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Der unsichtbare Turm

Der unsichtbare Turm

Titel: Der unsichtbare Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nils Johnson-Shelton
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kräftig, versuchte, Vertrauen in sein neues Schwert und die Wunder seiner Welt zu setzen, die er im Schnelldurchlauf entdeckte. »Aber ich denke, ich werde es herausfinden. Wann geht’s los?«
    »Das ist mein Junge!«, rief Däumling.
    Merlin stand auf. Er sah zugleich stolz und traurig aus, als er sagte: »Ich danke dir, Artie Kingfisher. Ich weiß, dass das alles nicht leicht ist – für keinen von euch.« Er sah Kay und Kynder an. »Wir sollten bald loslegen. Aber vorher müssen wir uns noch um ein paar Dinge kümmern. Zum Beispiel müssen wir Excalibur vor Morgaine verbergen. Im Moment hängt alles davon ab, sie in Schach zu halten.«
    Kay nahm dies als Stichwort, Artie den Rücken zu stärken. »Keine Sorge, Artie, wir werden gemeinsam Tritte in verschiedene Hintern verteilen!«
    »So ist es recht, Mädchen«, stimmte Däumling zu. »Wie ich bereits sagte, Artie: Wir werden große Abenteuer erleben!«

Kapitel 15
    IN DEM MERLIN DAS SCHLECHTESTE SCHWERT VERHÜLLT,
DAS JE GESCHMIEDET WURDE UND ANDERE BAGATELLEN
    Am nächsten Morgen fanden sie sich in einem typischen Chemielabor ein. In der Mitte des Raums stand ein Kessel, der anscheinend geschmolzene Lava enthielt; gegenüber befand sich ein großes, rechteckiges Becken mit einer glitzernden blauen Flüssigkeit darin.
    Merlin stand zwischen den beiden Behältern und verkündete: »Bevor wir uns daran machen, Excalibur vor Morgaine zu verstecken, müsst ihr ein paar Dinge über Excaliburs Wesen wissen. Artie, darf ich das Schwert kurz haben?«
    Artie reichte Excalibur an Merlin weiter. Der Zauberer nahm es locker in die Hand und drehte es nach unten. Die Spitze des Schwerts stand auf dem Boden und seine Hände ruhten auf dem Knauf. »Niemand weiß, vor wie langer Zeit Excalibur geschmiedet wurde oder wer es geschmiedet hat. Was wir jedoch wissen, ist, dass es aus einer sehr seltenen, magischen Metallverbindung besteht – zufälligerweise aus derselben Legierung wie ein schlichter, kupferfarbener Becher, von dem ihr vielleicht gehört habt.«
    Kynder sagte: »Moment mal – etwa der Heilige Gral?«
    »Ganz recht. Der Gral und Excalibur sind miteinander verwandt. Die Legierung, aus der beide gemacht sind, besteht vor allem aus Stahl, der wiederum aus der Verbindung von Eisen und Kohlenstoff entsteht. Doch es wurde noch ein anderes Element hinzugefügt, das auf dieser Seite völlig unbekannt ist. Es handelt sich um ein Element aus der Anderswelt, das Sangrealit genannt wird.«
    »Sangrealit«, wiederholte Artie unsicher.
    »Ja. Das kommt aus dem Altfranzösischen. Wörtlich bedeutet es ›heiliger Gral‹, doch es kann auch als ›Blutgral‹ oder ›königliches Blut‹ übersetzt werden. Wie auch immer, es bewirkt etwas sehr Interessantes.«
    »Was denn?«, fragte Kynder, dessen Neugier geweckt war.
    »Zum einen wehrt es jeden Zauber ab, der ihm auferlegt wird. Aus diesem Grund kann Excalibur nicht mit einem einfachen Verhüllungszauber belegt werden, doch das können wir umgehen. Eine andere Sache ist mindestens genauso wichtig.«
    »Und die wäre?«, fragte Kay.
    Merlin antwortete, indem er Excalibur anhob und dann in die geschmolzene Lava eintauchte.
    »Hey, das ist vielleicht keine so gute Idee!«, rief Artie und stürzte vor.
    Merlin ergriff Arties Hand und hielt sie fest. »In diesem Fall schon. Normalen Stahl würde diese Lava schmelzen, aber erinnert euch …«
    »Sangrealit«, sagten Kay und Kynder gleichzeitig.
    »Genau. Kommt alle her und berührt das Schwert. Es ist vollkommen sicher.«
    Die Kingfishers traten vor und legten ihre Hände auf die Klinge. Sie war überhaupt nicht heiß.
    Kynder stieß einen leisen Pfiff aus und Artie fragte: »Das Sangrealit ist also immun gegen Hitze?«
    »Das ist nicht ganz richtig.« Merlin griff hinter sich und zog ein langes Kabel mit einer großen Klemme am Ende hervor.
    »Wollen Sie Excalibur Starthilfe geben?«, fragte Kynder zweifelnd.
    »Nein. Das Kabel ist mit dem Spannungsmesser dahinten verbunden. Seht mal.« Merlin klemmte das Kabel an das Schwert und die Nadel am Spannungsmesser schnellte sofort an das äußerste Ende der Skala.
    »Wow!«, sagte Kynder, ehrlich verblüfft. Seine Knie wurden weich, und er musste sich an einem nahe stehenden Tisch aufstützen. »Ich kann das nicht glauben!«
    Artie und Kay verstanden nicht. »Was kannst du nicht glauben, Kynder?«, fragte Artie.
    »Nun, ich bin nicht sicher, aber es scheint so, als wäre Excalibur das, was man einen thermo-elektrischen Konverter nennt.

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