Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
Vom Netzwerk:
drückte einen
Knopf an einem in den Tisch eingelassenen Paneel und orderte Kaffee für Stark
und Pfefferminztee für sich selbst.
    Sie schlug ihre sportlich
anmutenden Beine übereinander und zupfte kaum merklich an ihrem Rock: „Nun,
Inspektor Stark, Herr Müller ist noch nicht im Haus, vielleicht kann ich Ihnen
mit Ihrem Anliegen helfen?“
    Stark verschränkte die Arme
über seinen Beinen und ließ ein wenig Zeit verstreichen.
    „Das Foto hier an der Wand“,
Stark zeigte auf ein Abbild eines Mannes in seinen Fünfzigern in Denkerpose,
„ist das Herr Müller?“
    Die Frau wandte sich dem
Bild zu: „Ja das ist Herr Müller. Das Foto ist in etwa ein Jahr alt.“
    Das Foto zeigte Müller, mit
der Hand am Kinn, himmelwärts blickend, als würde er den Herrgott selbst
herausfordern.
    Den Fotograf müsste man
dafür erschießen, dachte er und kicherte in sich hinein.
    „Nun Frau Schwörer, ich
fürchte ich habe schlechte Nachrichten“, kam Stark ohne weitere Umschweife auf
den Punkt.
    Plötzlich klopfte es an der
Tür und eine junge Frau, Anfang zwanzig, mit einem silbernen Tablett in der
Hand, kam zur Tür herein. Stark schwieg, während die Frau die georderten
Getränke servierte, als säße er im Haas Haus. Er ließ den Blick durch den Raum
schweifen. Er befand sich in einem Besprechungszimmer, dass Platz für etwa zehn
Personen bot. Ein massiver runder Tisch um den Stühle angeordnet waren
dominierte den kleinen klimatisierten Raum. Von der Decke hing ein Beamer, in
der hinteren Ecke des Raumes stand eine Vitrine, in der seltene Schmuckstücke
ausgestellt waren und mit Spots von den Wänden beleuchtet wurden. Die Wände
waren mit dunklem Holz, Stark vermutete Kirschholz, vertäfelt.
    Als die junge Frau den Raum
wieder verlassen hatte, räusperte er sich kurz und fuhr dann fort: „Wie gesagt,
leider muss ich Ihnen schlechte Neuigkeiten überbringen.“
    „So sagen Sie doch schon“,
war die Geduld von Frau Schwörer sichtlich erschöpft, „was sind das für
schlechte Nachrichten die Sie mir überbringen?“
    „Herr Müller wurde heute
Morgen auf seinem Anwesen tot aufgefunden.“
    Die Dame senkte abrupt den
Blick, dann holte sie tief Luft und richtete sich wieder auf. Ihr Gesicht war
aschfahl. Nervös kramte sie ein Haargummi aus der Tasche ihres Blazers und band
ihre schwarze Mähne zu einem Zopf zusammen.
    „Wie konnte das passieren?“,
frage sie gefasst.
    „Er wurde ermordet“, antwortete
Stark kurz und trocken.
    „Wer tut so etwas? Peter …“,
sie holte tief Luft während Tränen ihre Augen herunter kullerten, „Herr Müller
war ein liebenswerter Mensch, der niemanden etwas getan hat.“
    Sie kramte mit zittrigen
Händen ein Stofftuch hervor und tupfte sich die Tränen vom Gesicht.
    „Wir haben den Täter noch
nicht ausfindig machen können, ich hoffte Sie könnten mir helfen, Licht ins
Dunkel zu bringen.“
    „Ich werde Ihnen so gut ich
kann helfen Inspektor“, ballte die Frau unter der Tischplatte entschlossen die
Fäuste.

Kapitel 5
    Eine eisige Kälte kroch
Tanjas Nacken hinauf, als sie den unterkühlten Obduktionssaal betrat und die
grüne OP-Schürze am Rücken zusammenknotete. Sie ließ sich vom Assistenten die
sterilen Einweghandschuhe überziehen, Kopf und Mundschutz hatte sie bereits
zuvor angelegt.
    Weiß verflieste Wände,
Neonlampen und das Fehlen von Fenstern verliehen dem ohnehin niedrig temperierten
Raum eine unheimliche Aura.
    In der Mitte befand sich ein
Tisch aus rostfreiem Stahl, der von einer Rinne umrahmt war, die in einem Loch
endete. Darunter war ein einfacher Auffangbehälter an einer Schiene
eingeschoben. Sie hatte kaum einen Fuß in den Raum gesetzt, da konnte sie es
schon riechen. Eine Mischung aus Formalien und Tod. War man erst einmal eine
Weile hier, dann begann sogar der Atem danach zu stinken. Es war einer der
Hauptgründe gewesen, dass Tanja damals beschlossen hatte, die Gerichtsmedizin in
Richtung Virologie zu verlassen.
    Auf dem Tisch lag ein
Objekt, annähernd zwei Meter lang, einen halben Meter breit, verdeckt von einem
in grün gehaltenem Tuch. Ein Tablettwagen, auf dem feinsäuberlich Zangen,
Messer, Sägen, Nadeln, Tupfer und Behälter in unterschiedlichen Größen
arrangiert waren, war beigestellt.
    „Ich hörte es ist Ihr erstes
Mal?“, wandte sich Tanja dem Assistenten zu.
    „Ja so ist es, Doktor Pavlova“,
sagte der junge Mann flachatmig.
    „Also gut, dann würde ich
sagen, Sie reichen mir die Instrumente und protokollieren, ansonsten

Weitere Kostenlose Bücher