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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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mit anderen Worten: Sie sind lautlos. Mullain konnte nicht wissen, dass er in Betrieb war; er konnte ihn bestimmt nicht hören. Wahrscheinlich hat er nicht einmal gesehen, dass er direkt hinter dem Stapel geparkt war. Als er also zu dem ausgemachten Treffpunkt ging, hat unser Mörder einfach Gas gegeben, und das ganze Ding ist auf ihn runtergeknallt. Zehn Sekunden später parkt der Gabelstapler wieder bei den anderen, und niemand kann etwas anderes beweisen.«
    »Ein Mord?«, fragte Antrinell.
    Vance war mit seinem Stellvertreter zufrieden, in dessen Stimme keinerlei Skepsis mitschwang. »Mullain hat gestern irgendetwas in den Akten entdeckt. Sein Log ist gelöscht worden«, führte er aus.
    »Und deshalb ist er umgebracht worden?«
    »Ich glaube nicht an Zufälle«, sagte Vance. »Mullain hat mit dem Personal zu tun gehabt, also muss das, was auch immer er gefunden hat, mit den Informationen zusammenhängen, die die HDA über sie gesammelt hat. Wahrscheinlich war er auf dem Weg, die Person zu treffen, bei der es eine Diskrepanz gegeben hat.«
    »Also war es eine versuchte Erpressung, die schiefgegangen ist«, sagte Antrinell. »Schließlich hat er die Anomalie nicht weitergegeben, was immer es auch war. Stattdessen hat er dafür gesorgt, dass er sein auserkorenes Opfer hier draußen treffen kann, um sein Nebenkonto zu füllen.«
    »Und hat nicht begriffen, was für eine große Sache es für jemanden war«, mutmaßte Vance weiter. Er sah sich im Lager um, als der grelle Punkt des Sirius am Himmel aufzusteigen begann. Die Leute gingen zum Messezelt hinüber, und etliche neugierige Blicke wurden in Richtung der Frachtgutreihe geworfen. Das lokale Netz brummte vor Mikrolinks. Alle wussten es. »Und wir hängen jetzt hier draußen mit ihnen fest.«
    »Denkst du, es hat mit dem Außerirdischen zu tun?«, fragte Antrinell.
    »Ich kann nicht erkennen, wie. Der einzige Mensch, der auch nur eine schwache Verbindung zu ihm hat, ist Tramelo, und sie war mit einem Trupp von Legionären zusammen. Wahrscheinlich in einem sehr buchstäblichen Sinne.«
    »Was tun wir also?«
    Vance sah die mobilen Biolabs lange an. »Ich möchte, dass du unsere wichtigsten Frachtstücke überprüfst. Finde heraus, ob jemand versucht hat, sich an ihnen zu schaffen zu machen. Und schau auch nach, was du tun kannst, um die Sicherheit der Biolabs zu erhöhen; vielleicht zusätzlichen Smartdust auf die Fahrzeuge aufbringen. Nimm dir dazu nur Leute aus deinem eigenen Team, keine anderen. Wir wissen nicht, wem aus dem Lager wir sonst noch vertrauen können.«
    »In Ordnung, Sir.«
    »Ich trommle jetzt die Leute zusammen, die als Erste bei Mullain waren. Wir werden sie gemeinsam befragen. Ich möchte eine Zeitleiste erstellen.«
    Vance musste sich das Büro von Commander Ni im Qwik-Kabinen-Block leihen. Es war das einzige, in das mehr als zwei Leute hineinpassten. Doch auch so war es ziemlich eng, als er hinter dem Tisch war, während Antrinell und die jeweils befragte Person auf der anderen Seite standen.
    Der Erste, der die stickige Zelle betrat, war Mark Chitty. Seiner Akte nach war er achtundzwanzig Jahre alt, aber sein kurzer Bart machte es schwer, das vom Aussehen her zu entscheiden. Er trug den formlosen graugrünen Kittel mit den halblangen Ärmeln des medizinischen Personals; als Uniform stand er ihm gut und verlieh ihm ein gewisses Maß an Zuversichtlichkeit. Man würde froh sein, wenn er in einem Notfall ankam. Die Erschöpfung, die ihn noch am Morgen im Krankenhaus im Griff gehabt hatte, war jetzt einer eher aufgebrachten Stimmung gewichen.
    »Sie sind als Erster am Tatort gewesen?«, fragte Vance.
    »Ja, Sir.«
    Vance runzelte die Stirn. Chitty hatte bereits entschieden, dass dies eine Wir-gegen-die-Befragung war, was ein großer Fehler war. Aber er war auch neugierig: Er musste einige Untersuchungen erduldet haben, da er sich als Sanitäter qualifiziert hatte. »Haben Sie irgendjemanden bei der Leiche gesehen? Ich meine nicht, ob jemand von der Reihe mit dem Frachtgut weggelaufen ist, sondern nur, ob jemand um diese Uhrzeit auf den Beinen war? Oder vielleicht gab es da einen Schatten oder eine Bewegung, die Sie nicht identifizieren konnten und um die zu kümmern Sie keine Zeit verschwendet haben?«
    »Nein, Sir. Da war sonst niemand.«
    »Also schön, Sie sind mit Juanitar Sakur als Erster dort aufgetaucht, ja?«
    »Juanitar ist mein Partner. Er ist noch in der Ausbildung für die volle Qualifikation als Sanitäter.«
    »Schön. Was haben Sie

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