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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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getrieben fühlte.
    „Zeit ist genau das, was wir
nicht haben. Soll ich Ihnen zusätzliche Mitarbeiter zu Verfügung stellen, ist
es das was Sie brauchen?“, er ließ für einen kurzen Moment den Blick von Stark
und schnaubte verärgert.
    „Nein ist es nicht, danke“,
lehnte Stark bestimmt ab, „Allerdings könnten Sie mir in anderer Art und Weise
behilflich sein.“
    „Ja was denn, sagen Sie schon“,
schien der Oberst von Minute zu Minute ungeduldiger zu werden.
    „Sie könnten die Obduktion
von Herrn Müller und die Laboruntersuchungen vorantreiben. Ich denke, dass
dabei der eine oder andere Hinweis zu finden ist“, log Stark. Bis auf ein
kurzes Zucken um seine Mundwinkel ließ er es aber nicht weiter auffallen. Tatsächlich
erwartete er sich kaum irgendwelche Anhaltspunkte dadurch, aber wenn es half,
den Polizeichef zu beschäftigen, dann war ihm das allemal eine kleine Notlüge Wert.
    Hahn saß einen Moment
nachdenklich auf seinem Stuhl, dann fuhr er sich mit der Hand über den
Schnurrbart: „Soweit ich weiß, läuft die Obduktion bereits, was die
Untersuchungen angeht, so werde ich mich darum kümmern, dass Sie so schnell wie
möglich Ergebnisse vorliegen haben.“
    Zufrieden nickend erhob sich
Stark und wandte sich bereits der Tür zu.
    „Stark!“, brummte ihm der
Oberst nach.
    „Ja, Herr Oberst?“, Starks
Lippen waren zu einem breiten Grinsen zerflossen.
    „Sie halten mich auf dem Laufenden,
was die Ermittlungen angeht. Ich möchte von nun an täglich Berichterstattung
von Ihnen, bis der Fall gelöst ist, ist das klar?“, rief er mit erhobener
Stimme.
    Seine Aussprache war hart
und präzise, sie passte zu seinen strengen Gesichtszügen.
    „Selbstverständlich“, verbeugte
sich Stark vor dem Oberst.
    „Und noch etwas“, fuhr Hahn
fort, „Mir wurde gerade berichtet, dass am Tatort Fingerabdrücke einer
unbekannten Person gefunden wurden, nicht in unserer Datenbank. Ich dachte das
sollten Sie wissen.“
    Das Lächeln verschwand
schlagartig von Starks Gesicht: „Das ist ja interessant. Warum wurde mir noch
nicht davon berichtet?“, machte er aus seiner Verärgerung keinen Hehl.
    „Ganz einfach Stark. Ich
habe angeordnet, dass alle Neuigkeiten als Erstes über meinen Tisch wandern.“
    Die faltigen Mundwinkel des
Obersts zogen deutlich nach oben, es schien als konnte er gar nicht mehr
aufhören zu grinsen „ich gehe davon aus, dass Sie nichts dagegen haben, in den
nächsten Tagen häufiger mit mir in Kontakt zu sein“, fügte er noch hinzu, bevor
er Stark mit einer wegwerfenden Geste aus dem Büro komplimentierte.
    Stark verließ angesäuert den
Raum. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sich der Polizeichef in seine
Ermittlungen derart einmischte.

Kapitel 6
    Inspektor Stark streifte
einen grünen Kittel über und legte Einweghandschuhe an, bevor er den
Obduktionssaal betrat. Schon von draußen drang ein schrilles Geräusch an seine
Ohren. Als er die Tür öffnete, fiel sein Blick auf eine zartbesaitete Frau, die
sich gerade über eine korpulente Leiche beugte, zweifelsohne Peter Müller, und eine
oszillierende Säge mit aller Kraft gegen seine Stirn presste. Feiner, weißer
Staub hing wie Nebelschwaden in der Luft. Neben ihr stand ein Mann, ebenso
vermummt wie die Frau selbst und beobachtete jede ihrer Bewegungen. Unbemerkt
kam Stark näher. Die Frau sägte entlang eines Schnittes, von Ohr zu Ohr, durch
die Schädeldecke. Stark kündigte sich lautstark räuspernd an, als er näher
trat. Die Frau schaltete die Säge ab und wandte sich ihm zu.
    „Was machen Sie hier?“,
wollte sie wissen.
    „Ich?“, setzte er einen
fragenden Blick auf.
    „Ja natürlich Sie, wer
sonst?“
    „Ich bin Inspektor Stark von
der Polizei. Ich komme um …“
    „Ich verstehe schon, Sie
bearbeiten den Fall“, erinnerte sie sich an Roberts Warnung, „Normalerweise
wohnen die Beamten nicht der Obduktion bei, es sei denn, sie haben sich vorher
angemeldet“, versuchte sie den aufdringlichen Ermittler vorweg in seine
Schranken zu verweisen.
    „Was ist schon normal?“,
witzelte Stark, „ich habe Ihnen gerade meinen Namen genannt, verraten Sie mir
auch Ihren?“
    „Ich bin Doktor Pavlova“,
antwortete sie um eine Nuance kühler.
    „Nun Doktor Pavlova, haben
Sie auch einen Vornamen?“
    „Ja, Doktor Pavlova!“,
fröstelte sie mit der Betonung auf Doktor.
    Verdutzt zuckte Stark mit
den Schultern. Diese Frau war offensichtlich schwer zu knacken.
    „Haben Sie schon Ergebnisse
aus dem Labor?“, verlangte

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