Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
großen Jungs im Rücken, wenn Ihnen am Ende dieses Büro gehören soll. Aber diese Agencys, die geben eine Menge Geld da drüben im Bürgerzentrum aus. Sie wissen, dass sie auf ihre Freunde achten.«
    »Chief Constable? Ich?«
    »Was, sind Sie nicht gut genug?«
    »Ich hatte nicht so weit vorausgedacht.«
    »Dann ist es an der Zeit, dass Sie damit anfangen. Sie haben die Befähigung dazu. Fünf Jahre in der Vertragsabwicklung, wo Sie sich Verbündete aufbauen und Milligan aufs Kreuz legen, und Sie sind perfekt platziert. Also, übernehmen Sie Kressleys Job?«
    Das Letzte, was Sid je hatte sein wollen, war Chief Constable. Allein die politische Dimension stieß ihn schon ab. Ein schönes Firmenbüro und ein anständiges Gehalt waren stets sein Ziel gewesen. Aber das wäre bei Northumberland Interstellar unter den Fittichen von Aldred der Fall gewesen – und nun würde dieser schöne Zukunftstraum vermutlich zu einem Haufen Scheiße explodieren, wenn sie die Daten der Wanzen von Shermans Leuten herunterluden.
    Sid streckte die Hand aus. »Danke, Sir. Ich möchte Ihr Angebot annehmen.«
    »Guter Mann, das ist ein kluger Zug.« O’Rouke schüttelte seine Hand energisch.
    Das war richtig, aber nicht aus dem Grund, von dem O’Rouke ausging. Der alte Chief Constable nahm an, dass der Status quo erhalten bliebe, dass die Sonnenflecken und die Menschenschwemme aus dem Gateway nur vorübergehend waren und dass das Leben allzu bald wieder zur Normalität zurückkehren würde; während Sid mit Sicherheit wusste, dass das Leben in Newcastle sich verändern würde. Aldred war in irgendeinen innerfamiliären, firmeninternen Zwist verwickelt, und selbst wenn man ihm den Mord niemals anlasten konnte, mussten sich die Folgen dieser Streitigkeiten irgendwie manifestieren. Wenn er die Stelle in der Vertragsabwicklung annahm, eröffnete sich ihm die größte Bandbreite an Möglichkeiten. Es war einfach nur Selbsterhaltungstrieb.
    »Leiter der Vertragsabwicklung?«, fragte Ian an diesem Abend. »Ich kann nicht glauben, dass er dir das angeboten hat. Das ist ein wöchentlicher Lotteriegewinn. Die Agencys werden dir alles geben, was du willst. Scheiße nochmal, alle haben gesagt, dass Kressley Häuser in Cannes und Auckland hatte, außerdem das verdammt riesige North-Shields-Anwesen, in dem er wohnt.«
    »Seine fünf Kinder waren auf der Privatschule und dann auf der Universität, zwei von ihnen sind auch auf amerikanische Eliteuniversitäten gegangen«, sagte Eva. »Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie viel das gekostet hat.«
    »Ich habe auch gehört, dass er eine Geliebte in einer der Singletowns hat«, sagte Ian. »Jünger als seine Tochter.«
    »Ja«, erwiderte Sid. »Ich weiß, was sich alle über Kressley erzählt haben.«
    »Gut gemacht, Boss«, lobte Eva.
    »Es ist eine Schutzmaßnahme, wisst ihr. Ich habe angenommen, weil es mich in eine gute Position bringt. Von Milligan werde ich niemals eine solche Beförderung bekommen. Er weiß nicht einmal, wer ich bin.«
    »Inzwischen weiß er es«, sagte Eva.
    »Ja«, gab Sid zu. Nach der Übergabezeremonie im sechsten Stock waren sie fünf Minuten allein gewesen. Milligan war davon ausgegangen, Oni Schwalbe geradewegs auf Kressleys Job setzen zu können, genauso wie er seine restlichen loyalen Kumpane auf jedem Stockwerk der Market Street in bedeutende Positionen gehievt hatte. Aber er war nicht dreist genug, eine brandneue Beförderung in Frage zu stellen und noch viel weniger rückgängig zu machen. Milligan hatte sich als noch phlegmatischer erwiesen, als Sid erwartet hatte. Sie waren rasch zu einer Übereinkunft kommen, dass sie sich absprechen würden, wenn es um größere Verträge ging, immerhin hatte Milligan die Unterstützung des Bürgermeisters durch intensive Lobbyarbeit von Security Dynamic. Sie hatten sich sogar die Hand geschüttelt, als Sid das Eckbüro verlassen hatte. Oni Schwalbe war jedoch nicht so großzügig gewesen; sie war an Sid vorbeigerauscht und hatte ihm einen rachsüchtigen Blick zugeworfen, während sie in den vierten Stock zu ihrem Job bei der Verkehrspolizei zurückkehrte, den sie hinter sich geglaubt hatte.
    »Kann er dich rauswerfen?«, fragte Ian.
    »Es ist eine langwierige Angelegenheit, und O’Rouke hat noch eine Menge Einfluss. Milligan will nicht in der ersten Woche einen Krieg anfangen. Außerdem«, sagte Sid mit einem Grinsen, als er an das Treffen zurückdachte, »hat er gerade erst herausgefunden, wie viel wir für den North-Fall

Weitere Kostenlose Bücher