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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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freute mich auf den Tod.“
    Ein harter Glanz lag in
seinen Augen. Tanja hatte sich inzwischen schockiert auf den Boden gekauert,
Starks traurige Augen ruhten auf dem zerzausten Mann.
    „Ich
bäumte mich mit aller Kraft gegen meine Fesseln, doch ich war einfach zu
schwach. Dann trat einer der Männer an mich heran und zog meinen Kopf an den
Haaren nach hinten. Der vernarbte Mann stieß ein bellendes Lachen aus, dann
fuhr er mit der stumpfen Seite der mittlerweile abgekühlten Klinge über meine
Kehle. ‚Das ist Ihre letzte Chance mir etwas über das Virus zu verraten‘, sagte
er. Die erdrückende Stille im Raum wurde plötzliche durch das Surren eines
Mobiltelefones durchschnitten. Das Monster legte sein Messer beiseite, warf
einen kritischen Blick auf das Display seines Telefones und nahm dann den Anruf
genervt entgegen. Er nickte einige Male, als er der Stimme am anderen Ende der
Leitung geschäftig lauschte, wiederholte ‚Hofschustergasse 3/6/12‘ und
unterbrach dann die Leitung. Zu meiner Verwunderung stand er auf und stapfte
Richtung Tür. ‚Wir haben die Virologin und ihren nervenden Begleiter‘, sagte
er. Dann drehte er sich noch ein weiteres Mal um und befahl einem der
anwesenden Männer mich zu …“, Haslauer schluckte, „… entsorgen.“     
    „Sie müssen nicht
weitererzählen, wenn es zu schmerzhaft für Sie ist“, warf Tanja ein.
    „Danke Doktor Pavlova, aber
vielleicht ist es ja gut, all das mit jemandem zu teilen.“
    Er schenkte Tanja ein
gequältes Lächeln, dann fuhr er fort: „Der weiß gekleidete Mann nickte stumm
mit seinem ausdruckslosem Gesicht, während alle anderen Personen den Raum
verließen. Aus seiner Tasche fischte er einen Schlüssel, mit dem er die
Handschellen, die mich an den Sessel fesselten, öffnete. Ich war verblüfft und
erschrocken zugleich. In meinem Zustand hatte er in mir wohl keine Bedrohung
mehr gesehen und in der Tat hatte ich Mühe, mich auf den Beinen zu halten. Mit
einer geladenen Waffe in der Hand befahl er mir vorauszugehen. Er lachte laut
auf, als er mir erklärte, hier im Gebäude keine Sauerei anrichten zu wollen,
die müsse ja schließlich wieder aufgeräumt werden. Bei jedem Schritt
durchzuckten mich unerträgliche Schmerzen. Er scheuchte mich über einen weiß
gestrichenen Gang, von dessen Decke in regelmäßigen Abständen Neonröhren
leuchteten. Auf halben Weg zu einer Tür, die wie ich vermutete ins Freie führte,
verließen mich schließlich all meine Kräfte und damit alle Hoffnung. Ich brach
zusammen und fiel zu Boden. Der Mann hinter mir lachte laut auf. Mit einem
Tritt an die Beine befahl er mir wieder aufzustehen. Als ich an die schmerzende
Stelle griff, an der er mich geschlagen hatte, glitt meine Hand über meinen
Schuh. Ich spürte die Schlaufe meiner Schnürsenkel. Theatralisch wälzte ich
mich am Boden hin und her, ganz zum Gefallen des Mannes. Unbemerkt gelang es
mir, meinen Schnürsenkel vom Schuh zu lösen.“
    Haslauer räusperte sich und
sah Stark mit blutunterlaufenen Augen an: „Ich nahm meine letzten Kraftreserven
zusammen, sprang auf und rang den Mann zu Boden. Während wir beide stürzten,
legte ich ihm den Schnürsenkel um den Hals und zog zu.“
    Haslauers Augen
verfinsterten sich: „Ich habe so fest ich konnte zugezogen. Der Mann zappelte,
versuchte loszukommen, doch ich war stärker. Ein stummer Schrei verließ seine
zugeschnürte Kehle. Ich drückte ein Knie fest in seinen Rücken und zog den
Schnürsenkel um seinen Hals in die entgegengesetzte Richtung. Kein Laut drang
mehr aus der Kehle des Mannes. Ich kann noch immer deutlich die
herausquellenden blauen Augen des Mannes vor mir sehen“, Haslauer legte den
Kopf in seine Hände.
    „Sie haben nichts Unrechtes getan“,
versuchte ihn Stark Mut zuzusprechen, „es war lediglich Notwehr.“
    Haslauer blickte auf: „Ich
versuche mir immer wieder genau das einzureden, aber nichtsdestotrotz habe ich
gemordet.“
    Stark nickte: „Auch ich habe
schon Menschen im Dienst erschossen. Es ist schwer und man vergisst es nie,
aber das Leben geht weiter.“
    „Ich hoffe Sie haben recht“,
sagte Haslauer.
    „Wie sind Sie entkommen?“,
wollte Stark wissen.
    Haslauer brauchte einen
Moment um sich zu sammeln, ehe er in leisen Tönen sprach: „Ich bin den Gang
weiter entlang gelaufen, bis zu der Stahltür. Ich habe sie aufgedrückt. Eine
warme Brise umwaberte mein schweißnasses Gesicht. Ich befand mich nun auf einem
weitläufigen Gelände, durchsetzt mit mehreren

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