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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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überprüfen würde, wozu sie sich Zugang verschafft hatte.
    Als sie die Dateien in ihrem Koordinatennetz ausbreitete, fragte sie sich, wie viel er wohl über ihre Vergangenheit herausgefunden hatte, da er mittlerweile vermutete, dass ihr Tramelo-Hintergrund gefälscht war. Nicht so viel, wie er gerne herausgefunden hätte, vermutete sie; die Datenbank, in der die meisten entscheidenden Details über ihre Herkunft und ihr Leben enthalten waren, war selbst für Elstons geliebte Alien Intelligence Agency tabu. Sie wusste, es würde ihn nerven, angesichts seiner verzweifelten Kleiner-Mann-Überheblichkeit und der Arroganz, die sich von seinem Recht-auf-Wissen-Job ableitete – auch wenn diese exklusiven Daten nicht die leiseste Bedeutung für die Expedition oder das außerirdische Monster hatten. Tatsächlich würde er vielleicht lediglich herausfinden – wenn er sehr, sehr tüchtig war, was DNA-Analysen anging –, wer ihre wahre Mutter war. Bei dieser Vorstellung lächelte Angela geheimnisvoll – na, das wäre wirklich ein interessantes Zusammentreffen .
    Die SuperRoc stieg gleichmäßig höher und neigte sich dann sanft zur Seite, um auf nordöstlichen Kurs zu gehen. Silbergraues Ringlicht schimmerte durch die Fenster herein.
    »Wow, schau dir das mal an.« Leora schnappte nach Luft und drückte ihr Gesicht ans Fenster.
    Angela reckte den Hals, um einen Blick über die Schulter der Legionärin zu werfen. Das Land unterhalb des Flugzeugs wurde vollkommen vom hellen Ringlicht beleuchtet, sodass die Algenfelder hervorragend zu sehen waren. Jedes einzelne bestand aus einem exakten Kreis von tausend Metern Durchmesser; der Rand wurde von einem niedrigen Wall gebildet, dessen Erde im Innern abgetragen worden war, um einen flachen Krater zu erschaffen. Nachdem sie sich während der täglichen Regenfälle mit Wasser gefüllt hatten, wurden die genetisch modifizierten Algen eingebracht, die rasch erblühten und sich in der idealen Kombination aus Wärme und Feuchtigkeit vervielfachten und die Oberfläche in dicken, glitzernden Matsch verwandelten. Sie wurden von einem Schwenkarm geerntet, der an einer zentralen Säule befestigt war und unaufhörlich kreiste. Zwei Tage brauchte er, um eine ganze Umdrehung zu schaffen und einen hohen Prozentsatz des Drecks abzuschöpfen. Dabei ließ er genügend Schleim zurück, dass an der Oberfläche eine ganze Decke aus Algen nachgewachsen sein würde, wenn der Arm das nächste Mal dort vorbeikam.
    Der geerntete Matsch wurde in eine Raffinerie geleitet, wo das Wasser entfernt wurde, um die reinen Algen zu erhalten, deren stark kohlenwasserstoffhaltiger Hauptteil zu einem der halben Dutzend Biopetroleum-Produkte weiterverarbeitet wurde, die für die transstellare Wirtschaft so wichtig waren. Die Nachfrage war gewaltig und wuchs analog zum gegenwärtigen gleichmäßigen Wirtschaftswachstum der menschlichen Welten. Deshalb erstreckten sich die glänzenden Kreise so weit, wie Leora von ihrem Aussichtspunkt in einem Flugzeug in mittlerweile vier Meilen Höhe sehen konnte. Sie waren in einem präzisen Gitternetz angelegt, das nur um die seltenen kleinen Hügel auf der Ebene einen Bogen machte. Die Entfernung zwischen ihnen war so berechnet, dass sie die schmalen Dammstraßen und das Netzwerk aus Rohren nebeneinander bestehen ließen. Es gab auch Überlaufkanäle, die das überflüssige Regenwasser abtransportierten – ein reglementiertes Zufluss-Netzwerk, das sich mit den größeren Wasserwegen vermischte, ehe es sich zu autobahngroßen Kanälen vereinigte, die schließlich in die natürlichen Flüsse der Gegend mündeten und die überflüssigen Algen wegspülten, die daraufhin die natürliche Ökologie entlang des Flussufers bis hinunter zum Meer verschmutzten. Das Ringlicht schien auch auf sie herunter und erzeugte ein Fischgrätmuster aus gleichmäßig silbernem Züngeln, das sich durch die Algenfelder wand.
    »Das ist ja eine Wahnsinnsanlage«, murmelte Paresh neben Angela, »die zieht sich ja ewig hin.«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Einige hundert Meilen, ja. Aber stell dir nur vor, wie viele Menschen auf wie vielen Welten sie mit Bioil versorgt. Wie viel von dem transstellaren Leben, wie wir es kennen, ist wohl von St Libra abhängig?«
    »Diese Norths sind, ähm, kluge Leute.«
    »Rücksichtslos, um ehrlich und genau zu sein.«
    »Das klingt verbittert.«
    »Du weißt, warum ich in Bartrams Herrenhaus war, ja?«
    »Äh, sicher.«
    Er schien so verlegen darüber zu sein, dass Angela in

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