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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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Messer fallen, das Funken schlagend über den Gang
schlitterte. Unbeeindruckt drehte sich der Mann und krabbelte auf allen Vieren
in Richtung seiner Waffe. Stark warf sich mit einem weiten Satz auf den Mann
und griff nach dessen ausgestrecktem Arm, ehe der das Messer zu greifen bekam. Der
Mann ballte seine freie Hand zu einer Faust und führte sie blitzschnell gegen
Starks Stirn. Stark krachte Rücklinks gegen ein Regal und blieb dort für einen
Moment regungslos liegen. Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen, lautes
Rauschen beherrschte seinen Gehörgang.
    Benommen fischte Stark seine
Waffe aus dem Holster, dessen Schlitten er noch in der Bewegung repetierte. Seine
Augen verengten sich zu Schlitzen, als er durch Kimme und Korn seiner Waffe die
Umgebung vor sich aufsog. Von der dunklen Gestalt fehlte jede Spur, es
herrschte Totenstille.
    Erneut scannte er die Umgebung,
bis er sicher war, dass der Angreifer nicht mehr hier war. Erschöpft lehnte er
sich gegen ein Regal und sog tief nach Luft.
    Von oben drangen Schritte
näher.
    „Hallo? Sind Sie in
Ordnung?“, ertönte die vertraute Stimme des Hausmeisters.
    Er kam die Stufen herunter
geeilt und legte den Lichtschalter um. Der plötzliche Lichteinfall brannte sich
in Starks Augen. Schmerzerfüllt fasste er sich an den Kopf: „Ja ich denke
schon.“
    „Ich war gerade dabei den
Rasen zu mähen“, erklärte der Hausmeister, während er sich, den Arm in die
Hüfte stemmend, zu Stark hinunter bückte, „Da habe ich jemanden hier
herauslaufen sehen. Der gute Mann hat sich wohl in der Jahreszeit geirrt, trug
einen knöchellangen Mantel.“
    Besorgt inspizierte der
Hausmeister Starks Stirn.
    Stark wischte mit den
Fingern über die pochende Stelle an seiner Stirn. Er spürte etwas klebrig. Als
er seine Hand zurückzog, sah er, dass es Blut war, sein eigenes: „Das ist halb
so schlimm“, grummelte er.
    „Ich rufe Ihnen einen Arzt,
bleiben Sie liegen.“
    Stark setzte sich auf: „Mir
fehlt nichts“, beteuerte er, dann griff er wie ferngesteuert zu seinem
Mobiltelefon und wählte.
    „Stark hier. Schicken Sie
sofort eine Streife inklusive Spurensicherung in die Privatschule ‚Akademie zum
Stiftswald‘ Himmelstraße 62, Wien Döbling.“
    Ohne auf Antwort vom anderen
Ende der Leitung zu warten, presste er seinen Daumen auf die rote Taste. Sein
Kopf pochte, jede Bewegung, die er tat, schickte eine Lanze des Schmerzes von
Schläfe zu Schläfe.
    Mit einem grunzenden Laut
deutete der Hausmeister unter ein Regal: „Sehen Sie Inspektor“, sagte er,
während er auf ein kleines Objekt zusteuerte, „Hier liegt ein Messer.“
    „Fassen Sie es nicht an!“,
zischte Stark genervt, „Das ist ein Beweismittel!“
    Berger wich zurück: „Oh, es
tut mir Leid, wo habe ich nur meinen Kopf“, entschuldigte sich der Mann
aufrichtig.
    „Ist schon gut“, gestand Stark
seine Überreaktion ein.
    „Sagen
Sie, ich habe ein altes Klassenfoto gefunden, das mich interessiert“, sagte
Stark und überreichte dem Hausmeister das Foto.
    Berger musterte
es akribisch. „Ah ja, lustig, wie die Zeit vergeht“, schmunzelte er, ohne den
Blick vom vergilbten Bild zu nehmen, „Das war der neunundsechziger Jahrgang. In
diesem Jahr habe ich hier meine Stelle als Hausmeister angetreten.“
    Stark zog
interessiert eine Braue nach oben.
    „Ja, kaum
zu fassen, nicht wahr? Wie lange ist das jetzt her?“, sinnierte Berger, „vierundvierzig
Jahre?“
    Er blickte
Stark lächelnd in die Augen, „Damals war ich noch ein junger Mann, nicht so ein
verkalkter Affe wie heute.“
    „Herr Berger“,
Stark zog sich an einem Regal auf die Füße, „Kennen Sie diese drei Schüler hier
auf dem Foto?“
    Starks
Finger wanderten über die jugendliche Abbildung der drei Menschen, deren Leben
innerhalb der letzten Tage so abrupt geendet hatte.
    „Aber ja,
natürlich, ich erinnere mich nahezu an jeden Schüler, seitdem ich hier meine
Stelle angetreten habe, aber an diese Drei erinnere ich mich ganz besonders
gut.“
    „Erzählen
Sie mir von Ihnen“, drängt Stark ungeduldig.
    „Ja aber
gerne. Diese drei Burschen waren vom ersten Tag an unzertrennlich. Sehr reiche
Eltern.“
    „Was hier
aber nicht unbedingt eine Seltenheit ist“, wand Stark ein.
    „Ja
natürlich, aber diese Familien waren wirklich stinkreich und hatten entsprechend
Einfluss. Die Drei haben immer jede Menge Unfug getrieben, haben ständig
Probleme gemacht, aber für eine kleine Spende oder ein Telefonat der Eltern an
der richtigen Stelle,

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