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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Ungleichgewicht kommt, sagen wir, weil die Sauerstofferzeuger blühen und gedeihen, reichern sie die Atmosphäre mit mehr Sauerstoff an, was wiederum die andere Art begünstigt und dazu führt, bis diese das Übergewicht erlangt. Und so geht es immer weiter. Es ist ein fortwährender Kreislauf. ›Zebra‹ hat nichts mit der Farbe zu tun, es geht um den unmittelbaren Gegensatz in der dortigen Flora.«
    »Na gut«, sagte Sid. »Aber wenn sich die Pflanzenwelt aus St Libra aufgrund nichtvorhandener Tiere so entwickelt hat, von wo ist dann das Monster gekommen?«
    Aldred zuckte gekünstelt die Achseln. »Das ist die Eine-Billionen-Eurofrancs-Frage.«
    »Detective Hurst.«
    Sid wandte sich um und erblickte einen North, der auf ihn zukam, unterstützt von einem Paar Rex-Beinen, die das eleganteste Exoskelett darstellten, das Sid jemals zu Gesicht bekommen hatte, und mehr wie ein modisches Accessoire denn wie eine medizinische Notwendigkeit aussahen. Der North, dieser North, wirkte jung, vielleicht wie Mitte dreißig, obwohl das gelockte braune Haar fehlte. Die dadurch zum Vorschein gebrachte Schädelhaut war eventuell ein bisschen zu blass, und die Arme waren beunruhigend dünn. Ebenso vermutlich die Beine, wenngleich diese auch durch die Hosen und die schlanken schwarzen Rex-Segmente verborgen waren.
    Er wurde von zwei Mädchen flankiert – eines blond, eines rothaarig –, die beide um Anfang zwanzig herum waren, wenn nicht jünger. Sie trugen kurze Sommerkleider und zeigten viel straffes Fleisch.
    »Augustine North«, erwiderte Sid.
    Die Servos gaben ein leises Heulen von sich, als Augustine North herankam und seine Hand ausstreckte. »So offensichtlich?«
    Sid verkniff sich die naheliegende Bemerkung über die Mädchen; wer hatte schließlich schon eine so gefällige Eskorte? Sie waren beide erstaunlich attraktiv, doch das Einzige, was er empfinden konnte, war so etwas wie Mitleid, darüber, dass sie hier gestrandet waren, als sanftmütiges und gehorsames menschliches Vieh, während sie doch eigentlich Spaß haben und ihr Leben leben sollten. Da kam bei ihm der Vater durch, nahm er an; Zara würde niemals so enden, dafür würde er schon verdammt noch mal sorgen. »Aldred erwähnte, dass eine Rejuvenation ihre Zeit braucht, Sir.«
    »Na großartig. Mein Sicherheitschef ist ein Klatschmaul.« Augustine ging zu einer Marmorbank in der Mitte des Atriums hinüber und setzte sich vorsichtig hin. »Kann ich Ihnen irgendetwas anbieten? Ich habe gehört, dass Sie ein großer Kaffeetrinker sind.«
    »Nein, vielen Dank, Sir.« Sid fragte sich, wie diese läppische Information es bis in Augustines Gefilde hinaufgeschafft hatte. Die Mädchen zogen sich zurück und blieben in diskretem Abstand stehen, wo sie geduldig warteten.
    »Ich habe zwei prinzipielle Fragen an Sie«, sagte Augustine. »Und verzeihen Sie mir, aber in meinem Alter möchte ich die Antworten auf solche Dinge gerne sofort hören.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    »Ganz realistisch gesehen, werden Sie den Killer schnappen? Und war es ein Außerirdischer?«
    »Wir machen sehr beachtliche Fortschritte bei der Ermittlung des Täters. Angesichts der Tatsache, dass wir weder ein Motiv noch die Identität des Opfers haben, ist das grundsätzlich erst mal positiv. Was den Außerirdischen betrifft, so kann ich Ihnen sagen, dass es für mich nach einem professionell ausgeführten Schlag aus dem Untergrund aussieht. Dennoch sind da ein paar Dinge, die keinen Sinn ergeben. Dass wir die Identität des Opfers nicht kennen, bereitet mir einige Sorgen. Wenn dies irgendeine geheime gemeinsame Operation ist, bei der Brinkelle oder Ihr Bruder Constantine die Finger mit im Spiel haben, dann werde ich vermutlich niemals imstande sein, die Antworten für Sie zu finden.«
    »Ah ja.« Augustine North grinste grimmig. »Eigentlich bin ich der gleichen Meinung wie dieser religiöse Spinner.«
    »Sir?«
    »Vance Elston ist ein Anhänger der Gospel-Warrior-Kirche. Es gibt bei der HDA eine beängstigend große Anzahl von denen. Es ist nun nicht so, dass das wirklich illegal wäre, aber ich fürchte, es könnte Auswirkungen auf ihre Sichtweise haben.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Nichtsdestotrotz gebe ich zu, dass das Opfer auch gut einer von Constantines Söhnen sein kann. Unsere Trennung ist von jeher nicht die einvernehmlichste gewesen, ungeachtet der offiziellen Version. Zumindest Bartram und ich haben uns untereinander noch verstanden. Doch Constantine … na ja, er war ein Träumer, und

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