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Der Unheimliche

Der Unheimliche

Titel: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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in die Luft
und ließ sie dort oben.
     
     
     

SIEBENTES KAPITEL
     
    J o Dexter richtete sich jäh auf.
Ihre Augen leuchteten. »Das ist doch wirklich mal was!« stieß sie hervor. Sie
sah Porky erwartungsvoll an. »Werden Sie ihn
abknallen? Ich meine: liquidieren?«
    »Bitte«, warf ich ein, »setzen
Sie ihm keine solchen Flausen in den Kopf!«
    »Maul halten!« sagte Porky kalt.
    Er trat dichter an mich heran
und fühlte mich fachmännisch mit seiner linken Hand ab. »Gut«, erklärte er.
»Nehmen Sie die Hände runter.«
    »Danke«, antwortete ich. »Was
soll denn das?«
    »Und was soll der Schwindel,
den Sie uns aufgetischt haben, als Sie behaupteten, Sie hätten eine Botschaft
von Schlange Lannigan ?« sagte er. »Was hatten Sie
sich denn dabei gedacht?«
    »Ich wollte nur feststellen,
wie gut Ihr Chef Schlange kennt«, erwiderte ich.
    »Er kennt ihn nicht«, erklärte Porky . »Er weiß von ihm. Das ist ein Unterschied.«
    Jo zupfte ein wenig ihr Négligé zurecht. »Warum springen Sie ihn nicht an, Al?«
fragte sie begierig.
    »Haben Sie es noch nicht
bemerkt«, entgegnete ich nüchtern, »daß er eine Pistole in der Hand hat?«
    »Sie müssen ihn überrumpeln«,
riet sie mir.
    »Das gibt die größte
Überraschung, die er jemals erlebte, wenn er es versucht!« knurrte Porky .
    »Nichts liegt mir ferner«,
sagte ich. »Ich bin ganz glücklich, wo ich jetzt bin.«
    »Das werden Sie nicht lange
bleiben«, erklärte er. »Wir gehen jetzt ins Haus zurück. Kaufman will mit Ihnen
reden!«
    Ich dachte daran, wie dumm ich
mir vorgekommen war, als ich so aus Kaufmans Haus davonlief. Wenn ich nun mit einer
Pistole im Rücken in das Haus zurückkehrte, würde ich mir noch dümmer vorkommen.
Ich suchte in meiner Tasche nach dem Schlüssel zu meinem Hotelzimmer, aber er
war nicht mehr da. Schnell durchsuchte ich die anderen Taschen und konnte ihn
noch immer nicht finden.
    »Suchen Sie etwas, Al?« fragte
Jo.
    »Einen Schlüssel«, antwortete
ich.
    »Da ist er«, erklärte sie
einfach und warf ihn mir zu. Ich fing ihn auf und sah sie an. »Wie sind Sie
denn zu dem gekommen?«
    »Er muß aus Ihrer Tasche auf
die Couch gefallen sein«, sagte sie leichthin. »Ich habe ihn gerade eben erst
bemerkt.«
    Ich warf den Schlüssel Porky zu, der ihn mit einer automatischen Reflexbewegung
aus der Luft griff.
    »Was ist denn das?« brummte er.
    »Der Schlüssel zu meinem
Hotelzimmer«, erklärte ich. »Im Sternenlicht. Gehen Sie mal hin und sehen Sie sich das Zimmer an.«
    »Wozu denn?«
    »Sie finden dort in der
Schublade ein Abzeichen mit >Lieutenant< darauf, dazu eine Nummer«, sagte
ich zu ihm. »Und gleich daneben liegt eine >Smith and Wesson <, eine achtunddreißiger Polizeipistole, Spezial mit Halfter. Und gleich neben der Pistole liegen meine
Papiere, aus denen hervorgeht, daß Lieutenant A. Wheeler, von der Stadtpolizei Pine City beurlaubt, dem Amt des Sheriffs zu besonderer
Verwendung zugeteilt ist.«
    Er starrte mich einen
Augenblick lang an. »Ist doch nur Blödsinn!« erklärte er. »Ein aufgelegter
Schwindel, um mich von hier wegzubringen — und dann verduften Sie.«
    Ich nahm die Schlüssel vom
Healy aus der Tasche und warf sie ihm rüber. »Dann muß ich eben zu Fuß gehen«,
sagte ich. »Glauben Sie mir, ich würde gern mit Kaufman reden, aber nicht mit
einer Pistole im Rücken.«
    Die Hand mit der Pistole senkte
sich ein wenig.
    »So etwas ist mir noch nicht
vorgekommen«, murmelte er. »Da gibt mir einer den Schlüssel zu seinem Zimmer,
damit ich feststellen kann, ob er von der Polizei ist oder nicht!«
    »Warum versuchen Sie es nicht
einmal?« schlug ich vor.
    »Vielleicht tue ich es«,
erklärte er bedächtig. »Diese Geschichte ist so dumm, daß sie fast wahr sein
könnte. Aber ich will sichergehen, daß Sie noch hier sind, wenn ich
zurückkomme.«
    Er sah Jo an. »Haben Sie einen
Strick irgendwo hier im Haus, Verehrte?«
    »Wollen Sie ihn aufhängen?«
fragte Jo. »Vielleicht am Kronleuchter und dann den Stuhl wegstoßen?«
    Porky blinzelte sie nachdenklich an
und streifte mich dann mit einem Blick. »Ist die wirklich ein richtiger
Mensch?« fragte er mit gedämpfter Stimme.
    »Darüber habe ich auch schon
nachgedacht«, sagte ich. »Ich glaube, sie gibt einem nur gerade die Illusion
von Wirklichkeit — verstehen Sie? Wie in einem Angsttraum.«
    »He?« Porky schüttelte plötzlich den Kopf. »Verehrte! Haben Sie denn nun einen Strick?«
    »Natürlich habe ich einen
Strick!« rief Jo. »Bei der Wäsche

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