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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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gedruckt in dem wahllos
weitere kleinere schwarz gefüllte Kästchen unterschiedlicher Größe angeordnet
waren.
    „Ein DataMatrix-Code“,
flüsterte Stark.
    „Ein was?“
    „Du kennst Barcodes, nicht
war?“
    „Ja natürlich“, antwortete
Tanja, „die sind auf jedem Artikel im Supermarkt drauf.“
    „Genau. Der Nachfolger der
Barcodes ist der DataMatrix-Code. Der DataMatrix-Code ist im Gegensatz zum
herkömmlichen Barcode ein 2D-Code und kann somit wesentlich mehr Daten
speichern. Ich möchte wetten, dass darin der Name des Besitzers gespeichert
ist.“
    Stark ballte triumphierend
die Hände, als er unweit von ihm, im fahlen Licht, bedeckt von einer dünnen
Schicht Staub, eine Anordnung Glasscherben entdeckte. Interessiert nahm er sie
in Augenschein. Es waren nicht die Art von Scherben, die Stark in einem
Obdachlosenversteck vermutet hätte. Das Glas war weiß und dünnwandig. Die Scherben
waren stark gekrümmt, was auf einen rundlichen Körper mit geringem Durchmesser
schließen ließ. Stark nahm die beiden größten Stücke auf und versuchte sie
vorsichtig zusammenzufügen.
    „Scheiße!“, zischte er und
ließ die größere der beiden Scherben fallen.
    „Was ist los?“, eilte Tanja
herbei.
    „Ach nichts“, gab Stark
Entwarnung, „ich habe mich nur an der Scheibe geschnitten. Nichts weiter.“
    Tanja sah, wie ein Rinnsal
Blut an Starks Fingern herablief und zu Boden tropfte.
    „Das haben wir gleich“,
sagte sie und kramte geschäftig in ihrer Tasche.
    Tanja zog ein kleines
Fläschchen Desinfektionsmittel und ein Pflaster heraus.
    Stark sah sie fragend an.
    „Nun ja“, sagte sie, „Ich
habe vier jüngere Brüder, muss ich noch mehr sagen?“, kicherte sie.
    Als sie Starks Wunde
versorgt hatte, wandte sie sich den Scherben zu. Die Größte von ihnen, stark
gekrümmt und spitz zulaufende, war von Starks tiefrotem Blut verschmiert.
Darunter schien eine kaum wahrnehmbare Schrift verborgen zu liegen.
    „H6“, las Tanja laut vor.
    „H6?“, fragte Stark.
    Als Tanja auf das Glas
starrte, wich ihr alles Blut aus dem Gesicht. Sie versuchte, sich nichts
anmerken zu lassen. Vorsichtig nahm sie ein Stück nach dem anderen auf, blies den
Staub von der Oberfläche und untersuchte es. Immer hektischer untersuchte sie die
Bruchstücke, bis sie plötzlich innehielt. Tanja schloss ihre Augen und schöpfte
Luft.
    „Was ist los mit dir?“,
wollte Stark wissen.
    Tanja sah ihn an, blickte
dann auf die beiden Scherben, die sie in ihren zittrigen Fingern hielt, herab
und setzte sie an ihrer Bruchkante zusammen.
    „H6NX“, las Stark vor, „was
soll das heißen?“
    Tanja vermied es, ihm in die
Augen zu schauen: „Ich fürchte du hast dich gerade an unserem Virus geschnitten“,
stotterte sie.
    „Was meinst du?“, runzelte
Stark die Stirn.
    „Diese Scherben sind
Bestandteil eines Reagenzglases, dort drüben liegt der Gummistopfen.“
    Tanja deutete auf einen grau
gefärbten zylindrischen Gegenstand aus Kunststoff, der einen Meter entfernt vor
ihr auf dem Boden lag: „Das Glas trägt die Beschriftung H6NX.“
    Stark hob fragend die
Brauen.
    „H steht für Hämagglutinin,
N für Neuraminidase. Diese Buchstaben beschreiben die Influenza“, Tanja rieb
sich die Augen.
    Starks ruhiger Blick lag
unverwandt auf ihr: „Was bedeutet die 6 und das X?“
    „Sowohl bei den Hämagglutininen
als auch bei den Neuraminidasen gibt es unterschiedliche Proteine. Sie werden
in der Virologie einfach durchnummeriert. Was das X bedeutet, kann ich nur
raten. An dieser Stelle sollte eigentlich eine Nummer stehen.“
    Stark schürzte nachdenklich
die Lippen: „Wenn sich in diesem Reagenzglas das Virus befand, dann …“, Stark
stockte der Atem. Es kostete ihm viel Kraft den Satz zu Ende zu sprechen, „… dann
würde das heißen, das Virus wurde von Menschenhand erzeugt, absichtlich!“
    Tanja nickte: „Es kommt oft
vor, dass Viren in Labors erschaffen werden. Aber um sicherzustellen, dass die
Viren keine Menschen infizieren, werden sie nach ihrer Erforschung für
gewöhnlich abgetötet.“
    „Tja“, sagte Stark trocken,
„die hier wohl nicht. Da stellt sich natürlich die Frage nach dem Warum.“
    Tanja bemühte sich, Starks
Blicken auszuweichen. Sie fischte einen Beutel aus ihrer Tasche und füllte ihn
mit den Scherben. Dann stand sie auf, verharrte und starrte an die Wand.
    „Was ist los mit dir Tanja“,
wollte Stark wissen.
    „Nichts“, erwiderte sie
wortkarg.
    „Nun sag schon“, sprach er
in ruhigem aber

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