Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
Vom Netzwerk:
Schritte, seiner mit
Holzsohlen beschlagenen Lackschuhe hallten von den Wänden wieder.
    „Das Einzige, dass ich mich
Frage ist, wie ich sie töten werde, Sie Bastard!“, zischte Stark erzürnt,
dessen Arme am Rücken mit Hahns Handschellen gefesselt waren.
    Beide Männer lachten laut
auf.
    Hahn hakte seine Daumen in
seinem Ledergürtel ein: „Ich fürchte, Inspektor, dazu wird es nicht kommen.“
    Wieder brach Gelächter unter
den Beiden aus.
    „Nun“, nahm sich Haslauer
für seine Ausführungen Zeit, „eines muss man Ihnen lassen. Sie waren ein
durchaus würdiger Gegner. Vielleicht nicht der Beste, aber auf jeden Fall im
oberen Drittel.“
    Stark starrte den Virologen
mit flammenden Blick an, sagte aber nichts weiter.
    „Sie waren, wie es die
Amerikaner sagen, a pain in the ass.“
    „Also ist Ihnen das Virus
ausgekommen“, nahm sich Stark kein Blatt vor den Mund.
    „Mir? Nein, es war
tatsächlich Schönborn, der uns das Virus gestohlen hat und es sich dann
wiederum von ein paar Pennern entwenden ließ.“
    „Dann verstehe ich nicht,
warum Sie einen Killer hinter mir herschickten“, konterte Stark.
    „Mein lieber Herr Stark. Sie
mögen ein brillanter Inspektor sein, aber in unserer Spielklasse haben Sie
nichts verloren.“
    Oberst Hahn gab ein Lachen
von sich, dass rau und unangenehm Starks Gehörknöchelchen peinigte.
    Haslauer unterdrückte Hahns
Grunzen mit einer einzigen Geste. Der Oberst hielt augenblicklich inne und
straffte sich.
    Stark sah den Oberst tief in
die Augen: „Wuff wuff“, spöttelte er.
    Hahn belohnte Stark für
dieses Kommentar mit einem Schlag gegen das Kinn. Das Gummiband von Starks
Mundschutz riss und entblößte seine rot angeschwollene Nasen und Mundpartie.
    Stark fixierte den
Landespolizeikommandanten unnachgiebig, richtete sich im Stuhl wieder auf und spuckte
ein Gemisch aus Speichel und Blut vor die Füße des Obersts.
    Hahn holte wieder zum Schlag
aus, wurde aber erneut durch einen Wink von Haslauer zurückgepfiffen.
    Stark wandte den Blick zum
Virologen: „Es mag Schönborn gewesen sein, der das Virus in Umlauf gebracht
hat, es mag auch Schönborn gewesen sein, der das Virus entwickelt hat, aber den
Auftrag, den hat er von jemand anderen erhalten. Schönborn ist hier lediglich
das ausführende Organ, der Kopf in dieser Angelegenheit ist er aber sicher
nicht.“
    Haslauer nickte: „Sie sind
ein schlaues Kerlchen Herr Inspektor. Schönborn ist nicht mehr, als ein
Arbeiter. Er tut das, was man ihm sagt. Er ist kein Stratege oder gar Visionär,
so wie ich es bin.“
    Stark lachte verbittert.
    „Was gibt es da zu lachen?“,
eschofierte sich Haslauer.
    Stark richtete seine müden
Augen auf den Virologen, der Tanja unter dem Deckmantel eines Mentors so viele
Jahre mit vorgelogenem Rat und Tat zur Seite gestanden hatte: „Dann sind Sie
also der Kopf der Bande!“
    Haslauer nickte.
    „Dann sagen Sie mir, Doktor
Haslauer, was wollten Sie mit dem Virus?“
    Haslauer trat näher an Stark
heran.
    „Wir sollten ihm nicht zu
viel …“
    „Halten Sie endlich die
Klappe Hahn“, zischte Haslauer über seinen Rücken, dann wandte er sich wieder
Stark zu, „Ist es nicht offensichtlich, was ich mit dem Virus vorhatte? Es
sollte das perfekte Virus werden – robust, schnell und vor allem tödlich. Es
war perfekt, als es fertig war. Danach galt es nur noch, ein wirksames
Virustatikum und einen Impfstoff zu entwickeln.“
    „Aber dann hat ihr Plan eine
Wende genommen. Schönborn hat das Virus gestohlen.“
    In Haslauers Augen loderte
Zorn: „Leider muss ich Ihnen recht geben.“
    „Was hatten Sie mit dem
Virus vor? War es wirklich nur die Forschung, die sie antrieb?“, fragte Stark.
    „Mein lieber Herr Inspektor.
Es gibt nur eines, dass die Welt regiert und das ist das liebe Geld. Nach der
Fertigstellung des Impfstoffes sollte das Virus kontrolliert freigesetzt
werden. HumanPharm hätte das Gegenmittel schnell auf den Markt gebracht und
Milliarden verdient. Ganz zu schweigen vom Image des Weltenretters“, Haslauer
nahm den Blick von Stark und starrte ins Leere, „Dieser verdammte Biochemiker!“
    „Sie sind vollkommen
wahnsinnig“, urteilte Stark nüchtern, doch Haslauer schien ihm nicht zuzuhören,
zu sehr dröhnten Wut und Zorn in ihm.
    „Mein Plan war perfekt“,
sinnierte Haslauer, „nur die Geldgier des Chemikers habe ich übersehen.“
    Haslauer massierte seine
Schläfen: „Also war ich gezwungen, korrigierend einzugreifen. Ich stand
zwischen den Fronten. Auf der

Weitere Kostenlose Bücher