt mir nicht. «
    » Wenn ich mich irre, wird er nie davon erfahren. «
    » Wenn du Recht hast, kriegt er gewaltigen Ärger. «
    » Das hat er sich selbst zuzuschreiben. «
    » Wohl schon. « Ein tiefer Seufzer. » Okay, ich helfe dir. Aber ich hoffe sehr, dass du dich irrst. «
    » Ehrlich? Ich auch. « Und das meinte ich ernst.
    » Josh? Kannst du mal kurz reinkommen? «
    » Was gibt’s? « Derwent kam hereingefegt und versetzte der Tür mit der Ferse einen Stoß, sodass sie zufiel. Er schaute sich im Raum um, sah Bryce auf einem Stuhl, sah mich mit dem Rücken gegen einen Aktenschrank lehnen und Godley hinter seinem Schreibtisch sitzen, die Hände ineinandergefaltet. » Ist wer gestorben? «
    » Setz dich. « Godley wartete, bis Derwent auf dem freien Stuhl Platz genommen hatte und sich mit den Fingern auf die Knie trommelte. Noch nie hatte ich jemanden so aufgedreht gesehen, der nicht unter Drogen stand, und dachte für einen Augenblick darüber nach, doch dann schob ich den Gedanken schnell von mir. Konzentrier dich auf das, was du beweisen kannst…
    » Josh, dir ist ebenso bekannt wie mir, dass John Skinner offenbar Zugang zu den Informationen hatte, über die wir im Rahmen des vorliegenden Falles verfügen. Rob ist der Möglichkeit nachgegangen, dass jemand diese Informationen vorsätzlich an ihn rausgegeben hat. «
    » Leuchtet ein. « Derwent sah mich erwartungsvoll an. » Schon was gefunden? «
    » Ja. «
    Bei meiner Antwort schnellte Godleys Kopf nach oben. Davon hatte ich ihm nichts gesagt. Ich beobachtete Derwent. Das nervöse Getrommel hörte nicht auf, nicht eine Sekunde. Eine perfekte Tarnung für eventuelle verräterische Zuckungen, die er anders wohl kaum hätte verbergen können, aber ich konnte nichts wahrnehmen, was mich von seiner Schuld überzeugt hätte.
    Derwent hob die Augenbrauen. » Jetzt spann uns mal nicht auf die Folter. Wer war es? «
    » Du. «
    » Was? « Mit offenem Mund erstarrte er für eine Sekunde. » Wovon zum Teufel redest du? «
    Bryce inspizierte seine Schuhspitzen. Godleys Gesicht war weiß. Da mir dieser Auftritt, bei dem ich einen Bösewicht entlarven durfte, keinen besonderen Spaß machte, legte ich ruhig und schnell dar, was ich in Erfahrung gebracht hatte.
    » Dieser Fall war offensichtlich von besonderem Interesse für John Skinner, aber es ist nicht der Einzige, der durch weitergeleitete Informationen gefährdet wurde, wie ich herausgefunden habe. Sowohl du als auch DI Bryce hat vor einigen Jahren für Superintendent Godley in der Sonderkommission gearbeitet, die auf Skinner angesetzt war. Damals war Skinner immer eine Nasenlänge voraus. Ihr habt es nie geschafft, ihn in flagranti zu erwischen, ganz egal was ihr versucht habt. Aber so gut ist niemand. Er hat damals aufgrund von Insider-Tipps agiert, so wie auch diesmal. «
    Derwent hatte die Arme verschränkt. Er lächelte ungläubig. Offenbar hatte er beschlossen, die Sache nicht so ernst zu nehmen. » Skinner hat es einfach drauf, Leute zu korrumpieren. Vielleicht gab es ja damals in der Soko einen krummen Hund und heute in unserem Team einen ganz anderen. Warum muss es ein und dieselbe Person sein? «
    » Muss es nicht. Aber es muss jemand sein, dem der Chef vertraut. « Ich wagte es, Godley einen Blick zuzuwerfen. » Sie haben DI Derwent mehrmals zu sich nach Hause eingeladen, Chef. Das ist doch richtig, oder? Er kannte die Namen Ihrer Frau und Ihrer Tochter. Er wusste eine Menge über Ihre Familie. «
    » Damals habe ich enge Beziehungen zu meinem Team unterhalten. Inzwischen habe ich meine Gewohnheiten überdacht. «
    » Auf Keith passen diese beiden Kriterien aber auch « , gab Derwent zu bedenken. Überrascht zuckten Bryces Augenbrauen.
    » DI Bryce hat auf den Anblick von Cheyenne Skinners Leiche nicht sehr stark reagiert. Aber ich war dabei, als du rausgerannt bist. Du hast intuitiv darauf reagiert, und das hat mich ehrlich gesagt überrascht. So eine Reaktion würde ich eher von jemandem erwarten, der das Opfer gekannt hat. «
    » Willst du mir sagen, dass mich der Tod eines 14-jährigen Mädchens kaltlassen sollte? « Sein Ton hatte deutlich an Schärfe zugenommen– er wurde langsam wütend

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