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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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haben die Buchhalterin
erwähnt. Frau …“, setzte er ein fragendes Gesicht auf und ließ den Rest in der
Luft schweben.
    „Ruprecht“, antwortete sie,
„und der Name passt vollkommen zu ihr.“
    „Warum?“
    „Sie war es, die mir schon
vor Jahren eine, so wie sie es bezeichnete, wilde Beziehung mit Herrn Müller
angedichtet hatte. Mit Unanständigkeiten, die ich nicht einmal erwähnen will. Sie
verstehen, was ich meine?“
    „Ja ich denke ich verstehe.“
    Stark pausierte kurz: „Zu
meiner eigentlichen Frage. Trug Herr Müller Schmuck?“
    „Schmuck? Denken Sie, er ist
einem Raub zum Opfer gefallen?“
    Mit aller Kraft versuchte
sie die Tränen zu unterdrücken.
    „Noch wissen wir nichts Genaueres“,
flunkerte Stark.
    „Schmuck?“, dachte Frau
Schwörer laut nach, „Nicht dass ich wüsste.“
    „Kein Schmuck also? Bitte
denken Sie genau nach, es könnte wichtig sein.“
    „Nein kein Schmuck“, versicherte
sie.
    „Was ist mit einem Ring?“, hakte
Stark nach.
    „Nein auch kein Ring Inspektor“,
beharrte sie und vermied jeglichen Augenkontakt mit ihm.
    Stark starrte sie lange und
intensiv an: „Ich verstehe Ihren Schmerz Frau Schwörer, aber es ist wichtig. Es
gibt zwei Möglichkeiten dieses Problem zu lösen. Sie sagen mir, was ich wissen
muss, oder ich werde Sie mit Handschellen abführen lassen und am Revier
verhören, gleich nachdem ich das Bild von Herrn Müller aus Besprechungszimmer
zwei beschlagnahmt habe.“
    Erschrocken riss sie die
Augen weit auf.
    „Sie hatten ein Verhältnis
mit ihm, habe ich recht?“, fuhr Stark fort die Frau unter Druck zu setzen.
    Als ob man aus einem Ballon
die Luft ausließe, brach Frau Schwörer in sich zusammen.
    Sie ließ den Kopf in ihre
Hände sinken, bevor es nur so aus ihr sprudelte: „Es war kein Verhältnis, wir
waren kurz davor unsere Beziehung öffentlich zu machen.“
    Sie nahm ein Taschentuch und
tupfte damit ihre Augen: „Also gut. Da war tatsächlich ein Ring. So ein
hässlicher Siegelring, den er ab und an trug. Hauptsächlich in seiner Freizeit,
deswegen wollte ich nichts sagen.“
    „Was meinen Sie mit ab und
an?“, bohrte Stark.
    „Nun ja, jeden
Donnertagabend fuhr er zu irgendwelchen Meetings, nicht einmal sein Chauffeur
durfte ihn hinfahren. Der Ablauf war immer derselbe: Er zog seinen besten Anzug
an, steckte den Ring an seinen kleinen Finger und fuhr mit einem seiner dutzenden
Autos fort.“
    „Was hat er Ihnen erzählt,
wo er hin wollte, ich nehme an, Sie werden ihn irgendwann einmal gefragt
haben.“
    „Ja das habe ich, aber er
hat mir nie geantwortet.“
    „Zurück zum Ring. Sie sagten
es wäre ein Siegelring gewesen. Welches Motiv war darauf abgebildet?“
    „Hören Sie, ich weiß es
wirklich nicht. Ich habe mich für das hässliche Ding nie sonderlich
interessiert. Er wurde immer so zornig, wenn ich ihn auf diese Meetings
ansprach, also habe ich es irgendwann gelassen.“
    „Ich benötige dieses Bild
aus dem Besprechungszimmer“, fuhr Stark in bestimmten Ton fort.
    „Was wollen Sie damit?“
    „Das werde ich Ihnen gleich
zeigen.“
    Ohne weitere Umschweife
standen sie auf und verließen den Raum. Als sie über den menschenleeren
Korridor gingen, flüsterte Frau Schwörer ihn zu: „Es ist mir wichtig, dass Sie
wissen, dass ich keines dieser Sexspielzeuge von Herrn Schwörer war, es war
Liebe und es war ehrlich.“
    „Das glaube ich Ihnen“, flüsterte
er ihr ins Ohr und tätschelte ihr die Schulter.
    Im Besprechungszimmer, Frau
Schwörer hatte wieder die Tür hinter ihnen geschlossen, ging Stark geradewegs zum
Bild und nahm es von der Wand. Nun sah auch sie, warum sich der Inspektor so
sehr für das Bild im A4 Format interessierte. An Müllers kleinen Finger
funkelte ein goldener Ring im Licht des Kamerablitzes.
    Er studierte das Objekt
skeptisch: „Leider zu klein, nichts zu erkennen.“
    Stark öffnete die Klammern
des Vollglasrahmens auf der Rückseite, entnahm das Bild und rollte es
vorsichtig zusammen.
    „Frau Schwörer“, er klemmte
das Bild unter seinen Arm und verbeugte sich kurz, „vielen Dank für Ihre Hilfe.
Ich verspreche Ihnen, ich werde den Mörder finden.“

Kapitel 8
    Mit einem orangefarbenem A4
Kuvert in Händen, verließ Inspektor Gabriel Stark das Fotolabor auf der
Kärntnerstraße und schlenderte zurück zu seiner Altbauwohnung.
    Angespannt ließ er sich auf dem
cremefarbenen Ledersofa nieder und steckte sich eine Zigarette an, dessen
blauen Dunst er mit geschlossenen Augen tief inhalierte. Er

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