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Der Unsichtbare Feind

Titel: Der Unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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sobald er wieder alles unter Kontrolle hat.
    Aber er sagte nichts, sah nur auf die Wanduhr und fuhr fort, rasch die Papiere zu ordnen.
    Vielleicht ist es besser, wenn ich ihn noch einmal provoziere, wenn ich ihn zu einem weiteren Wutausbruch treibe. »Entschuldige bitte, aber habe ich irgendetwas nicht mitbekommen? Du redest tatsächlich davon, Menschen mit genetischen Waffen umzubringen, um ihnen die Gefahren genetisch manipulierter Nahrung beizubringen? Also, das kann doch wohl nicht wahr sein! Das klingt wie der Unsinn, den sie uns über Vietnam erzählt haben: ›Ich habe das Dorf abgebrannt, um es zu retten‹ und dergleichen.«
    »Es werden einige sterben, das gebe ich zu«, sagte er und wedelte mit der Hand durch die Luft, als ob er eine lästige Fliege verscheuchen wollte. »Aber niemand wird je wieder lax mit der Nahrungskette umgehen. Es wird sein, als ob wir das Land gegen seine Gleichgültigkeit immunisieren, und wir werden Millionen von Leben retten –«
    »Und wie viele Millionen Dollar wirst du dafür bekommen, dass du dieser Terroristenbande hilfst?«
    Er antwortete, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. »Ihre unerschöpflichen Geldquellen und speziellen Ressourcen zu nutzen war ein unumgängliches Zugeständnis. Sie bekommen ihren Terror, aber ich stelle sicher, dass er Amerika demonstriert, dass es falsch handelt.« Er warf wieder einen kurzen Blick auf die Uhr. »Deshalb habe ich dafür gesorgt, dass sie alles bekommen werden, um herauszufinden, was passiert ist, wenn sie dieses Labor finden – Aufzeichnungen, Proben, sogar deine und Steeles Leichen, damit sie sie obduzieren können.«
    Sie zuckte zusammen, nicht nur wegen des Schicksals, das er für sie vorgesehen hatte, sondern auch wegen der Gleichgültigkeit in seiner Stimme. Sie hatte schon Labortechniker mit mehr Gefühl von ihren Ratten sprechen hören. »Und während wir seziert werden, nehme ich an, wirst du dich irgendwo sicher mit deinen Millionen verstecken.« Sie steuerte das Gespräch immer noch genau dahin, wo sie es haben wollte.
    »Ganz im Gegenteil. Gerade deswegen müsst ihr ja sterben, damit niemand meine Rolle in dem Plan vermutet, der jetzt bald ausgeführt wird. Weil ich vorhabe, hier zu bleiben, verstehst du, um die Tragödie zu beweinen, um sicherzugehen, dass es jeder mitkriegt, und um den Umweltschützer zu spielen, der Recht behalten hat. Ich werde auf der Stelle glaubwürdig sein, Unmengen von Spendengeldern und Unterstützung bekommen und die Leute richtig auf Trab bringen, ganz davon zu schweigen, dass mir die ganze Welt jedes meiner Worte wie von Gott gesandte Botschaften von den Lippen ablesen wird.«
    Und in ungefähr vier Stunden werde ich dafür sorgen, dass sie dich in eine Gefängniszelle stecken, du Arschloch, wollte sie schreien, und von da aus kannst du deine Botschaften bis zum Jüngsten Tag verkünden, wenn du willst. Stattdessen sagte sie: »Ach, wirklich?«
    Neben ihr begann Steele zu stöhnen und den Kopf hin und her zu rollen.
    »Zum Teufel, ich habe sogar noch mehr als das vor, Kathleen«, erwiderte Patton. »Es wird besonders wichtig sein, zu deinem Andenken den Sullivan Memorial Fund einzurichten. Diese Stiftung wird tonnenweise Bargeld einbringen, natürlich ausschließlich für gute Umweltprojekte. Und außerdem werde ich die öffentliche Meinung gegen Firmen wie Biofeed International lenken, indem ich die Annahme äußere, dass Unfälle mit genetischen Vektoren, so wie diejenigen, die die Fälle von Hühnergrippe in Taiwan und Hawaii verursacht haben, möglicherweise die Terroristen dazu inspiriert haben, diesen Vorgang zu wiederholen und ihn als genetische Waffe einzusetzen.« Er machte wieder eine seiner großen Gesten und wies diesmal auf die Tierkäfige, die für die Benebelungsversuche verwendet worden waren. »Übrigens habe ich genau so die Idee bekommen, einen hybriden Grippevirenstamm zu verwenden. Als er durch die Hilfe eines Vektors in der Natur aufgetaucht ist, dachte ich mir, dass unsere eigene Version richtig schädlich sein würde. Jedenfalls, wenn ich erst damit fertig bin, den Leuten diese Assoziationen in den Kopf zu pflanzen, wird die Branche auch fertig und erledigt sein. Das kannst du wenigstens als Befriedigung mit ins Grab nehmen.«
    »Was für einen Sinn hat es dann, Ebola einzusetzen?«, fragte sie und setzte alles auf eine Karte.
    Wieder Schweigen. Aber nicht wie zuvor. Er horchte auf etwas.
    Auf einmal hörte sie es. Das Knattern der Rotorblätter eines Hubschraubers

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